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Arzneimittel: Vorschläge für mehr Versorgungssicherheit

Lieferengpässe bei Arzneimitteln nehmen zu. Daher wurden nun weitere Vorschläge für Maßnahmen zur Stärkung der Versorgungssicherheit erstellt.

Bern. Schmerzmittel, Antibiotika, Impfstoffe und Insulin: Vor allem günstige Medikamente, die viele Menschen benötigen, sind von Lieferengpässen betroffen. Diese nehmen weltweit zu, so auch in der Schweiz. Daher hat nun das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) gemeinsam mit dem Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) Experten damit beauftragt, kurzfristig umsetzbare Maßnahmen für mehr Versorgungssicherheit vorzuschlagen.

Zu diesen Vorschlägen zählen etwa die Einbindung der Arzneimittelversorgung in die Sicherheitspolitik des Bundes und eine stärkere internationale Vernetzung, die es leichter macht, bei Engpässen Arzneien zu beschaffen. Außerdem sollen laut den Experten wichtige Produktionskapazitäten durch Anreize gesichert werden. Weiters wurde vorgeschlagen, Arzneimittel zu vergüten, die in den Apotheken hergestellt werden. Auch sollten ausländische Verpackungen zugelassen werden. Der Bundesrat wird die Vorschläge prüfen und im Frühling 2026 entscheiden, welche umgesetzt werden.

Andere Maßnahmenpakete zur Stärkung der Versorgungssicherheit wurden bereits 2024 und im Frühling 2025 beschlossen. Sie beinhalten etwa die Erweiterung von Pflichtlagern und die Erleichterung des Imports von Medikamenten, die in der Schweiz nicht zugelassen sind. Bei einer schweren Mangellage soll zudem die Armeeapotheke Medikamente produzieren können. Um zu vermeiden, dass Hersteller Arzneimittel aus Rentabilitätsgründen vom Markt nehmen, kann bei Engpässen auch eine Preiserhöhung gewährt werden.

Verursacht werden die Engpässe durch die Verlagerung der Produktion nach Asien, die Konzentration auf wenige Anbieter, komplexe Abläufe und internationale Krisen. Aber auch gesetzliche Vorgaben oder die eingeschränkten Verdienstmöglichkeiten im kleinen Schweizer Markt tragen dazu bei, dass Medikamente in zu geringen Mengen oder gar nicht lieferbar sind. (sst)

Quelle: Eidgenössisches Department des Innern (EDI)

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