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Neue Therapieoption für intensiv vorbehandelte Patientinnen
Jatros Digital
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25.05.2018
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<p class="article-intro">Das Antikörper-Wirksubstanz-Konjugat Sacituzumab Govitecan zeigt bei intensiv vorbehandelten Patienten mit HR<sup>+</sup>, HER2<sup>-</sup> Mammakarzinom objektives Ansprechen bei gleichzeitig gut handhabbaren Nebenwirkungen.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Das Hormonrezeptor-positive, HER2-negative (HR<sup>+</sup>/HER2<sup>-</sup>) Mammakarzinom ist der häufigste Brustkrebstyp, zumindest in den USA. Die Therapiewahl ist in der Regel eine endokrinologisch basierte Therapie mit einem CDK4/6-Inhibitor. Die Effektivität von Chemotherapien in späteren Therapielinien ist moderat und Patientinnen mit Viszeralmetastasierung haben eine besonders schlechte Prognose. Daher werden neue Therapieoptionen für Patientinnen mit Therapie-refraktärer Erkrankung dringend benötigt. <br />Das Antikörper-Wirksubstanz-Konjugat Sacituzumab Govitecan bindet an das Antigen Trop-2, welches auf vielen soliden Tumoren, inklusive dem Mammakarzinom exprimiert wird. In einer Phase-I/II-Basket-Studie wurde Sacituzumab Govitecan u.a. bei 215 Brustkrebspatientinnen, die wenigstens eine Standardtherapie erhalten hatten, untersucht. Beim ASCO wurden jetzt Ergebnisse zur Subpopulation der Patientinnen mit ER+/HER2- Erkrankung präsentiert.</p> <p>Die Patientinnen hatten in 98 % der Fälle bereits eine Chemotherapielinie für die metastasierte Erkrankung erhalten, 67 % waren im metastasierten Setting mit mindestens 3 hormonellen Therapien behandelt worden. Im Median wurden 11 Dosierungen des Antikörper-Konjugats appliziert. Die Therapiedauer betrug median 4,0 Monate mit einer Spanne von 0,2-26,0 Monaten.</p> <p>Ein objektives Ansprechen zeigten 31 % der Patientinnen, die Krankheitskontrollrate (CR+PR+SD) betrug 48 % . Bis zum Ansprechen vergingen median 2,3 Monate und die Dauer des Ansprechens betrug im Median 7,4 Monate. Im Median überlebten die Patientinnen 6,8 Monate ohne Krankheitsprogress. 63 % der Patientinnen zeigten eine Reduktion der Zielläsionen gleich welchen Ausmaßes. Auch nahezu die Hälfte der Patientinnen mit Leberbeteiligung erreichten eine Kontrolle der Erkrankung über einen Zeitraum von wenigstens 6 Monaten.</p> <p>Die Nebenwirkungen waren mit supportiven Maßnahmen oder Dosismodifikationen gut handhabbar. 28 % der Patientinnen erhielten Wachstumsfaktoren und bei 22 % wurde die Dosis der Studienmedikation reduziert. Zwei Patientinnen (3,7 % ) brachen die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen ab. Es wurden keine Therapie-assoziierten Todesfälle berichtet.</p> <p><strong>Referenz:</strong> <br />Bardia A et al.: Efficacy of sacituzumab govitecan (anti-Trop-2-SN-38 antibody-drug conjugate) for treatment-refractory hormone-receptor positive (HR+)/HER2- metastatic breast cancer (mBC). ASCO Annual Meeting 2018, abstract #1004</p> <p>Bericht: Dr. Ine Schmale</p></p>
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