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„Gemeinsam Diabetes begegnen“

Die Österreichische Diabetes-Strategie ist da!

<p class="article-intro">Die Diabetes-Strategie wurde im Rahmen einer Präsentation und Diskussion im Gesundheitsministerium der Öffentlichkeit vorgestellt und wenige Tage später zum Thema einer Pressekonferenz der Österreichischen Diabetes Gesellschaft. Die wichtigsten Punkte des mehr als 50 Seiten umfassenden Expertenpapiers sowie Konsequenzen und Umsetzungsnotwendigkeiten in Kürze.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Wirkungsziele und Handlungsempfehlungen</h2> <p>Die am 29. M&auml;rz 2017 vom Bundesministerium f&uuml;r Gesundheit und Frauen pr&auml;sentierte &Ouml;sterreichische Diabetes-Strategie umfasst Pr&auml;vention, Diagnose, Therapie, Versorgung und Forschung. Am breit aufgestellten Entwicklungsprozess waren mehr als 100 Stakeholder beteiligt. Federf&uuml;hrend bei der Erstellung war auch die &Ouml;sterreichische Diabetes Gesellschaft (&Ouml;DG). F&uuml;r jedes Handlungsfeld wurde eine Arbeitsgruppe mit der Formulierung von Wirkungszielen betraut, die in Abstimmungsrunden akkordiert wurden. Sechs Wirkungsziele inklusive Handlungsempfehlungen wurden entwickelt (Tab. 1). Diese geben vor, wie es in Bezug auf den Diabetes in den n&auml;chsten Jahren weitergehen soll. Die Priorisierung der Handlungsempfehlungen wurde mithilfe des Publikums bei der Pr&auml;sentation wie folgt gereiht: 1a, 2a, 3b, 6a, 5b und 3a. &Uuml;ber diese allgemeine Priorisierung hinaus legten die Experten der Arbeitsgruppen fest, wie die Priorit&auml;ten zur Umsetzung der Wirkungsziele gesetzt werden sollen.<br /> Diesen Wirkungszielen &uuml;bergeordnet wurden zwei Hauptziele festgesetzt:</p> <ul> <li>F&uuml;r alle in &Ouml;sterreich lebenden Menschen soll die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken, verringert werden.</li> <li>Alle in &Ouml;sterreich lebenden und an Diabetes erkrankten Menschen sollen m&ouml;glichst lange mit hoher Lebensqualit&auml;t leben k&ouml;nnen.</li> </ul> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Diabetes_1702_Weblinks_s8_tab1.jpg" alt="" width="1466" height="2136" /></p> <p><strong>Weshalb eine Diabetes-Strategie notwendig ist</strong><br /> Der Pr&auml;sident der &Ouml;DG, Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak (Medizinische Universit&auml;t Graz), unterstreicht die Dringlichkeit der Umsetzung und erkl&auml;rt: &bdquo;Die Diabetes- Strategie wurde initiiert, um &Ouml;sterreich das R&uuml;stzeug gegen den auf uns zurollenden &sbquo;Diabetes-Tsunami&lsquo; zu geben. Die Diabetesversorgung in &Ouml;sterreich muss neu geplant werden, um diesen Anforderungen zu entsprechen. Das erfordert ein neues Denken in mehreren Dimensionen, &uuml;ber das Gesundheitssystem hinaus, und rasches Handeln auf vielen Ebenen.&ldquo; Univ.- Prof. Dr. Thomas C. Wascher (Hanusch- Krankenhaus Wien), Past-Pr&auml;sident der &Ouml;DG und Leiter einer der Arbeitsgruppen, beschreibt den Prozess: &bdquo;Die Sitzungen waren sehr arbeitsintensiv, mit einem &uuml;bergreifenden Blick auf das komplexe Thema Diabetes. Deshalb zieht sich der &sbquo;Health in all policies&lsquo;-Ansatz (Gesundheit in allen Politikfeldern) als Grundgedanke durch den gesamten Text. Das hei&szlig;t, dass Gesundheits- und im speziellen Fall Diabetespolitik &uuml;ber das Gesundheitswesen hinauswirken muss. Dabei geht es unter anderem darum, unsere Umwelt so zu gestalten, dass sie auf mehr Bewegung und ges&uuml;ndere Ern&auml;hrung Lust macht.