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Chronische lymphatische Leukämie

Neues aus dem Bereich der zielgerichteten Therapien

<p class="article-intro">Die vergangenen Jahre waren wie bei kaum einer anderen Erkrankung durch viele Fortschritte in der Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) gekennzeichnet. So wurden auch bei der 57. ASH-Jahrestagung im Dezember 2015 zahlreiche neue Therapiestrategien, aber auch neue Daten zur Biologie sowie zu prognostischen Faktoren bei dieser Erkrankung präsentiert. Insgesamt waren zum Thema CLL 405 Beiträge abrufbar. Diese Zusammenfassung erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit und konzentriert sich auf die wichtigsten Neuigkeiten in der Therapie dieser Erkrankung.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Key Points</h2> <ul> <li>Neue Daten zu Immunchemotherapien mit dem CD20-Antik&ouml;rper der neuen Generation, Obinutuzumab, in der ersten Therapielinie sind verf&uuml;gbar. Einen Chemotherapie-freien Ansatz f&uuml;r Patienten mit relevanten Komorbidit&auml;ten stellt die Kombination aus Obinutuzumab und Venetoclax dar. Die Phase-III-Studie rekrutiert derzeit und die Studie l&auml;uft auch in einigen &ouml;sterreichischen Zentren.</li> <li>Patienten &gt;65 Jahre weisen im Vergleich zu Chlorambucil unter Ibrutinib als Erstlinientherapie einen gr&ouml;&szlig;eren Benefit auf.</li> <li>Selbst CLL-Patienten, die auf herk&ouml;mmliche Therapien eine Refrakt&auml;rit&auml;t entwickelt hatten oder ung&uuml;nstige prognostische Faktoren wie eine 17p-Deletion aufweisen, sprechen gut auf neue zielgerichtete Therapien an (BTK-Inhibitoren, PI3K-Inhibitoren, Venetoclax).</li> <li>Bei relapsierten/refrakt&auml;ren Patienten konnte eine &Uuml;berlegenheit von sowohl Ibrutinib als auch Idelalisib in Kombination mit Rituximab und Bendamustin gegen&uuml;ber einer Doublet-Therapie mit Rituximab und Bendamustin alleine demonstriert werden. Im indirekten Vergleich sind jedoch beide Substanzen als Monotherapie &auml;hnlich effizient.</li> </ul> </div> <h2>Erstlinientherapie bei CLL</h2> <p><strong>Immunchemotherapien</strong><br /> F&uuml;r j&uuml;ngere, fitte Patienten mit CLL stellen Immunchemotherapien den SOC (&bdquo;standard of care&ldquo;) dar. Aber auch Patienten mit Komorbidit&auml;ten profitieren durch eine Kombination von CD20-Antik&ouml;rpern mit Zytostatika. Bei diesen Patienten wurde in der CLL11-Studie eine &Uuml;berlegenheit des &bdquo;glycoengineered&ldquo; und daher mit einer besseren zellul&auml;r vermittelten Zytotoxizit&auml;t assoziierten CD20-Antik&ouml;rpers der neuen Generation Obinutuzumab gegen&uuml;ber Rituximab, jeweils in Kombination mit Chlorambucil, festgestellt.<sup>1</sup> Dieser Trend wurde in einem beim ASH-Meeting 2015 pr&auml;sentierten Update best&auml;tigt.<sup>2</sup><br /> F&uuml;r Obinutuzumab wurde auch eine Subgruppenanalyse der sogenannten GREEN-Studie zur Untersuchung einer Chemotherapie mit Obinutuzumab bei CLL-Patienten pr&auml;sentiert.