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„Ärztinnen und Ärzte haben nun mehr Optionen“

<p class="article-intro">Der Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), MR Dr. Johannes Steinhart, freut sich über die Anstellungsmöglichkeit von Ärzten durch Ärzte. Eine Lösung für den Ärztemangel wird das neue Gesetz aber aus seiner Sicht nicht bringen.</p> <hr /> <p class="article-content"><p><em><strong>Macht es in Bezug auf die Mitgliedschaft bei der &Auml;rztekammer einen Unterschied, ob ein Arzt angestellt ist oder etwa selbst eine Praxis f&uuml;hrt? </strong></em><br /><em><strong>J. Steinhart:</strong></em> Sie oder er ist jedenfalls Mitglied der &Auml;rztekammer. Einen Unterschied kann es bez&uuml;glich der Zugeh&ouml;rigkeit zu einer Kurie geben. Niedergelassene &Auml;rztinnen und &Auml;rzte, die nicht angestellt sind, werden von der Kurie niedergelassene &Auml;rzte vertreten. Im niedergelassenen Bereich angestellte &Auml;rztinnen und &Auml;rzte k&ouml;nnen zwischen der Niedergelassenen-Kurie und der Kurie angestellte &Auml;rzte w&auml;hlen.</p> <p><em><strong>Welche Verbesserungen erwarten Sie sich durch die Neuregelung der Anstellungsm&ouml;glichkeit von &Auml;rzten durch &Auml;rzte in der t&auml;glichen Praxis? </strong></em><br /><em><strong>J. Steinhart:</strong></em> Zum einen haben &Auml;rztinnen und &Auml;rzte damit mehr Optionen. Die M&ouml;glichkeit der Anstellung ber&uuml;cksichtigt auch den Wunsch nach Teilzeitbesch&auml;ftigung, den wir besonders bei &Auml;rztinnen beobachten. Zum anderen steigt aber auch die Betreuungsqualit&auml;t durch die Anwesenheit von mehr &Auml;rztinnen und &Auml;rzten in einer Praxis sowie durch l&auml;ngere &Ouml;ffnungszeiten. Auch gr&ouml;&szlig;ere Einheiten werden so besser gestaltbar.</p> <p><em><strong>Was wird sich aus Ihrer Sicht f&uuml;r Patienten und &Auml;rzte l&auml;ngerfristig &auml;ndern? </strong></em><br /><em><strong>J. Steinhart:</strong></em> Diese Spektrumserweiterung bringt beiden &ndash; &Auml;rzten und Patienten &ndash; viele Vorteile. Arztpraxen werden damit abgesichert und zukunftsfit.</p> <p><em><strong>Erwarten Sie einen &bdquo;Run&ldquo; auf diese M&ouml;glichkeit? Wie ist die Stimmung dazu unter den &Auml;rzten? </strong></em><br /><em><strong>J. Steinhart:</strong></em> Wir beobachten ein durchwegs positives Echo und bekommen viele Nachfragen. Jetzt muss man einmal beobachten, wie sich die neuen M&ouml;glichkeiten einschleifen, und dann gegebenenfalls nachjustieren. Es ist bedauerlich, dass der Hauptverband der Sozialversicherungstr&auml;ger nur die Anstellung von &Auml;rzten bei Allgemeinmedizinern akzeptiert, und nicht auch bei Fach&auml;rzten.</p> <p><em><strong>Sehen Sie durch das neue Gesetz Vorteile dahin gehend, dass derzeit nicht besetzbare Kassenstellen leichter nachbesetzt werden k&ouml;nnen? </strong></em><br /><em><strong>J. Steinhart:</strong></em> Das Problem des &Auml;rztemangels kann die M&ouml;glichkeit der Anstellung von &Auml;rzten bei &Auml;rzten nicht l&ouml;sen. Hier sind vielf&auml;ltige und tiefgreifende gesundheits- und bildungspolitische Ma&szlig;nahmen erforderlich. Der zentrale Punkt ist, dass Kassenvertr&auml;ge von &Auml;rztinnen und &Auml;rzten als ausreichend attraktiv empfunden werden. Wenn das nicht so ist, wird man sich mit dem Nachbesetzen von Kassenordinationen schwertun.</p> <p><em><strong>Vielen Dank f&uuml;r das Gespr&auml;ch!</strong></em></p></p>
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