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Vielversprechende Kombination mit BCL-2-Inhibitor und CD20-Antikörper
Jatros
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01.02.2018
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<p class="article-intro">In der Phase-Ib-Studie GP28331 wurde die chemotherapiefreie Kombination aus dem BCL-2-Inhibitor Venetoclax und dem CD20-Antikörper Obinutuzumab sowohl im Rezidiv als auch in der Erstlinientherapie untersucht. Beim ASH-Kongress stellte Ian W. Flinn, Nashville/USA, aktualisierte Daten zu Sicherheit und Effektivität sowie Ergebnisse bezüglich der MRD(„minimal residual disease“)- Negativität der Erstlinienkohorte vor (ASH 2017, Abstr. #430).</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Die GP28331-Studie schloss pro Setting jeweils 6 Patienten in zwei Schedules zur Venetoclax- Dosisfindung sowie 20 Patienten in die Sicherheitsexpansionsphase der Studie ein. Letztere wurde mit dem für das weitere Vorgehen empfohlenen Schedule (Beginn mit mono Obinutuzumab gefolgt von Obinutuzumab plus 400mg Venetoclax für ein Jahr) durchgeführt. Primäres Studienziel war die Erfassung der maximal tolerierbaren Dosierung von Venetoclax in Kombination mit Obinutuzumab und der Sicherheit der Kombination.<br /><br /> Die Patienten waren median 63 Jahre alt und befanden sich zu mehr als der Hälfte im Rai-Stadium III/IV. Bezüglich der Zytogenetik wies nur einer der 32 Patienten keine Abnormitäten auf, bei jeweils 5–6 Patienten wurden 17p- oder 11q-Deletionen bzw. eine Trisomie 12 festgestellt. Eine 13q-Deletion wiesen 11 Patienten auf und eine TP53-Mutation 5 Patienten. Der IGHV-Mutationsstatus war bei 57 % der Patienten negativ.<br /><br /> Bei allen Patienten wurden Nebenwirkungen beobachtet, bei 75 % der Patienten Nebenwirkungen von Grad 3/4 und bei 34 % klinisch relevante Nebenwirkungen. Im Median erhielten die Patienten Venetoclax über 371 Tage (Spanne: 314–883 Tage). Nur ein Patient brach die Therapie mit Venetoclax aufgrund einer Grad-3-Diarrhö ab. Die häufigsten Nebenwirkungen von Grad 3/4 waren Neutropenie (53 % ), Thrombozytopenie (16 % ) und febrile Neutropenie (13 % ). Es trat in keinem Fall ein klinisches Tumorlysesyndrom auf.<br /><br /> Alle Patienten sprachen auf die kombinierte Therapie an und in allen zytogenetischen Subgruppen lagen die Raten an Komplettremissionen bei 60–100 % . Bei allen Patienten wurde zu irgendeinem Zeitpunkt im Verlauf der Studie MRD-Negativität im peripheren Blut sowie bei 75 % im Knochenmark beobachtet. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 18,5 Monaten war das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) noch nicht erreicht. Nach 12 Monaten waren 100 % , nach 15 Monaten 93,8 % und nach 18 Monaten 90,5 % der Studienteilnehmer ohne Progress.</p></p>