&ldquo;<br /> &bdquo;Ca. 600 000 Menschen in &Ouml;sterreich haben Diabetes. Die Erkrankung betrifft die unterschiedlichsten Lebensbereiche, vom Familienleben bis zur Arbeitswelt. Somit ist jeder in &Ouml;sterreich betroffen, da alle mit Betroffenen zu tun haben. Das Wissen &uuml;ber Risikofaktoren und Auswirkungen auf den Alltag, aber auch Komplikationen und spezifische Erste Hilfe ist in der Bev&ouml;lkerung nicht ausreichend vorhanden. Dies zu &auml;ndern ist eines der Ziele der Diabetes-Strategie&ldquo;, erkl&auml;rt Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Harald Sourij (Medizinische Universit&auml;t Graz), Vorstandsmitglied der &Ouml;DG. Prim. Dr. Claudia Francesconi (SKA-RZ Alland f&uuml;r Stoffwechselerkrankungen), Vorstandsmitglied der &Ouml;DG, streicht weitere zentrale Punkte heraus: &bdquo;Essenziell sind ein niederschwelliger Zugang zu Information, Schulung, Beratung und medizinische sowie soziale Hilfestellung durch kompetente Ansprechpartner in Wohnortn&auml;he. Ziel ist, die Krankheitsakzeptanz in der Fr&uuml;hphase nicht nur f&uuml;r den Betroffenen, sondern auch f&uuml;r seine Familie bzw. sein soziales Umfeld zu erm&ouml;glichen. Auch die Kompetenz des Einzelnen im Umgang mit der Erkrankung und die Therapietreue m&uuml;ssen erh&ouml;ht werden, um schwerwiegende Sp&auml;tkomplikationen zu verhindern.&ldquo;<br /><br /> <strong>Die Strategie steht! Es ist Zeit zu handeln!</strong><br /> &bdquo;Wir k&ouml;nnen Menschen mit Diabetes heute besser behandeln und ihnen ein l&auml;ngeres Leben mit weniger Folgeerkrankungen bei besserer Lebensqualit&auml;t erm&ouml;glichen als je zuvor. Dabei ist das therapeutische Arsenal gewachsen und sehr komplex geworden. Darum brauchen wir eine gr&ouml;&szlig;ere Anzahl an besser ausgebildeten Experten, insbesondere auch in l&auml;ndlichen Regionen, und mehr Expertise, um jedem die Versorgung zu bieten, die medizinisch bereits m&ouml;glich ist&ldquo;, erkl&auml;rt &Ouml;DG-Pr&auml;sident Hermann Toplak und schlie&szlig;t: &bdquo;Die &Ouml;DG als wissenschaftliche Fachgesellschaft f&uuml;r das Thema Diabetes wird darauf achten, dass der Prozess nicht stillsteht und auf das strategische Denken auch das entsprechende Handeln folgt. Gemeinsam mit den Patientenvertretern werden wir als Experten die konsequente Umsetzung der Strategie regelm&auml;&szlig;ig &uuml;berpr&uuml;fen und einfordern.&ldquo;</p> <h2>Wirkungsziel 1: Gesundheitskompetenz</h2> <p>&bdquo;Die eingangs angesprochene hohe Zahl an Diabetikern macht breite, evidenzbasierte Information f&uuml;r die Betroffenen und ebenso ihr Umfeld erforderlich. Aufgrund der weiten Verbreitung von &Uuml;bergewicht und Fettleibigkeit sind sehr viele Menschen in &Ouml;sterreich gef&auml;hrdet, in den n&auml;chsten Jahren an Diabetes zu erkranken. Menschen mit erh&ouml;htem Risiko k&ouml;nnen besser auf sich selbst achten, wenn sie gut informiert sind&ldquo;, erl&auml;utert Harald Sourij die Grundlage des Wirkungsziels 1.