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Neues Präparat gegen Eisenmangel

Schweizer Forscher haben nun ein neues Präparat gegen Eisenmangel entwickelt, das einer Studie zufolge doppelt so gut wirkt als bisher erhältliche Mittel.

Zürich. Eisenmangel ist die häufigste Mangelerkrankung der Welt. Wegen der Menstruationsblutung leiden vor allem Frauen häufig daran. Aber auch Leistungssportler und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen haben oft Eisenmangel. Ihnen allen könnte bald ein neues Nahrungsergänzungsmittel helfen, das Forschende um Raffaele Mezzenga von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich nun entwickelten. Von bisher erhältlichen Präparaten unterscheidet sich das neue Mittel durch die Darreichungsform: Statt wie bisher über Eisensulfat erfolgt die Eisensupplementierung bei der Neuentwicklung auf der Basis von Nanofasern aus essbaren Haferproteinen, die mit Eisen-Nanopartikeln bestückt sind.

Eine klinische Studie, durchgeführt von einem Projektpartner Mezzengas in Thailand und mit 52 Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren mit Eisenmangel als Teilnehmerinnen, führte zu einem beachtlichen Ergebnis: Aufgrund der neuartigen Darreichungsform wird Eisen aus dem neuen Mittel doppelt so gut vom Körper aufgenommen als Eisen aus bisher erhältlichen Nahrungsergänzungsmitteln.

Das Haferprotein-Eisen-Präparat hat laut Mezzenga aber noch weitere Vorteile. So eigne es sich aufgrund seiner pflanzlichen Basis auch für Vegetarier und Veganer. Ausserdem sei das Präparat anders als Mittel mit Eisensulfat geschmacksneutral. Man könne es daher gut als Pulver dem Essen oder Fruchtsäften beimengen. Mezzenga: «Die Studie zeigte aber, dass das Eisen aus dem neuen Mittel am besten absorbiert wird, wenn es in Wasser gelöst ist.» Der Forscher denkt nun daran, die Technologie weiterzuentwickeln und Präparate zu schaffen, die auch gut gegen Zink- und Selenmangel helfen. (sst)

Quelle: Eidgenössische Technische Hochschule (ETH)

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