
©
Getty Images/iStockphoto
Was tut sich bei BioReg?
Jatros
30
Min. Lesezeit
23.02.2017
Weiterempfehlen
<p class="article-intro">Auswertungen des österreichischen Biologikaregisters bescheinigen diesen Medikamenten hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit bei rheumatischen Erkrankungen. Die Ärzte schätzen den Therapieerfolg noch besser ein als die Patienten.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Mit dem Ziel, Langzeitfolgen und Kosten einer Biologikatherapie bei entzündlich- rheumatischen Erkrankungen zu erfassen, wurde 2009 das österreichische Biologikaregister BioReg gegründet. „Bis August 2016 wurden 1.877 Patienten erfasst“, berichtet Prof. DDr. Manfred Herold, Universitätsklinik für Innere Medizin VI, Innsbruck. BioReg ist somit eine der größten Datenbanken für Patienten mit chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen. Die Verteilung der Erkrankungen: 1.046 RA, 446 SpA, 322 PsA, 63 andere. Die Einschlusskriterien von Bio- Reg sind nun auch auf „small molecules“ erweitert worden.</p> <h2>Aktuelle Ergebnisse</h2> <p>„Die Verteilung der verschriebenen Biologika ist ähnlich der im deutschen RABBIT- Register“, so Herold. Obwohl empfohlen wird, Biologika mit einem konventionellen DMARD zu kombinieren, wird mehr als ein Drittel der österreichischen RA-Patienten ausschließlich mit einem Biologikum behandelt. Vor allem nach längerer Therapiedauer steigt der Anteil der Patienten mit Monotherapie.<br /> Die bisherigen Aufzeichnungen bescheinigen den Biologika gute Wirksamkeit. Die meisten Patienten erreichen damit dauerhaft eine Remission oder zumindest eine niedrige Krankheitsaktivität. Die Daten bestätigen außerdem, dass Biologika im Allgemeinen gut vertragen werden. Schwerwiegende Nebenwirkungen treten laut Herold sehr selten auf.</p> <h2>Diskrepanz in der Bewertung</h2> <p>Der Therapieerfolg unter Biologika ist also gut. Jedoch urteilen Ärzte und Patienten diesbezüglich verschieden, wie eine Auswertung aus BioReg ergab. „Vor allem bei RA ist bekannt, dass Patienten und Ärzte die Krankheitsaktivität oft unterschiedlich bewerten“, so Herold. Eine Arbeitsgruppe um Herold hat nun mithilfe der BioReg-Daten erhoben, wie Patienten und Ärzte die Krankheitsaktivität bei RA, SpA und PsA einschätzten. Dazu wurden die Daten der ersten vier Jahre (Einschluss/ Baseline und 8 Kontrollvisiten) ausgewertet. Die globale Einschätzung des Gesundheitszustandes und der Krankheitsaktivität erfolgte mittels einer VASSkala von 0 bis 100mm. Das Ergebnis: Wie für RA schon mehrfach beschrieben, belegen nun die Daten aus BioReg, dass auch bei SpA und PsA die Ärzte die Krankheitsaktivität durchschnittlich niedriger einschätzen als die Betroffenen. „Wir nehmen an, dass Ärzte vorwiegend auf Zeichen einer floriden Entzündung fokussieren und weniger auf allgemeines Wohlbefinden“, meint Herold. Die medianen Entzündungswerte BSG und CRP waren nämlich bei allen Patienten im Normbereich.</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie
& Rehabilitation (ÖGR), Wien, 1.–3. Dezember 2016
</p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p>• Herold M et al: Ann Rheum Dis 2015; 74: 486 • Rintelen B et al: BMC Musculoskelet Disord 2016; 17(1): 358</p>
</div>
</p>
Das könnte Sie auch interessieren:
Was zur Bedeutung von HLA-B27 nach 50 Jahren bekannt ist
Das humane Leukozytenantigen (HLA) B27 ist eine von über 200 identifizierten genetischen Varianten des HLA-B, das zur HLA-Klasse-I-Genfamilie des Haupthistokompatibilitätskomplexes (MHC ...
Betroffene effektiv behandeln und in hausärztliche Betreuung entlassen
Bei bestimmten Patientinnen und Patienten mit Gicht ist eine rheumatologisch-fachärztliche Betreuung sinnvoll. Eine im August 2024 veröffentlichte S3-Leitlinie zur Gicht macht deutlich, ...
Klinische Bedeutung von Kristallen als Entzündungstreiber bei Arthrose
Dass Verkalkung gleich Verkalkung ist, stimmt so nicht. Tatsächlich erlauben zwei unterschiedliche Arten von Kaliumkristallen und die Orte ihrer Ablagerung offenbar Rückschlüsse auf die ...