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Mammakarzinom

Adjuvante Chemotherapie beim Mammakarzinom präzisieren

<p class="article-intro">Ein 21-Gen-Assay wurde etabliert, mit dem das Rezidivrisiko bei Mammakarzinompatientinnen abgeschätzt werden kann. Der Nutzen der Chemotherapie für mittlere Score-Werte blieb in den Validierungsstudien unklar.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Mit der generellen Empfehlung zur adjuvanten Behandlung von Hormonrezeptor-positiven (HR<sup>+</sup>), HER2-negativen (HER2<sup>-</sup>) Brustkrebspatientinnen ohne Lymphknotenbeteiligung wird ein geringer Benefit f&uuml;r die Patientinnen erreicht, die meisten werden aber &uuml;bertherapiert. Daher wurde ein 21-Gen-Assay entwickelt, mit dem das Rezidivrisiko abgesch&auml;tzt werden kann. In den prospektiven Validierungsstudien blieb der Nutzen der Chemotherapie f&uuml;r mittlere Score-Werte unklar.</p> <p>Die Phase-III-Studie TAILORx schloss zwischen April 2006 und Oktober 2010 10 273 Patientinnen mit HR<sup>+</sup>, HER2<sup>-</sup> Brustkrebs ohne Lymphknotenbeteiligung ein, um den Nutzen der zus&auml;tzlichen Chemotherapie zur adjuvanten endokrinen Therapie entsprechend des 21-Gen-Assays zu untersuchen. 1629 Patientinnen mit geringem Risiko (0&ndash;10) erhielten eine alleinige endokrine Therapie. Im mittleren 21-Gen-Score-Bereich (11&ndash;25) wurde bei 6711 Patientinnen randomisiert die adjuvante Therapie mit einem chemoendokrinen versus einem alleinigen endokrinen Regime verglichen. Dieser Teil der Studie war auf die nicht-Unterlegenheit der endokrinen Therapie ausgerichtet. Patientinnen mit hohem Rezidivrisiko (26&ndash;100) wurden mit einer chemoendokrinen Therapie behandelt. <br />Die Patientinnen waren im Median 55 Jahre alt, ein Drittel der Patientinnen 50 Jahre und j&uuml;nger. 63 % der Patientinnen wiesen Tumoren der Gr&ouml;&szlig;e 1&ndash;2 cm auf und 57 % zeigten eine intermedi&auml;r-gradige Histologie. <br />Der prim&auml;re Endpunkt der TAILORx-Studie f&uuml;r Patientinnen mit mittlerem Rezidivrisiko war das invasiv-erkrankungsfreie &Uuml;berleben (IDFS), welches Fernrezidive, lokale Rezidive, kontralateralen Brustkrebs, andere sekund&auml;re Prim&auml;rtumoren und das Versterben umfasste. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 7,5 Jahren waren 836 IDFS-Ereignisse aufgetreten.</p> <p>Nach 9 Jahren wurde f&uuml;r beide Behandlungsstrategien die gleiche Rate an IDFS gesehen (HR: 1,08; p=0,26): In der Therapiegruppe mit endokriner Behandlung waren 83,3 % der Patientinnen frei von invasiver Erkrankung und mit chemoendokriner Behandlung 84,3 % . Auch bez&uuml;glich dem Fernrezidiv-freien &Uuml;berleben (94,5 % vs. 95,0 % ), dem Rezidiv-freien &Uuml;berleben (92,2 % vs. 92,9 % ) und dem Gesamt&uuml;berleben (93,9 % vs. 93,8 % ) waren die beiden Therapieregime vergleichbar. Bei Patientinnen in einem Alter von 50 Jahren oder j&uuml;nger mit einem Risiko-Score von 16&ndash;25 wurde ein Hinweis auf einen m&ouml;glichen Nutzen der Chemotherapie festgestellt. Den gr&ouml;&szlig;ten Einfluss hatte die Chemotherapie auf das Auftreten von Fernmetastasen bei den j&uuml;ngeren Patientinnen mit einem Risiko-Score von 21&ndash;25.</p> <p><strong>Referenz:</strong> <br />Sparano JA et al.: TAILORx: Phase III trial of chemoendocrine therapy versus endocrine therapy alone in hormone receptor-positive, HER2-negative, node-negative breast cancer and an intermediate prognosis 21-gene recurrence score. ASCO Annual Meeting 2018, abstract #LBA1</p></p>
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