
ADA 2016: Sekundäranalyse der EXAMINE-Studie
Quelle: 76th Scientific Sessions der American Diabetes Association (ADA) 10.–14. Juni 2016, New Orleans
Menschen mit Typ-2-Diabetes und Herzerkrankung, die schon einmal ein kardiovaskuläres Ereignis erlitten haben, haben ein erhöhtes Risiko für einen kardiovaskulären Tod. Dies zeigt eine Sekundäranalyse der EXAMINE(Exploring the Cardiovascular Safety of Therapies for Type 2 Diabetes)-Studiendaten, die auf dem amerikanischen Diabeteskongress vorgestellt und in „Diabetes Care“ veröffentlicht worden sind.1
Die Sekundäranalyse der EXAMINE-Studie zeigte, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes und Herzerkrankung, die bereits ein nicht tödliches kardiovaskuläres Ereignis erlitten hatten, ein erhöhtes Risiko für kardiovaskulären Tod haben. 13,7 % der Studienteilnehmer hatten mindestens ein nicht tödliches kardiovaskuläres Ereignis erlitten: 5,9 % einen Herzinfarkt, 1,1 % einen Schlaganfall, 3,0 % eine Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzinsuffizienz und eine instabile Angina pectoris 3,8 % .
Während der ursprünglichen EXAMINE-Studie, die die kardiovaskuläre Sicherheit des Dipeptidylpeptidase(DPP)-4-Inhibitors Alogliptin gegenüber Placebo untersuchte, starben 326 Patienten.2 Die nunmehrige Sekundäranalyse ergab, dass Typ-2-Diabetiker, die wegen einer Herzinsuffizienz ins Krankenhaus kamen, ein sehr hohes Risiko (20,1 % ) hatten, aufgrund eines kardiovaskulären Ereignisses zu sterben.
Die Mortalitätsraten während der Nachverfolgung für diejenigen, die einen nicht tödlichen Schlaganfall (8,8 % von 57 Patienten, n=5) oder nicht tödlichen Herzinfarkt (8,2 % von 316, n=26) erlitten, waren doppelt so hoch im Vergleich zu denjenigen, die kein nicht tödliches kardiovaskuläres Ereignis erlebt hatten. Für Patienten, die mit dem DPP-4-Inhibitor behandelt wurden, zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Todesrate (4,1 % ) im Vergleich zur Placebogruppe (4,9 % ).
Quelle: 76th Scientific Sessions der American Diabetes Association (ADA) 10.–14. Juni 2016, New Orleans
1 White WB et al: Diabetes Care 2016; 39(7): 1267-73
2 White WB et al: N Engl J Med 2013; 369: 1327-35
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