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Schlafstörungen unterschätzt
Jatros Digital
30
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11.10.2018
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<p class="article-intro">Eine algerische Studie befasste sich mit Tagesschläfrigkeit und Schlafstörungen bei Patienten mit Multipler Sklerose und fand eine unerwartet hohe Prävalenz.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Die Studie war prospektiv angelegt. Patienten mit Schüben wurden ausgeschlossen; ebenso Patienten, die mit Kortikosteroiden behandelt wurden. Die Autoren fanden bei fast der Hälfte (49,6 % ) der verbliebenen 202 Patienten eine oder mehr Schlafstörungen vor. Bei 16 % wurde eine abnorme Somnolenz festgestellt, definiert als eine Punktezahl >9 auf der Epworth-Schläfrigkeitsskala. Bei den nächtlichen Schlafstörungen war terminale Insomnie (= zu frühes Aufwachen) mit 48 % am häufigsten, gefolgt von Durchschlafschwierigkeiten (33 % ) und Einschlafschwierigkeiten bei 28 % der Patienten. 18 % gaben an, morgens schwer aufstehen zu können, und 9 % litten unter Albträumen. <br /><br /> Als MS-spezifische schlafbeeinträchtigende Faktoren wurden Schmerz (21 % ), Krämpfe (18 % ) und Blasenstörungen (11 % ) identifiziert.<br /><br /> Schlafstörungen sind bei MS-Patienten ein ernsthaftes Problem, dem mehr Beachtung geschenkt werden sollte, so das Fazit der Studie. Polysomnografische Untersuchungen könnten nach Meinung der Autoren sinnvoll sein, um bislang unerkannte Schlafstörungen bei MS-Patienten aufzudecken.</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Barka Bedrane Z, Bouchenak Khelladi DJ: Sleep disorders sub-estimated during multiple sclerosis – study of a series of Algerian patients. ECTRIMS 2018; EP 1392
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