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Gestationsbedingte Trophoblasttumoren

Avelumab ist vielversprechend bei seltenem gynäkologischem Tumor

<p class="article-intro">TROPHIMMUN ist die erste Immuntherapie-Studie bei Patientinnen mit gestationsbedingten Trophoblasttumoren und untersuchte den Einsatz des anti-PD-L1-Antikörpers Avelumab bei Patientinnen mit Resistenz gegen eine Monochemotherapie.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Gestationsbedingte Trophoblasttumoren (GTT) sind eine heterogene Gruppe von seltenen Tumoren, die w&auml;hrend der Schwangerschaft in der Plazenta entstehen. Patientinnen, die gegen Monochemotherapie resistent sind, werden mit historischen Chemotherapieschemata behandelt, die zwar wirksam, aber toxisch sind. Neue Therapiem&ouml;glichkeiten sind deshalb dringend n&ouml;tig.<br /> PD-L1 wird konstitutiv in allen (pr&auml;)malignen Throphoblast-Subtypen exprimiert. Die Phase-II-Studie TROPHIMMUN untersuchte die Wirksamkeit des anti-PD-L1-Antik&ouml;rpers Avelumab bei Chemotherapie-resistenten GTT-Patienten in zwei Kohorten. Am ASCO wurden die Ergebnisse der Kohorte A pr&auml;sentiert, die Monochemotherapie-resistente Patientinnen einschloss. Der prim&auml;re Endpunkt der Studie war eine erfolgreiche Normalisierung der Choriongonadotropin-Werte (hCG). Sekund&auml;re Endpunkte umfassten das Sicherheitsprofil von Avelumab und resistenzfreies sowie Gesamt&uuml;berleben. Die in die Studie eingeschlossenen Patientinnen erhielten 10mg/kg Avelumab i.v. Q2W bis eine Normalisierung der hCG-Werte eintrat und danach noch 3 weitere Konsolidierungszyklen. Die hCG-Werte im Serum wurden w&ouml;chentlich gemessen.<br /> 15 Patientinnen mit einem medianen Alter von 34 Jahren wurden in der TROPHIMMUN-Studie behandelt. Bei 27 % der Patientinnen betrug der Baseline hCG-Wert &gt;1000 IU/l. 47 % hatten eine Erkrankung im Stadium III mit Lungenmetastasen. Alle Patienten waren mit Methotrexat vorbehandelt, 7 % mit Actinomycin D.<br /> Die Auswertung der Studie ergab bei 53,3 % (8/15) der Patientinnen eine erfolgreiche Normalisierung der hCG-Werte nach median 9 Zyklen Avelumab. Nach einem Follow-up von 29 Monaten wurde bei keiner Patientin ein Relaps festgestellt. Eine der Patientinnen hatte nach der Behandlung eine erfolgreiche Schwangerschaft. Die Wahrscheinlichkeit f&uuml;r einen Therapieerfolg war nicht mit dem FIGO-Stadium, dem Baseline hCG-Wert oder dem Stadium der Erkrankung assoziiert. Der Median des Avelumab-resistenzfreien &Uuml;berlebens wurde noch nicht erreicht, die Rate betrug nach 4 Monaten 73,3 % (95 % CI: 43,6&ndash;89,0).<br /> In Bezug auf das Toxizit&auml;tsprofil traten unerw&uuml;nschte Ereignisse bei 14 Patientinnen (93,3 % ) auf, waren aber von Grad 1 oder 2. Bei keiner Patientin war eine Dosisreduktion oder eine Verz&ouml;gerung der Therapie aufgrund von Toxizit&auml;ten n&ouml;tig.</p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>Avelumab k&ouml;nnte eine neue therapeutische Option bei Patientinnen mit gestationsbedingten Trophoblasttumoren sein.</p> </div> <p><br /><strong>Quelle:</strong><br />Avelumab in patients with gestational trophoblastic tumors resistant to monochemotherapy: Final outcomes of TROPHIMMUN phase II trial, cohort A. ASCO 2020, Abstr. #LBA6008</p> <p><strong>Bericht:</strong><br />Dr. Nicole Leitner</p></p>
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