<br /> Die Verbreitung der Information funktioniert aber nur dort, wo die Information auch in der richtigen Art und Weise an die Personen gelangt. Darum ist es notwendig, zielgruppengerecht zu kommunizieren. Eine spezielle Zielgruppe in der Diabetes- Strategie sind Kinder und Jugendliche, da bei ihnen mit ad&auml;quater Information langfristig am meisten f&uuml;r das Gesundheitsbewusstsein der gesamten Bev&ouml;lkerung erreicht werden kann. Ein anderes Beispiel f&uuml;r zielgruppengerechte Information betrifft Menschen mit nicht deutscher Muttersprache. Menschen mit einer Diabeteserkrankung sind oft Vorurteilen ausgesetzt und erleben diese in allt&auml;glichen Situationen. Darum wurde auch das Thema &bdquo;Abbau von Barrieren f&uuml;r Betroffene&ldquo; in die Diabetes-Strategie aufgenommen. Dies betrifft nicht nur Kinder mit Diabetes in Schulen, sondern auch Erwachsene an ihrem Arbeitsplatz oder den Bereich der pers&ouml;nlichen Diskriminierung. Auch hier ist eine umfassende Aufkl&auml;rung die beste Medizin.</p> <h2>Wirkungsziel 2: Umwelt und Diabetes</h2> <p>&bdquo;Diabetes mellitus Typ 2 gilt als klassische Lebensstilerkrankung. Dabei ist nicht nur der pers&ouml;nliche Lebensstil gemeint. Unser Umfeld l&auml;dt zu wenig zum Zu-Fu&szlig;- Gehen und Radfahren und zu viel zum Verwenden von Auto, Bus und Aufz&uuml;gen ein. Wir generieren bewegungsfeindliche Arbeits- und Lebensbedingungen. Aber auch weit reichende &Auml;nderungen unserer Ern&auml;hrungsweise durch fett- und zuckerreiche Fertigprodukte, Fastfood und Snacks bedingen negative Ern&auml;hrungsmuster von vielen&ldquo;, umrei&szlig;t Univ.-Prof. Dr. Thomas C. Wascher das Themenfeld des Wirkungsziels 2.<br /> Es geht darum, die Umwelt so zu gestalten, dass sie auf mehr physische Bewegung und ges&uuml;ndere Ern&auml;hrung Lust macht. Der &bdquo;Health in all policies&ldquo;-Ansatz zielt daher auch auf die Verkehrs-, Stadtplanungs-, Wirtschafts-, Umwelt-, Bildungs- und Sozialpolitik ab, um die gesundheitlichen Folgen von Entscheidungen zu ber&uuml;cksichtigen, damit es besser gelingt, die Umwelt gesundheitsf&ouml;rdernd zu gestalten. Als Evaluierungsinstrument kann bei &ouml;ffentlich finanzierten Projekten eine Gesundheitsfolgenabsch&auml;tzung (GFA) eingef&uuml;hrt werden. Sie liefert Hinweise auf voraussichtliche gesundheitliche Konsequenzen von Gesetzen und Projekten. Aber auch Handel und Hersteller tragen gro&szlig;e Verantwortung durch den Einfluss, den ihre Produkte auf unsere Gesellschaft, insbesondere auf unsere Kinder, haben. Diese Verantwortung wird in &Ouml;sterreich zu wenig thematisiert und eingefordert. Die Entwicklung einer &bdquo;corporate health responsibility&ldquo; kann ein Instrument sein, um ein Verantwortungsgef&uuml;hl in der Wirtschaft auch in Taten umzusetzen. F&uuml;r &Ouml;sterreich und seine sozialpartnerschaftliche Kultur w&auml;ren freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft unbedingt vor einem hoheitlichen Regulativ auszuloten.</p> <h2>Wirkungsziel 3: Kompetenz von Erkrankten</h2> <p>&bdquo;Eine erfolgreiche Diabetestherapie bedeutet mehr als regelm&auml;&szlig;ige Einnahme von Medikamenten. Entscheidend f&uuml;r den Therapieerfolg und unumg&auml;nglich f&uuml;r die Vermeidung von Folgeerkrankungen sind Bewegung und Ern&auml;hrung. Dadurch erfordert Diabetes von den Patienten ein besonders hohes Ma&szlig; an Eigenmotivation. Patienten sind eher motiviert, wenn sie aktiv in die Therapie involviert werden und diese mitgestalten k&ouml;nnen. Ziel ist der eigenst&auml;ndige, kompetente Umgang von Betroffenen mit der Erkrankung&ldquo;, beschreibt Claudia Francesconi den Rahmen des Wirkungsziels 3.