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Morbus Waldenström

BTK-Inhibitor der nächsten Generation mit verbessertem Sicherheitsprofil

<p class="article-intro">Die ASPEN-Studie vergleicht head-to-head Zanubrutinib versus Ibrutinib bei Patienten mit Morbus Waldenström (MW). Beim ASCO wurden Ergebnisse für den Vergleich der beiden BTK-Inhibitoren bei <i>MYD88</i>-mutierten Patienten präsentiert. Es wurde keine Überlegenheit bezüglich des Ansprechens erreicht.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Die Bruton-Tyrosinkinase (BTK) spielt eine bedeutende Rolle im B-Zell-Rezeptor-Signalweg. Im Fall eines Morbus Waldenstr&ouml;m ist dieser Signalweg konstant aktiviert, in mehr als 90 % der F&auml;lle durch eine Mutation von <em>MYD88</em>. Zanubrutinib, ein BTK-Inhibitor der n&auml;chsten Generation bindet selektiv und irreversibel an BTK. In der dreiarmigen Phase-III-Studie ASPEN wurde Zanubrutinib bei insgesamt 201 <em>MYD88-</em>mutierten MW-Patienten randomisiert gegen Ibrutinib gepr&uuml;ft. In einem dritten Studienarm erhielten 28 Patienten mit <em>MYD88</em>-Wildtyp ebenfalls Zanubrutinib. Das prim&auml;re Studienziel war der Vergleich von Zanubrutinib versus Ibrutinib bez&uuml;glich des kompletten (CR) und sehr guten partiellen Ansprechens (VGPR) bei Patienten mit aktivierender Mutation.<br /> Die Patienten waren im Median 70 Jahre alt, drei Viertel der Patienten hatte 1&ndash;3 vorangegangene Therapielinien erhalten. Die Studienarme waren im Gro&szlig;en und Ganzen gut ausbalanciert, allerdings waren mehr Patienten &gt;75 Jahre in den Zanubrutinib-Arm randomisiert worden (33,3 % vs. 22,2 % ) und Patienten im Zanubrutinib-Arm wiesen h&auml;ufiger einen H&auml;moglobinwert &le;110 g/l auf (65,7 % versus 53,5 % ). Zum Zeitpunkt der Auswertung waren die Patienten im Median 19,4 Monate nachbeobachtet worden.<br /> Im Ergebnis erreichte die Studie das prim&auml;re Studienziel nicht. Eine VGPR wurde bei 28,4 % versus 19,2 % der Patienten festgestellt (p=0,0921). Laut Pr&uuml;f&auml;rzten betrug die VGPR-Rate 30,4 % versus 18,2 % (p=0,0302). Eine CR wurde in beiden Studienarmen nicht berichtet. Nach 12 Monaten waren 89,7 % versus 87,2 % der Patienten ohne Progress und 97,0 % versus 93,9 % am Leben.<br /> Bez&uuml;glich der Sicherheit wurden f&uuml;r Zanubrutinib klinisch relevante Vorteile gegen&uuml;ber Ibrutinib gesehen: Das Risiko f&uuml;r Vorhofflimmern/-flattern war unter Zanubrutinib geringer (2 % vs. 15,3 % ), es wurde eine geringere H&auml;ufigkeit an relevanten Blutungen (5,9 % vs. 9,2 % ), Diarrhoe (20,8 % vs. 31,6 % ) und Bluthochdruck (10,9 % vs. 17,3 % ) beobachtet. Trotz h&ouml;herer Neutropenieraten unter Zanubrutinib war die Infektionsrate in beiden Studienarmen vergleichbar. Im Zanubrutinib-Arm f&uuml;hrten Nebenwirkungen weniger h&auml;ufig zu Todesf&auml;llen, Therapieabbr&uuml;chen oder -unterbrechungen.</p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>Zanubrutinib, ein BTK-Inhibitor der n&auml;chsten Generation, zeigte sich in der ASPEN-Studie bez&uuml;glich der Wirksamkeit mit Ibrutinib vergleichbar, hat aber m&ouml;glicherweise Vorteile in Bezug auf die Toxizit&auml;t.</p> </div> <p><br /><strong>Quelle:</strong><br />Tam CS et al.: ASPEN: Results of a phase 3 randomized trial of zanubrutinib versus ibrutinib for patients with Waldenstr&ouml;m Macroglobulinemia (WM). ASCO 2020, Abstr. #8007</p> <p><strong>Bericht:</strong><br />Dr. Ine Schmale</p></p>
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