© Kathrin39 - stock.adobe.com

Zeitumstellung: Notfallhospitalisierungen nehmen zu

Immer wenn die Uhren auf die Winterzeit umgestellt werden, so wie nun bald wieder, nehmen Hospitalisierungen aufgrund von Notfällen zu. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Bern. In der Nacht zum Sonntag, 26. Oktober, ist es wieder so weit: Um drei Uhr früh werden die Uhren um eine Stunde auf zwei Uhr und die Winterzeit zurückgestellt. Tagsüber wird es dann in den Spitälern wieder zu einer Zunahme der Hospitalisierungen aufgrund von Notfällen kommen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Bundesamtes für Statistik, für die Spitaleintritte über zwölf Jahre lang von 2011 bis 2023 jeweils vor und nach den Zeitumstellungen verglichen wurden. Die Studienersteller werten die Zunahme als «klares Zeichen dafür, dass der menschliche Organismus auf die Zeitumstellung reagiert».

Die Zahl der Notfalleintritte steigt bei Menschen aller Altersgruppen, aber unterschiedlich stark. Bei Patient:innen unter 65 Jahren reagiert der Organismus offenbar stärker auf die Zeitumstellung, denn unter ihnen werden um 5,2 Prozent mehr Hospitalisierungen verzeichnet. Bei älteren Patient:innen über 65 Jahre gab es nur um 2,7 Prozent mehr. Die Unterschiede zwischen den Sonntagen der Zeitumstellung und anderen Sonntagen zeigen sich nicht nur anhand der Fallzahlen, sondern auch hinsichtlich der Art der Diagnosen: So werden am letzten Oktobersonntag mehr Personen aufgrund von Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems und des Atmungssystems notfallmässig aufgenommen als an anderen Sonntagen und weniger aufgrund von Verletzungen durch äussere Ursachen wie Unfälle.

Bei der Umstellung auf die Sommerzeit in der Nacht auf den letzten Märzsonntag fällt der Anstieg der Fallzahlen bei Hospitalisierungen aufgrund von Notfällen sogar noch stärker aus, vermutlich weil da die Uhr von zwei Uhr früh auf drei Uhr früh vorgestellt wird und eine Stunde Schlaf fehlt. Da steigt die Fallzahl bei Menschen unter 65 Jahren um sechs Prozent, bei jenen ab 65 Jahren um fünf Prozent. Bei der Art der Diagnosen ergeben sich am ersten Tag mit der Sommerzeit aber ähnliche Unterschiede wie nach der Umstellung auf die Winterzeit: Es werden mehr Menschen aufgrund von Herz-Kreislauf-Krankheiten und Krankheiten des Atmungssystems aufgenommen als an anderen Sonntagen. (sst)

Quelle: Bundesamt für Statistik
Sektionen Gesundheitsversorgung, Gesundheit der Bevölkerung

Back to top