<br /> Lebensqualit&auml;t und Alltagsfunktion sollen erhalten bzw. verbessert oder wiedererlangt werden. Dadurch sollen diabetesspezifische Folge- und Begleiterkrankungen verhindert bzw. reduziert werden. Derzeit fehlen eine fl&auml;chendeckende und kontinuierliche Begleitung und Unterst&uuml;tzung von Menschen in allen Phasen der Erkrankung. Dar&uuml;ber hinaus wird der partnerschaftlichen Entscheidungsfindung zu wenig Beachtung geschenkt. Im Fokus steht Hilfe bei alltagsrelevanten Fragen, Belastungen, Familienplanung, bei Fragen zur Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit, der Selbstbestimmung, des Lebensstils oder der Sexualit&auml;t. Das diabetesspezifische Betreuungsteam legt den Versorgungs- und Betreuungsprozess gemeinsam mit den Betroffenen und Angeh&ouml;rigen fest, wobei es gilt, alle Gesundheitsberufe und auch Selbsthilfegruppen einzubeziehen. In stabilen Krankheitsphasen soll der kontinuierliche Kontakt des Erkrankten zum diabetesbezogenen Betreuungsteam gef&ouml;rdert werden. In instabilen Phasen muss die sofortige Kontaktaufnahme zum Betreuungsteam m&ouml;glich sein, um Therapien anzupassen und Verschlechterungen zu verhindern. So soll der Betroffene im Umgang mit der Erkrankung gut zurechtkommen und zum eigenst&auml;ndigen, gesundheitsf&ouml;rderlichen Leben bef&auml;higt werden. Die Angebote sollten mobil, multiprofessionell, niederschwellig und wohnortnah sein und auch moderne Informations- und Kommunikationstechnologien n&uuml;tzen.</p> <h2>Wirkungsziel 4: Integrierte Versorgung</h2> <p>Wichtig ist es, Risikogruppen und Personen mit noch nicht diagnostiziertem Diabetes umfassend und fr&uuml;hzeitig zu identifizieren. &bdquo;Dies geschieht in &Ouml;sterreich nach wie vor mangelhaft. Zahlreiche wichtige Daten vom Schularzt, von der Stellung, aus dem Mutter-Kind-Pass, von Vorsorgeuntersuchungen usw. bleiben nahezu ungenutzt&ldquo;, weist Francesconi auf M&ouml;glichkeiten der Fr&uuml;herkennung hin.<br /> Nach wie vor fehlt eine im Gesundheitssystem verankerte und interdisziplin&auml;re multiprofessionelle Versorgung f&uuml;r Diabetiker in der Pr&auml;vention und Therapie. Bestehende Konzepte der Diabetesversorgung bzw. regionale Strukturen und auch der niedergelassene Bereich sollen hierbei ber&uuml;cksichtigt werden. Auch Organisationen au&szlig;erhalb des Sozial- und Gesundheitswesens, wie etwa Sportvereine und Bildungseinrichtungen, w&auml;ren einzubinden. Damit sollen Anreize zur Lebensstilmodifikation f&uuml;r Risikogruppen und Menschen mit Diabetes geschaffen werden.<br /> Das Disease-Management-Programm (DMP) &bdquo;Therapie Aktiv &ndash; Diabetes im Griff&ldquo; ist bereits in allen Bundesl&auml;ndern vertreten und wird von teilnehmenden &Auml;rzten und Patienten gut bewertet. Der n&auml;chste Schritt muss sein, &bdquo;Therapie Aktiv&ldquo; fl&auml;chendeckend auszubauen und mehr &Auml;rzte und Patienten daf&uuml;r zu gewinnen. Wichtig sind auch die Optimierung und Neudefinition der medizinischen Fort- und Weiterbildungsinhalte f&uuml;r das DMP und die verst&auml;rkte Einbindung von Gesundheitsberufen bzw. von Berufsgruppen aus dem Bereich Bewegung und Ern&auml;hrung.</p> <h2>Wirkungsziel 5: Wissen und Kompetenz der Gesundheitsberufe</h2> <p>&bdquo;Der Kreis der Professionisten, die mit Diabetes zu tun haben, ist deutlich gr&ouml;&szlig;er als der Kreis der klassischen Gesundheitsberufe. Fu&szlig;pfleger und Schuhmacher fallen vielen noch ein, aber um auf Diabetes als Ursache f&uuml;r Augenprobleme zu kommen, brauchen auch Optiker geeignetes Wissen. Dar&uuml;ber hinaus sind Lehrer und Kindergartenp&auml;dagogen zu nennen, wie auch all jene, die mit &auml;lteren Menschen arbeiten&ldquo;, listet Thomas Wascher auf.