<sup>3</sup> 158 Patienten wurden mit einer Erstlinientherapie bestehend aus Obinutuzumab und Bendamustin behandelt. Folgende Toxizit&auml;ten der Grade &ge;3 wurden am h&auml;ufigsten dokumentiert: Neutropenie: 50,0 % , Infusionsreaktionen: 15,2 % , Infekte: 12,7 % , Thrombozytopenien: 12,7 % und Tumorlyse-Syndrom: 10,1 % . Es kam zu 9 Todesf&auml;llen (5,7 % ), bei einem Patienten aufgrund einer Progression der CLL, bei 8 aufgrund von unerw&uuml;nschten Ereignissen. Die Gesamtansprechrate (ORR) unter dieser Therapiekombination betrug 78,5 % , bei 32,3 % wurde eine komplette Remission erzielt und nur 1 Patient von 158 (0,6 % ) entwickelte eine Progredienz. Das mediane progressionsfreie &Uuml;berleben (PFS) war nach einer medianen Beobachtungszeit von 11,2 Monaten noch nicht erreicht. Insgesamt handelt es sich um eine potenzielle zuk&uuml;nftige Therapiekombination f&uuml;r CLL-Patienten in der ersten Therapielinie. Die Rate an Neutropenien und Tumorlyse-Syndromen war h&ouml;her im indirekten Vergleich mit Obinutuzumab + Chlorambucil in der CLL11-Studie.<br /> <br /><strong> Inhibitoren der Bruton&rsquo;schen Tyrosinkinase (BTK-Inhibitoren)</strong><br /> W&auml;hrend bei fitten j&uuml;ngeren Patienten mit einer Immunchemotherapie gute Therapieerfolge erzielt werden k&ouml;nnen, sind bei &auml;lteren Patienten mit mehreren Komorbidit&auml;ten unter dieser Behandlungsstrategie therapieassoziierte Toxizit&auml;ten zu bef&uuml;rchten. Diese Patienten, sogenannte &bdquo;No go&ldquo;-Patienten, k&ouml;nnen oft keiner tumorspezifischen Therapie, abgesehen von Chlorambucil aufgrund der geringen Substanz-spezifischen Toxizit&auml;t, zugef&uuml;hrt werden. Allerdings geht die Substanz, als Monotherapie verabreicht, mit einer niedrigen Responserate einher.<br /> In den vergangenen Jahren wurden in der CLL-Therapie aufgrund der Entwicklung neuer Inhibitoren bedeutende Fortschritte verzeichnet. Es handelt sich um Substanzen, die mit dem f&uuml;r die CLL-Zelle &uuml;berlebenswichtigen B-Zellrezeptor-vermittelten Signaltransduktionsweg interagieren, wie Inhibitoren der Bruton-Tyrosinkinase (BTK) oder PI3K-Inhibitoren. Diese Substanzen zeichnen sich durch ein rasches nodales Ansprechen selbst bei therapierefrakt&auml;ren Patienten aus. Mittlerweile sind der BTK-Inhibitor Ibrutinib und der PI3K-Inhibitor Idelalisib zugelassen. Solche Chemotherapie-freien Therapiekonzepte sind als Monotherapien auch f&uuml;r &auml;ltere Patienten, m&ouml;glicherweise schon in der ersten Therapielinie, geeignet.<br /> <br /> Am ASH-Kongress wurde die gro&szlig;e Phase-III-Studie &bdquo;RESONATE-2&ldquo;<sup>4</sup> pr&auml;sentiert, in die therapienaive Patienten im Alter &gt;65 Jahre eingeschlossen wurden. Die Patienten (n=269) wurden zum Erhalt von Chlorambucil bzw. Ibrutinib, jeweils in einer Standarddosis, randomisiert. Dabei wurde im Ibrutinib-Arm eine signifikant h&ouml;here ORR verzeichnet als im Kontrollarm (82,4 % vs. 35,3 % ). Au&szlig;erdem f&uuml;hrte Ibrutinib zu einer signifikanten Verl&auml;ngerung sowohl des PFS als auch des Gesamt&uuml;berlebens (OS). Das mediane PFS betrug im Chlorambucil-Arm 15 Monate und war im Ibrutinib-Arm noch nicht erreicht (p&lt;0,001). Das OS war zum Zeitpunkt dieser Analyse in beiden Armen noch nicht erreicht, es zeichnete sich jedoch bereits eine statistische Signifikanz zugunsten von Ibrutinib ab (p=0,001). Dieser eindrucksvolle Unterschied fand sich in allen untersuchten Subgruppen wieder. Die verzeichneten Toxizit&auml;ten wurden haupts&auml;chlich als Grad 1 eingestuft. W&auml;hrend im Ibrutinib-Arm h&auml;ufiger Diarrh&ouml;en auftraten, wurden im Chlorambucil-Arm vermehrt Neutropenien und &Uuml;belkeit dokumentiert. Zu den Nebenwirkungen (AE) der Grade &ge;3 unter Ibrutinib z&auml;hlten: Neutropenie (10 % ), An&auml;mie (6 % ), Hypertonie (4 % ), Pneumonie (4 % ) und Diarrh&ouml; (4 % ). Diese Daten wurden unmittelbar nach der Pr&auml;sentation im &bdquo;New England Journal of Medicine&ldquo;<sup>5</sup> ver&ouml;ffentlicht.