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Pomalidomid wirksam bei Lenalidomid-refraktären Patienten
Jatros Digital
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25.05.2018
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<p class="article-intro">Die Zugabe von Pomalidomid zu Bortezomib plus Dexamethason führt bei Myelompatienten, für die Lenalidomid nicht länger eine Therapieoption ist, zu einem bedeutenden Vorteil im progressionsfreien Überleben, so die präsentierten Ergebnisse der OPTIMISMM-Studie.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Lenalidomid ist eine etablierte Therapie für neu diagnostizierte Myelompatienten. Daher bilden Patienten, für die Lenalidomid keine Therapieoption mehr ist, eine klinisch relevante Patientenpopulation. In der Phase-III-Studie OPTIMISMM wurde unter Einschluss von insgesamt 559 Patienten die zusätzliche Pomalidomid-Gabe zu Bortezomib plus Dexamethason (Vd) bei Myelompatienten mit 1-3 vorangegangenen Regimen und wenigstens 2 Zyklen Lenalidomid untersucht.<br /> Die Patienten waren im median 67-68 Jahre alt mit einer medianen Zeit von 4,0-4,3 Jahren seit Diagnose. Alle Patienten hatten bereits Lenalidomid erhalten und 70 % waren Lenalidomid-refraktär. 72-73 % der Patienten waren vor Studieneinschluss mit einem Proteasominhibitor (PI) behandelt worden, meistens Bortezomib, und 13 % waren PI-refraktär. Nahezu 60 % der Patienten hatten eine Stammzelltransplantation erhalten.<br /> Im Median wurden die Patienten mit PVd über eine Dauer von 8,8 Monaten und mit Vd über eine Dauer von 4,9 Monaten behandelt. Der häufigste Grund für den Therapieabbruch war der Krankheitsprogress. Aufgrund von Nebenwirkungen brachen 10,7 % der Patienten im PVd-Arm versus 17,6 % der Patienten im Vd-Arm die Therapie ab. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 15,9 Monaten betrug das progressionsfreie Überleben (PFS) 11,2 Monate im PVd-Arm versus 7,1 Monate im Vd-Arm (HR: 0,61; p<0,0001). Nach 12 Monaten waren 32 % vs. 49 % der Patienten ohne Progress, nach 18 Monaten 22 % vs. 36 % der Patienten. Ein Ansprechen wurde bei 82,2 % versus 50,0 % der Patienten beobachtet. Dabei wurde mit Pomalidomid zudem ein tieferes Ansprechen erreicht. Die mediane Zeit bis zum Ansprechen betrug 0,9 vs. 1,4 Monate und die mediane Dauer des Ansprechens 13,7 vs. 10,9 Monate.<br /> In der Subgruppe der Patienten mit nur einer vorangegangenen Therapielinie wurde das Risiko für einen Krankheitsprogress durch die zusätzliche Gabe von Pomalidomid um 46 % reduziert. Im Median dauerte das PFS 20,7 versus 11,6 Monate an (HR: 0,54; p=0,0027). Nach einem Jahr waren 68 % vs. 48 % , nach 18 Monaten 50 % vs. 33 % der Patienten ohne Progress. Ein Ansprechen zeigten 90,1 % versus 54,8 % der Patienten. Das PFS wurde auch bei Lenalidomid-refraktären Patienten signifikant verlängert. Die Patienten lebten median 9,5 vs. 6.6 Monate ohne Progress (HR: 0,65; p<0,001).</p> <p>Die OPTIMISMM-Studie zeige einen klinisch relevanten Vorteil für das PVd-Regime über das Vd-Regime bei der wachsenden Population von Patienten, die primär mit Lenalidomid behandelt wurden und für die Lenalidomid nicht länger eine Therapieoption ist, fasste Paul Richardson, Dana-Farber Cancer Institute, Boston/USA, die Studienergebnisse zusammen. Der Therapievorteil wurde für alle untersuchten Subgruppen gezeigt, einschließlich Lenalidomid-refraktäre Patienten, PI-vorbehandelte Patienten und Patienten mit Hochrisikozytogenetik. Das Sicherheitsprofil war konsistent mit den bekannten Nebenwirkungen.</p> <p><br /><strong>Referenz:</strong><br />Richardson PG et al.: Pomalidomide (POM), bortezomib, and low‐dose dexamethasone (PVd) vs bortezomib and low-dose dexamethasone (Vd) in lenalidomide (LEN)-exposed patients (pts) with relapsed or refractory multiple myeloma (RRMM): Phase 3 OPTIMISMM trial. ASCO Annual Meeting 2018, abstract #8001</p> <p><br />Bericht: Dr. Ine Schmale</p></p>
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