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JIA : hohes Risiko für weitere Autoimmunerkrankungen

<p class="article-content"><p>Ob Kinder und Jugendliche mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) ein erh&ouml;htes Risiko f&uuml;r weitere Autoimmunerkrankungen haben? Dieser Frage ging ein Team der Medizinischen Universit&auml;t Graz um Dr. Karina H&ouml;nck nach. Erhoben wurde die Pr&auml;valenz von Autoimmunthyreoiditis, Z&ouml;liakie und Diabetes mellitus Typ 1 bei 115 Kindern mit JIA. Bei allen Patienten wurden diesbez&uuml;glich Screeninguntersuchungen durchgef&uuml;hrt. Bei verd&auml;chtigen Ergebnissen wurden weitere Untersuchungen zur Best&auml;tigung der Diagnose vorgenommen.<br /> Die Ergebnisse best&auml;tigten eine Assoziation aller drei gepr&uuml;ften Erkrankungen mit JIA. Eine manifeste Hypothyreose bestand zwar bei keinem der untersuchten Patienten, aber 12,2 % wiesen eine subklinische Hypothyreose auf. Bei 6,1 % wurde die Diagnose Autoimmunthyreoiditis gestellt. Zum Vergleich: Bei Kindern ohne JIA liegt die Pr&auml;valenz f&uuml;r Autoimmunthyreoiditis unter 1 % .<br /> 5,2 % der untersuchten Patienten wiesen Z&ouml;liakie-spezifische Antik&ouml;rper auf. Bei 4,4 % wurde die Diagnose mittels D&uuml;nndarmbiopsie best&auml;tigt. In der Normalbev&ouml;lkerung liegt die Pr&auml;valenz bei 0,3 % .<br /> Bei 3,5 % der JIA-Patienten lag ein Diabetes mellitus Typ 1 vor, der bei der H&auml;lfte der Betroffenen schon vor der JIA diagnostiziert worden war. Die Pr&auml;valenz in der p&auml;diatrischen Normalbev&ouml;lkerung liegt bei 0,15 % .<br /> Laut dieser Untersuchung besteht also f&uuml;r Kinder mit JIA ein 6-fach erh&ouml;htes Risiko f&uuml;r Autoimmunthyreoiditis, ein 15-fach erh&ouml;htes f&uuml;r Z&ouml;liakie und ein 23-fach erh&ouml;htes Risiko f&uuml;r Diabetes mellitus Typ 1. Die Autoren schlussfolgern, dass sorgf&auml;ltige Langzeitbeobachtung und regelm&auml;&szlig;iges Screening auf verschiedene Autoimmunerkrankungen bei Patienten mit JIA sinnvoll erscheinen.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Posterpräsentation im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie & Rehabilitation (ÖGR), 1.–3. Dezember 2016, Wien </p>
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