<br /> <br /> Zu den weiteren Strategien im Einsatz neuer Substanzen in der ersten Therapielinie z&auml;hlt eine Kombination bestehend aus monoklonalen Antik&ouml;rpern mit initialem Debulking durch herk&ouml;mmliche Zytostatika wie Bendamustin. So wurden erste Ergebnisse der Phase-II-Studie CLL2-BIG<sup>6</sup> pr&auml;sentiert: 62 vorbehandelte oder therapienaive Patienten erhielten Bendamustin zur Reduktion der Tumorlast, anschlie&szlig;end eine Kombinationstherapie mit Obinutuzumab und Ibrutinib. Es konnte gezeigt werden, dass ein Debulking mit Bendamustin zu einer im historischen Vergleich niedrigeren Rate an Infusions-assoziierten Reaktionen f&uuml;hrt und zu keiner h&ouml;heren Rate an Infekt-bedingten Komplikationen.<br /> <br /><strong> PI3K-Inhibitoren</strong><br /> Ergebnisse zum statistisch hochsignifikanten Vorteil einer Therapie mit Idelalisib + Rituximab versus eine Rituximab-Monotherapie bei relapsierten/refrakt&auml;ren CLL-Patienten wurden bereits im Jahr 2014 publiziert.<sup>7</sup> Beim 57. ASH-Meeting wurden Daten zu Idelalisib in der Erstlinientherapie, sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit Ofatumumab, pr&auml;sentiert.<sup>8</sup> Auff&auml;llig war, dass die verzeichneten Toxizit&auml;ten h&ouml;heren Grades waren als bei stark vorbehandelten Patienten. Dies betrifft die Entwicklung von Kolitiden und Pneumonitiden sowie einen Anstieg der Lebertrans&shy;aminasen. Dabei handelt es sich um Idelalisib-getriggerte immunologische AE und es wird daher vermutet, dass bei immunkompetenteren, noch nicht stark vorbehandelten Patienten diese AE st&auml;rker zum Tragen kommen.<br /> Duvelisib, ein Delta/Gamma-PI3K-Inhibitor, wurde mit der herk&ouml;mmlichen Immunchemotherapie bestehend aus Rituximab, Fludarabin und Cyclophosphamid (FCR) bei j&uuml;ngeren CLL-Patienten kombiniert. Die Ansprechraten waren mit historischen Daten einer Therapie mit FCR vergleichbar, jedoch war die Rate an negativer minimaler Resterkrankung (MRD) im Knochenmark h&ouml;her (89 % ) als mit FCR alleine. Bisher wurden allerdings nur 12 Patienten untersucht.<sup>9</sup><br /> <br /> <strong>Venetoclax</strong><br /> Venetoclax (ABT-199), ein Inhibitor des antiapoptotischen Proteins BCL(&bdquo;B-cell lymphoma&ldquo;)-2, das bei CLL stark exprimiert ist, wird in mehreren Studien getestet und f&uuml;hrt gem&auml;&szlig; bisherigen Ergebnissen &ndash; selbst bei therapierefrakt&auml;ren Patienten &ndash; zu einer hohen Rate an kompletten Remissionen. <br /> Diese neue Substanz eignet sich auch als Kombinationspartner, zum Beispiel mit monoklonalen Antik&ouml;rpern. Mit der Kombination von Venetoclax mit Rituximab wurde &ndash; wie rezent publiziert &ndash; bei relapsierten/refrakt&auml;ren CLL-Patienten eine Ansprechrate von 84 % erzielt.