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„Jeder dritte Jugendliche in Tirol ist übergewichtig“
<p class="article-intro">Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen sind auf dem Vormarsch. Eine aktuelle Studie des wissenschaftlichen Vorsorgeinstituts SIPCAN zeigt: Bereits jedes dritte 14- bis 15-jährige Kind in Tirol ist übergewichtig oder adipös. Im Kampf gegen diese Entwicklung trafen sich österreichische Experten am 21. und 22. Oktober in Innsbruck zur 17. Jahrestagung der Österreichischen Adipositas Gesellschaft.</p>
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<p class="article-content"><p>Eine aktuelle Studie von SIPCAN, die in Kooperation mit dem Landesschulrat für Tirol, der Medizinischen Universität Wien und der Privatuniversität UMIT in Tirol durchgeführt wurde, zeichnet ein düsteres Bild: Bereits 30 % der 14- bis 15-jährigen Kinder sind übergewichtig oder adipös. Im Rahmen der Studie wurden bei über 500 Kindern Daten zur Körpergröße, zu Körpergewicht, Ernährungswissen und -verhalten, Bewegungsverhalten, Medienkonsum, Migrationshintergrund und sozioökonomischem Status erhoben. Dabei zeigte sich, dass Buben deutlich häufiger von Übergewicht und Adipositas betroffen sind als Mädchen. So leidet jeder dritte Bub an Übergewicht oder Adipositas. Auch Migrationshintergrund und niedrigerer sozioökonomischer Status sind mit einem zu hohen Körpergewicht assoziiert.<br /> Dass das Bewegungsverhalten ein wichtiger Faktor in der Entstehung von Übergewicht ist, konnte auch in dieser Studie wieder gezeigt werden. Normalgewichtige Kinder gaben ein deutlich besseres Bewegungsverhalten an als übergewichtige Kinder. Dabei zeigte sich, dass das Bewegungsverhalten von Kindern mit Migrationshintergrund bzw. niedrigerem sozioökonomischem Status als verbesserungswürdig zu betrachten ist. Fragen zum Ernährungswissen ergaben, dass Kinder aus ländlichen Gebieten, ohne Migrationshintergrund, die ein sehr gutes Bewegungsverhalten angeben, auch ein deutlich besseres Ernährungswissen haben. Im Ernährungsverhalten sind es vor allem Mädchen, Kinder ohne Migrationshintergrund und Kinder mit hohem sozioökonomischem Status, die ein signifikant besseres Ernährungsverhalten aufweisen. Auch die zum Medienkonsum erhobenen Daten geben Anlass zur Beunruhigung. Mehr als zwei Drittel der befragten Jugendlichen verbringen durchschnittlich mehr als sechs Stunden täglich vor dem Fernseher, dem Computer oder mit ihrem Handy.<br /> Es ist weithin bekannt, dass übergewichtige und adipöse Kinder langfristig ein erhöhtes Risiko haben, Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln. Auch psychosoziale Symptome wie Depressionen, Minderwertigkeitsgefühle und Isolation durch soziale Ausgrenzung sind häufig. (red)</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Aussendung der Österreichischen Adipositas Gesellschaft
zur Jahrestagung 2016
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