<br /> Im &auml;rztlichen Bereich ist die Fort- und Weiterbildung entscheidend, da der aktuell rasante Erkenntnisgewinn zu dieser Erkrankung erworbenes Wissen in kurzer Zeit zu historischem Wissen macht. Zus&auml;tzlich fordert die Zunahme an Betroffenen auch mehr Diabetes-Know-how in vielen medizinischen Fachrichtungen. Aus diesem Grund sind strukturierte, zertifizierte Fortund Weiterbildungscurricula, wie in der Diabetes-Strategie gefordert, ein zentrales Anliegen der &Ouml;DG.<br /> F&uuml;r Betroffene muss klar sein, wer &uuml;ber die n&ouml;tige Expertise verf&uuml;gt &ndash; das gilt f&uuml;r &Auml;rzte wie f&uuml;r andere Berufsgruppen mit Diabetesrelevanz. G&uuml;tesiegel und gezielte Kommunikation absolvierter Fortbildungen sind genauso wichtig wie leicht verf&uuml;gbare und auffindbare Adresssammlungen.<br /> Eine gut funktionierende interdisziplin&auml;re und interprofessionelle Zusammenarbeit dieser Berufsgruppen ist im Bereich der Gesundheitsversorgung von Diabetespatienten essenziell, damit diabetesbezogene Betreuungsteams f&uuml;r Betroffene entstehen k&ouml;nnen.</p> <h2>Wirkungsziel 6: Wissen und Handeln</h2> <p>&bdquo;Eine Voraussetzung f&uuml;r die zielgerichtete und erfolgreiche Pr&auml;ventionsarbeit und Versorgungsplanung ist evidenzbasiertes Wissen &uuml;ber den Status quo. Daf&uuml;r ist aber die Datenlage zu Diabetes in &Ouml;sterreich noch nicht ausreichend aufgearbeitet und noch nicht &uuml;berschaubar zusammengef&uuml;hrt&ldquo;, bem&auml;ngelt Harald Sourij.<br /> Um einen umfassenden und realistischen &Uuml;berblick zu erlangen, m&uuml;ssen als erster Schritt alle aktuell vorliegenden Datens&auml;tze und Quellen sowie bestehende Datenl&uuml;cken identifiziert werden. Davon ausgehend soll eine systematische Erschlie&szlig;ung der f&uuml;r die Versorgungsplanung notwendigen Daten entwickelt und ein Minimaldatensatz definiert werden. Auf diesem Weg k&ouml;nnen auch Qualit&auml;tsindikatoren definiert und die Evaluation der Versorgungsqualit&auml;t auf ein wissenschaftlich fundiertes Fundament gebracht werden.<br /> Ein rascher und umfassender Austausch von Wissen zwischen den forschenden Institutionen, aber auch der Transfer von praxisrelevanten Fragestellungen an die Forschenden sind notwendig. Um die stetige Entwicklung und den Ausbau der Forschungslandschaft am Diabetessektor zu erm&ouml;glichen, ist sowohl die F&ouml;rderung von angewandter Forschung als auch die F&ouml;rderung der Vernetzung von forschenden Institutionen ein Gebot der Stunde.<br /><br /> Die &Ouml;sterreichische Diabetes-Strategie ist im Internet auf der Homepage des Ministeriums gratis als PDF abrufbar: www.bmgf.gv.at/home/Diabetes.<br /> F&uuml;r JATROS Diabetologie &amp; Endokrinologie hat damit eine spannende Zeit begonnen &ndash; wir werden dranbleiben und Sie &uuml;ber neue Entwicklungen und Umsetzungen der Diabetes-Strategie informieren.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Österreichische Diabetes-Strategie, Diskussion im Rahmen der Präsentation der Diabetes-Strategie, 27. März 2017, Pressekonferenz der Österreichischen Diabetes Gesellschaft, 5. April 2017 </p>
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