<sup>10</sup> Am ASH-Meeting wurden Daten zur Erstlinientherapie mit Venetoclax pr&auml;sentiert.<br /> Derzeit werden in die Studie CLL14 der deutschen CLL-Studiengruppe Patienten mit unbehandelter CLL und reduzierter Nierenfunktion und/oder dem Vorliegen relevanter Komorbidit&auml;ten eingeschlossen. Basierend auf der CLL11-Studie<sup>1</sup> ist Obinutuzumab in Kombination mit Chlorambucil f&uuml;r die Erstlinientherapie dieser Patientenpopulation zugelassen. In der CLL14-Studie werden die Patienten zum Erhalt von Chlorambucil/Obinutuzumab bzw. Venetoclax/Obinutuzumab randomisiert. Vor der Rekrutierung f&uuml;r die Phase III wurde eine &bdquo;run-in phase&ldquo; zur &Uuml;berpr&uuml;fung der Tolerabilit&auml;t dieser Kombinationsstrategie durchgef&uuml;hrt.<sup>11</sup> Die allgemeine Vertr&auml;glichkeit des experimentellen Armes (Venetoclax/Obinutuzumab) war akzeptabel. Das AE-Profil war bei 13 Patienten auswertbar: Zu den geh&auml;uft dokumentierten Toxizit&auml;ten der Grade &ge;3 z&auml;hlten: Neutropenie: 38,5 % , Infusionsreaktionen: 15,4 % , Synkopen: 15,4 % , Thrombopenie: 15,4 % , Tumorlyse-Syndrom im Labor ohne klinische Auswirkung: 15,4 % und febrile Neutropenie: 15,4 % . Beim ASH-Meeting wurden auch Response-Daten von 12 Patienten pr&auml;sentiert. Die ORR betrug nach 3 Therapiezyklen 92 % und nach 6 Therapiezyklen 100 % . In diese Studie zu dieser vielversprechenden Therapiekombination k&ouml;nnen derzeit &ndash; auch in einigen &ouml;sterreichischen Zentren &ndash; geeignete Patienten eingeschlossen werden.<br /> <br /> In einem weiteren Beitrag wurde die Kombination aus Venetoclax und Obinutuzumab er&ouml;rtert, die auch bei bislang unbehandelten Patienten untersucht worden ist.<sup>12</sup> In diese Phase-I-Studie wurden 6 therapienaive und 26 vorbehandelte CLL-Patienten eingeschlossen. Als h&auml;ufigste AE wurden Zytopenien dokumentiert, die Ansprechrate war bei den bisher auswertbaren Patienten hoch.<br /> <br /> Auch erste Daten &uuml;ber einen synergistischen Effekt von Venetoclax mit Ibrutinib, und damit &uuml;ber die funktionelle Grundlage einer vielversprechenden und potenziell zuk&uuml;nftigen Therapiekombination, wurden pr&auml;sentiert.<sup>13, 14</sup></p> <h2>Relapsierte/refrakt&auml;re Erkrankung</h2> <p><strong>BTK-Inhibitoren</strong><br /> Eine hohe Ansprechrate unter Ibrutinib konnte bei Hochrisikopatienten mit einer 17p-Deletion und anderen ung&uuml;nstigen prognostischen Faktoren auch beim 57. ASH-Meeting best&auml;tigt werden. OS, PFS und ORR sind in Tabelle 1 gem&auml;&szlig; der Untersuchung nach Subgruppen angef&uuml;hrt.<sup>15</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Onko_1601_Weblinks_Seite30.jpg" alt="" width="903" height="744" /></p> <p>In der Phase-III-Studie RESONATE<sup>16</sup> bei relapsierten Patienten konnte einerseits eine &Uuml;berlegenheit von Ibrutinib gegen&uuml;ber dem CD20-Antik&ouml;rper Ofatumumab, andererseits in der HELIOS-Studie<sup>17</sup> auch eine &Uuml;berlegenheit von Ibrutinib, Bendamustin und Rituximab gegen&uuml;ber Placebo, Bendamustin und Rituximab demonstriert werden. In einer indirekten Gegen&uuml;berstellung dieser zwei Studien konnte, soweit zul&auml;ssig, demonstriert werden, dass im Arm mit Ibrutinib als Monotherapie ein &auml;hnliches PFS (Abb. 1) und OS generiert werden wie unter der Kombination mit Ibrutinib, Bendamustin und Rituximab und dass die Kaplan-Meier-Plots bez&uuml;glich des PFS ident verlaufen.