Pharmaindustrie erhöhte Zahlungen an Gesundheitsbranche
Die Summen, die Pharmafirmen Ärzten, Spitälern und Fachgesellschaften zahlen, erhöhten sich 2024 neuerlich. Das zeigt eine Analyse von Pharmagelder.ch.
Bern. 262 Millionen Franken flossen im Vorjahr 2024 von der Pharmaindustrie an Ärzte, Fachgesellschaften und Spitäler. Das sei ein neuerlicher Rekord, heisst es in einer Analyse von Pharmagelder.ch, einem Rechercheprojekt der Ringier Medien Schweiz. Auf Pharmagelder.ch kann auch jeder prüfen, ob ein Arzt, ein Ärztenetzwerk, eine Patientenorganisation oder eine andere Einrichtung, die der Gesundheitsbranche angehört, Geld von der Pharmaindustrie erhalten hat. Über 60 Pharmafirmen haben sich in einem Branchenkodex dazu verpflichtet, die Gelder offenzulegen. Das war 2014, die Summen stiegen seither fast von Jahr zu Jahr an. Nur im ersten Pandemiejahr 2020 kam es zu keiner Erhöhung. Insgesamt wurden in den zehn Jahren bis 2024 1,9 Milliarden Franken gezahlt.
Der Grossteil der im Vorjahr bezahlten Gelder, 109,5 Millionen Franken, floss an Spitäler, und dort laut den Pharmafirmen in Projekte der klinischen Forschung und Entwicklung. Auch an europäische Fachgesellschaften wurden viele Millionen überwiesen. Mit 23,5 Millionen Franken erhielt wie in den Vorjahren die «Europäische Gesellschaft für medizinische Onkologie» (ESMO) die grösste Summe. 8,5 Millionen Franken und damit am zweitmeisten gingen an die «Europäische Allianz der Verbände für Rheumatologie» (EULAR). 5,6 Millionen Franken bekam die «Europäische Gesellschaft für Atemwegsmedizin» (ERS). Weiters erhielten 3650 Ärzte Gelder. Dies etwa für Beratungen, als Kongressgebühren, Sponsoring von Projekten oder für die Schulung anderer Ärzte. (sst)
Quelle: Pharmagelder.ch
Das könnte Sie auch interessieren:
Mehr Hirnschläge, weniger Sterblichkeit
Eine neue schweizweite Studie zeigt, dass zwar die Zahl der Hirnschläge steigt, aber weniger Menschen daran sterben. Das hat mehrere Ursachen.
Sparmassnahmen im Gesundheitssystem beschlossen
Die Akteure des Gesundheitssystems haben sich nun auf Sparmassnahmen geeinigt, um die Kosten im System zu dämpfen. Die Massnahmen betreffen auch die Ärzteschaft.
Arzneimittel: Vorschläge für mehr Versorgungssicherheit
Lieferengpässe bei Arzneimitteln nehmen zu. Daher wurden nun weitere Vorschläge für Maßnahmen zur Stärkung der Versorgungssicherheit erstellt.