Mehr Hirnschläge, weniger Sterblichkeit
Eine neue schweizweite Studie zeigt, dass zwar die Zahl der Hirnschläge steigt, aber weniger Menschen daran sterben. Das hat mehrere Ursachen.
Bern. Bei rund 14.000 Schweizern wurde im Jahr 2004 ein Hirnschlag diagnostiziert. 13 Jahre später, 2017, erlitten mit 26.000 um 12.000 mehr Menschen in der Schweiz einen Hirnschlag. Dieser doch starke Anstieg zeigte sich laut der Schweizerischen Herzstiftung aufgrund in einer Analyse von 1,4 Millionen Daten des Bundesamts für Statistik, wobei die Analyse für eine schweizweite Studie gemacht wurde. Als Hauptursache für den Anstieg nennt die Herzstiftung „die immer bessere Erkennung und Erfassung von Hirnschlägen“, also die Tatsache, dass die Diagnose von Hirnschlägen leichter geworden ist.
Die Sterblichkeit infolge von Hirnschlag sank hingegen im Analysezeitraum deutlich. Bei Frauen von 77,5 Prozent auf etwa die Hälfte, 38,5 Prozent, und bei Männern von 56,1 Prozent ebenfalls auf circa die Hälfte, 27,2 Prozent. Auch die Zahl der Menschen, die direkt an einem Hirnschlag starben, halbierte sich. Dies liegt laut Herzstiftung einerseits an der zunehmenden Sensibilisierung der Bevölkerung, die unter anderem aufgrund von Informationskampagnen wissen, was zu tun ist, wenn sie zum Beispiel plötzliche Lähmungen oder andere typische Symptome für einen Hirnschlag an sich oder anderen erkennen, und rasch entsprechend helfen. Andererseits sei die erfreuliche Entwicklung auf die „enormen Fortschritten in der Akutbehandlung“ zurückzuführen.
Trotz aller Fortschritte sei in der Schweiz der Hirnschlag eine der häufigsten Ursachen für Behinderung und Tod. Auch seien mehr als 50 Prozent der Hirnschläge durch einen gesunden Lebensstil und das Vermeiden von Risikofaktoren vermeidbar. (sst)
Quelle: Schweizerische Herzstiftung
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