
Immuntherapie plus TKI vielversprechend bei intensiv vorbehandelten Patienten
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Um die Wirksamkeit der Anti-PD-1-Immuntherapie zu verbessern ist die Kombination mit einem Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) eine rationale Option, wie in der einarmigen Phase-II-Studie LEAP-004 mit Pembrolizumab und Lenvatinib gezeigt wurde.
In der einarmigen Phase-II-Studie LEAP-004-Studie wurde Pembrolizumab (200 mg, i.v., q3w) plus Lenvatinib (20 mg, p.o., qd) bei Melanompatienten mit bestätigtem Progress unter oder innerhalb von 12 Wochen nach einer Anti-PD-(L)1-haltigen (Kombinations-)Therapie geprüft. Die Kombinationstherapie wurde bis zum Progress oder inakzeptablen Nebenwirkungen gegeben. Es wurden 103 Patienten in einem medianen Alter von 63 Jahren eingeschlossen. Die Studienteilnehmer wiesen bei Studieneinschluss eine insgesamt schlechte Prognose auf. 55,3% der Patienten hatten einen erhöhten LDH-Wert, bei 20,4% betrug der LDH mehr als das doppelte des Normwerts. Bei 14,6% der Patienten lagen Hirnmetastasen vor. 61,2% der Patienten hatten bereits ≥2 Therapien und 19,5% ≥4 Therapielinien erhalten. EineBRAFV600-Mutation lag bei 36,9% der Patienten vor und 64,1% der Tumoren waren PD-L1-positiv.
Im Ergebnis wurde bei 21,4% der Patienten ein Ansprechen (primärer Endpunkt) beobachtet, 65,0% der Patienten zeigten eine Krankheitskontrolle. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 12 Monaten betrug die Dauer des Ansprechens median 6,3 Monate. Nach 6 Monaten waren noch 72,6% der Patienten mit Ansprechen in anhaltender Remission. Patienten, die im Vorfeld der Studie eine kombinierte Anti-CTLA4/Anti-PD-(L)1-Therapie erhalten hatten, zeigten ein Ansprechen in 31,0% und eine Krankheitskontrolle in 62,1% der Fälle. Das progressionsfreie Überleben (PFS) betrug median 4,2 Monate mit einer 6-Monatsrate von 41,7% und einer 9-Monatsrate von 26,2%. Bezüglich des Gesamtüberlebens (OS) wurde ein Median von 13,9 Monaten beobachtet, mit 6- und 9-Monats-OS-Raten von 77,3% bzw. 65,4%. Klinisch relevante Nebenwirkungen wurden bei 18,4% der Patienten gesehen. 7,8% der Patienten brachen die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen ab.
Fazit: Die Kombination von Lenvatinib plus Pembrolizumab zeigte eine vielversprechende Antitumor-Aktivität bei Patienten mit fortgeschrittenem Melanom und bestätigtem Progress unter einem PD-(L)1-Inhibitor als Monotherapie oder in Kombination mit einem Anti-CTLA4-Antikörper. Die Ergebnisse weisen Lenvatinib plus Pembrolizumab als potenzielle Therapieoption für dieses prognostisch schlechte Patientenkollektiv aus.
Quelle: Arance Fernandez AM et al.: Lenvatinib plus pembrolizumab for advanced melanoma that progressed on a PD-1 or PD-L1 inhibitor: Initial results of LEAP-004. ESMO Virtual Congress 2020, Abstr. #LBA44