<sup>18</sup> Die Autoren schlie&szlig;en daraus, dass Ibrutinib als Monotherapie nach wie vor eine ad&auml;quate Behandlungsoption f&uuml;r relapsierte CLL-Patienten darstellt.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Onko_1601_Weblinks_Seite31.jpg" alt="" width="575" height="451" /></p> <p>Mittlerweile sind auch BTK-Inhibitoren der neuen Generation in Entwicklung. So wurde ACP-196 in einer Studie mit 60 rezidivierten/refrakt&auml;ren CLL-Patienten untersucht. Die ORR betrug 93 % , die Vertr&auml;glichkeit war gut.<sup>19</sup><br /> <br /><strong> Idelalisib</strong><br /> Im Rahmen des ASH-Kongresses wurden auch die Ergebnisse einer gro&szlig;en randomisierten Studie mit Idelalisib, Rituximab und Bendamustin versus Rituximab und Bendamustin bei relapsierten oder refrakt&auml;ren CLL-Patienten pr&auml;sentiert, in die 416 Patienten eingeschlossen wurden. Im Idelalisib-haltigen Arm waren das PFS und das OS deutlich l&auml;nger als im Vergleichsarm (Abb. 2a + b). Das mediane PFS betrug 23,1 Monate im Idelalisib-Arm und 11,1 Monate im Placeboarm (p&lt;0,0001). Das mediane OS wurde in beiden Armen nicht erreicht, die &Uuml;berlegenheit von Idelalisib war jedoch auch hier statistisch signifikant. Die ORR betrug 68 % im Idelalisib-Arm und 45 % im Placeboarm. Im Vergleich zu therapierefrakt&auml;ren Patienten war der Benefit der Tripelkombinationstherapie bestehend aus Idelalisib, Rituximab und Bendamustin bei Patienten ohne 17p-Mutation und bei relapsierten Patienten noch ausgepr&auml;gter. Im Idelalisib-haltigen Arm wurden mehr Toxizit&auml;ten h&ouml;heren Grades verzeichnet. Zu den AE der Grade &ge;3 z&auml;hlten: Neutropenie: 60 % vs. 46 % , febrile Neutropenie: 20 % vs. 6 % , Anstieg von Transaminasen: 11 % vs. &lt;1 % . Die Autoren schlie&szlig;en daraus, dass es sich bei der Kombination aus Idelalisib, Rituximab und Bendamustin um eine wichtige neue Therapieoption f&uuml;r Patienten mit relapsierter/refrakt&auml;rer CLL handelt. Jedoch scheinen die &Uuml;berlebensdaten dieser Kombinationstherapie im indirekten Vergleich mit Idelalisib mit Rituximab, ohne Bendamustin, nicht zwingend &uuml;berlegen.<sup>20</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Onko_1601_Weblinks_Seite32.jpg" alt="" width="585" height="656" /></p> <p><strong>Venetoclax</strong> <br /> Neue Daten wurden auch zum BCL-2-Inhibitor Venetoclax bei relapsierter/refrakt&auml;rer CLL pr&auml;sentiert. So wurde &uuml;ber die Ergebnisse einer Studie mit 107 relapsierten/refrakt&auml;ren CLL-Patienten mit 17p-Deletion mit einer Venetoclax-Monotherapie referiert.<sup>21</sup> Die ORR dieser Hochrisikopatienten betrug 79,4 % , davon waren 21 % MRD-negativ. Nach 12 Monaten belief sich das PFS auf 72,0 % und das OS auf 86,7 % . Als h&auml;ufigste Toxizit&auml;ten der Grade 3/4 wurden Neutropenie (40 % ), An&auml;mie (18 % ) und Thrombozytopenie (15 % ) dokumentiert.