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Sicherheitsprofil von GLP-1-Rezeptor-Agonisten: was Internist:innen wissen sollten

In den letzten Jahren hat die rasante Verbreitung von Glucagon-like peptide-1(GLP-1)-Rezeptor-Agonisten wie Semaglutid und Liraglutid die Behandlung von Adipositas revolutioniert. Ursprünglich für Typ-2-Diabetes entwickelt, werden sie aufgrund ihrer gewichtsreduzierenden Wirkung zunehmend als Lifestyle-Medikamente genutzt. Doch neue Untersuchungen und Warnungen werfen nun Fragen zu möglichen Nebenwirkungen wie suizidalen Gedanken auf, was eine umfassende Überprüfung durch globale Gesundheitsbehörden ausgelöst hat.

GLP-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA), wie Semaglutid und Liraglutid, wurden ursprünglich als Zweit- oder Drittlinientherapie bei Diabetes eingeführt, wenn Metformin oder andere Antidiabetika unzureichend wirkten. Während ihrer Entwicklung zeigte sich ihr Potenzial als Appetitzügler, was später bestätigt wurde. Verschiedene GLP-1-RA sind derzeit im Bereich der Adipositastherapie in Verwendung (Tab.1). Als realistisches Ziel der Gewichtsreduktionen durch Verhaltensinterventionen nimmt man etwa 5% des Ausgangsgewichts an. Im Rahmen des Adipositasmanagements kommen verschiedene nichtpharmakologische Ansätze zum Einsatz, die individuell kombiniert werden können. Dazu gehören die Optimierung von Schlaf, Stressbewältigung und Zeitmanagement sowie ernährungsbezogene Massnahmen. Regelmässige körperliche Aktivität spielt eine zentrale Rolle, unterstützt durch psychologische Betreuung, die Verhaltensänderungen fördert und die langfristige Adhärenz stärkt. Für manche Patient:innen mit schwerer Adipositas kommt die bariatrische Chirurgie als effektive Option infrage. Diese multimodalen Strategien ermöglichen eine umfassende und nachhaltige Behandlung gemäss den Richtlinien. Jedoch sind die GLP-1-RA immer häufiger als Anti-Adipositas-Medikamente in Verwendung.1–4 Semaglutid (Ozempic® und Rybelsus® für Diabetes mellitus Typ 2, Wegovy® für Gewichtsreduktion) erhielt kürzlich die Zulassung zur Gewichtsabnahme bei Adipositas (BMI >30kg/m2) oder Übergewicht (BMI >27kg/m2) plus kardiovaskuläre Risikofaktoren, was einen deutlichen Anstieg der Verschreibungen zur Folge hatte. Parallel förderten soziale Netzwerke die Nachfrage. Trotz guter Verträglichkeit in randomisierten klinischen Studien und dokumentierter positiver Effekte auf verschiedene Parameter, wie Nierenerkrankungen oder Tumorleiden, wirft der exponentielle Anstieg der Anwendung Sicherheitsfragen in Bezug auf seltene Nebenwirkungen auf – auch in Bezug auf die Volksgesundheit.

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