.jpg)
Quadruplet-Regime mit PI, IMiD und CD38-Antikörper ist Erstlinienstandard
Bericht: Dr. Ine Schmale
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
Eine CD38-Antikörper-haltige Quadruplet-Therapie ist neuer Standard bei neu diagnostizierten Hochrisiko-Patienten mit Multiplem Myelom. Beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2021 wurden vielversprechenden Ergebnisse bezüglich des progressionsfreien Überlebens (PFS) unter Isatuximab plus KRd präsentiert.
Die Prognose von Patienten mit Hochrisiko-Myelom ist noch immer sehr beeinträchtigt und die Datenlage begrenzt sich hauptsächlich auf Subgruppenuntersuchungen der großen klinischen Studien. Der heutige Standard für neu diagnostizierte Patienten mit multiplem Myelom besteht aus der Kombination von Proteasom-Inhibitor (PI), immunmodulierende Substanz (IMiD) und Dexamethason mit oder ohne Hochdosistherapie und autologer Stammzelltransplantation. Die Strategie des Quadruplet-Regimes, bei dem zusätzlich ein Anti-CD38-Antikörper gegeben wird, konnte bislang unerreichte Ansprechraten, PFS-Raten und Negativitätsraten bzgl. einer minimalen Resterkrankung (MRD) bewirken. In der deutschen Phase-II-Studie GMMG-CONCEPT wurde die Induktionstherapie mit Isatuximab (Isa) plus Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (KRd), mit oder ohne Stammzelltransplantation, gefolgt von einer Konsolidierung und Erhaltungstherapie mit Isa-KR untersucht.
In zwei separate Studienarme wurden 117 für eine Transplantation geeignete (Arm A) und 36 nicht für eine Transplantation geeignete Patienten (Arm B) mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom eingeschlossen. Zu den Einschlusskriterien gehörte das Vorliegen von Hochrisikofaktoren (del(17p), t(4;14), t(14;16) oder >3 Kopien 1q21) und die Erkrankung musste im ISS-Stadium 2 oder 3 sein. Um Patienten mit schlechter Prognose die Chance auf die Quadruplet-Therapie zu geben, war Patienten, die nur bis zu einem Zyklus einer Anti-Myelom-Therapie erhalten hatten, die Studienteilnahme erlaubt. Primärer Endpunkt war die MRD-Negativität mit einer Sensitivität von 10-5 nach Konsolidierung, sekundärer Endpunkt das PFS und tertiäre Endpunkte die Ansprechrate, Dauer der MRD-Negativität, Gesamtüberleben (OS) und die Lebensqualität. Die Studie rekrutierte 153 Patienten von August 2017 bis April 2020 und ist ab Juni 2021 für weitere 93 transplantationsgeeignete Patienten geöffnet. Die Ergebnisse für den primären Endpunkt (n=153) werden für 2022 erwartet. Beim EHA-Kongress wurde eine Zwischenanalyse für die ersten 50 Patienten (Arm A: n=46; Arm B: n=4) mit PFS-Ergebnis berichtet.
Alle 50 Patienten zeigten nach 6 Zyklen der Induktionstherapie ein Ansprechen, mit einer mindestens sehr guten partiellen Remission (≥VGPR) bei 90% und einer Komplettremission (CR/sCR) bei 46% der Patienten. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 24,9 Monaten betrug die PFS-Rate nach 12 Monaten 79,6% (95% CI: 68,3–90,9) und nach 24 Monaten 75,5% (95% CI: 63,5–87,6). 5 Patienten verstarben, davon nur ein Patient in Arm B. Die Todesfälle gingen in 4 Fällen auf eine Infektion zurück und in einem Fall war die Ursache unbekannt.
Aus diesen ermutigenden frühen Daten kann geschlossen werden, dass eine Quadruplet-Therapie mit PI, IMiD, CD-38-Antikörper und Dexamethason ein neuer Erstlinienstandard beim multiplen Myelom sein sollte. Die Patienten sollten kontinuierlich bezüglich auftretender Infektionen monitoriert werden.
Literatur
Weisel K et al.: Updated interim analysis of GMMG-CONCEPT trial investigating isatuximab, carfilzomib, lenalidomid, and dexamethasone (Isa-KRD) in front-line treatment of high-risk multiple myeloma. EHA Virtual Convention 2021, Abstr. #S183
Das könnte Sie auch interessieren:
EHA Newsroom 2021
Die Jahrestagung der European Hematology Association fand auch in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge virtuell statt. Zahlreiche internationale Spezialisten präsentierten ...
Erhaltungstherapie mit Atezolizumab nach adjuvanter Chemotherapie
Die zusätzliche adjuvante Gabe von Atezolizumab nach kompletter Resektion und adjuvanter Chemotherapie führte in der IMpower010-Studie zu einem signifikant verlängerten krankheitsfreien ...
Highlights zu Lymphomen
Assoc.Prof. Dr. Thomas Melchardt, PhD zu diesjährigen Highlights des ASCO und EHA im Bereich der Lymphome, darunter die Ergebnisse der Studien SHINE und ECHELON-1