<br /> <br /> Erstmalig wurden Daten aus einer Phase-Ib-Studie zur Kombination von Venetoclax mit Rituximab und Bendamustin pr&auml;sentiert. Bisher wurden 32 Patienten eingeschlossen, davon waren 17 relapsierte/refrakt&auml;re Patienten f&uuml;r die Auswertung des Therapieansprechens geeignet. Die Ansprechrate betrug 100 % . Zu den h&auml;ufigsten AE der Grade 3/4 z&auml;hlten Neutropenie (57 % ), Thrombopenie (17 % ) und Diarrh&ouml; (10 % ).<sup>22</sup><br /> <br /> Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass Venetoclax auch bei Ibrutinib- oder Idelalisib-Therapieversagern wirksam ist.<sup>23</sup> <br /> <br /><strong> Andere Substanzen</strong><br /> Pembrolizumab zeigte Wirksamkeit, dies war auch bei Patienten (n=16) mit Richter-Syndrom oder nach Progress unter Ibrutinib oder Anthrazyklinen der Fall.<sup>24</sup> In einer Phase-II-Studie konnte mit dem Syk(&bdquo;spleen tyrosine kinase&ldquo;)-Inhibitor Entospletinib bei 51 von 52 (98 % ) vorbehandelten Patienten eine Verkleinerung der Lymphknotenmanifestationen erzielt werden.<sup>25</sup></p></p> <p class="article-quelle">Quelle: 1. Medizinische Abteilung, Zentrum für Onkologie und Hämatologie, Wilhelminenspital Wien<br/> E-Mail: Daniel.Heintel@wienkav.at<br/> Quelle: 57. ASH-Kongress, 5.–8. Dezember 2015, Orlando, Florida </p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Goede V et al: N Engl J Med 2014; 370: 1101-1110<br /><strong>2</strong> Goede V et al: ASH 2015; Abstract #1733 + Poster Presentation<br /><strong>3</strong> Stilgenbauer S et al: ASH 2015; Abstract #493 + Oral Presentation<br /><strong>4</strong> Tedeschi A et al: ASH 2015; Abstract #495 + Oral Presentation<br /><strong>5</strong> Burger JA et al: N Engl J Med 2015; 373: 2425-2437<br /><strong>6</strong> Von Tresckow J et al: ASH 2015; Abstract #4151 + Poster Presentation<br /><strong>7</strong> Furmann RR et al: N Engl J Med 2014; 370: 997-1007<br /><strong>8</strong> Lampson BL et al: Abstract #497 + Oral Presentation<br /><strong>9</strong> Davids MS et al: ASH 2015; Poster 4158<br /><strong>10</strong> Roberts AW et al: EHA 2015; Abstract #S431<br /><strong>11</strong> Fischer K et al: ASH 2015; Abstract #496 + Oral Pre&shy;sentation<br /><strong>12</strong> Flinn IW et al: ASH 2015; Abstract #494 + Oral Pre&shy;sentation<br /><strong>13</strong> Deng J et al: ASH 2015; Abstract #490 + Oral Pre&shy;sentation<br /><strong>14</strong> Jayappa KD et al: ASH 2015; Abstract#448 + Poster Presentation<br /><strong>15</strong> Stilgenbauer S et al: ASH 2015; Abstract #833 + Oral Presentation<br /><strong>16</strong> Byrd JC et al: N Engl J Med 2014; 371: 213-223<br /><strong>17</strong> Chanan-Khan AAA et al: ASCO 2015; Abstract #LBA7005<br /><strong>18</strong> Hillmen P et al: ASH 2015; Abstract #2944 + Poster Presentation<br /><strong>19</strong> Byrd JC et al: ASH 2015; Oral Presentation <br /><strong>20</strong> Zelenetz AD et al: ASH 2015; Abstract LBA-5 + Oral Presentation<br /><strong>21</strong> Stilgenbauer S et al: ASH 2015; Abstract #LBA-6 + Oral Presentation<br /><strong>22</strong> Salles GA et al: ASH 2015; Abstract #829 + Oral Presentation<br /><strong>23</strong> Jones J et al: ASH 2015, Oral Presentation<br /><strong>24</strong> Ding W et al: ASH 2015; Poster 834 + Oral Pre&shy;sentation<br /><strong>25</strong> Sharman JP et al: ASH 2015; Abstract #1744 + Poster Presentation</p> </div> </p>
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