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Schweizer Spital bricht Rekord bei Organspende

Das Inselspital Bern hat mit einem menschlichen Spenderherz einen europäischen Rekord aufgestellt. Ein spezielles System zur Konservierung von Organen spielte dabei die Hauptrolle.

Bern. Dank eines innovativen Konservierungssystems gelang es einem Team des Inselspitals Bern kürzlich, ein menschliches Spenderherz fast zwölf Stunden lang ausserhalb des Körpers aufzubewahren und erfolgreich zu transplantieren – ein europäischer Rekord. Dank einer speziellen Maschinenperfusion konnte das Herz während des wetterbedingt langwierigen Transports auf dem Landweg in voller Funktion bleiben und dem Empfänger ein neues Leben schenken. Seit drei Jahren verfügt die Schweiz bereits über dieses Konservierungssystem, das es erlaubt, Organe auch aus weiter entfernten europäischen Ländern anzunehmen. Das Herz wird dabei mit einer Maschinenperfusion (Ex-vivo-Perfusion) so transportiert, dass es während des Transports schlägt und keiner Sauerstoffarmut ausgesetzt ist. Durch die Nutzung dieser Maschine konnten die Transplantationszahlen deutlich gesteigert und somit die Wartezeiten auf ein Spenderorgan verkürzt werden.

Transportzeiten von bis zu sechs Stunden sind bei Organspenden keine Seltenheit. Die maximal tolerierte Ischämiezeit mit herkömmlicher kalter Lagerung beträgt beim Herz vier Stunden. Als Ischämiezeit bezeichnet man die Zeitspanne zwischen dem Unterbruch der Blutzufuhr zum Spenderorgan (Organentnahme) bis zur Wiederaufnahme der Durchblutung des Organs im Körper der Empfängerin oder des Empfängers nach der Transplantation. David Reineke, Leitender Arzt für Herzchirurgie am Inselspital in Bern, betonte: «Mit der Einführung der Ex-vivo-Perfusion gelang es in kürzester Zeit, die Wartezeit auf ein geeignetes Organ zu dritteln und die Anzahl der transplantierten Patientinnen und Patienten zu verdoppeln. Die Möglichkeit, ein Herz für einen längeren Zeitraum unbeschadet ausserhalb des Körpers schlagen zu lassen, ist der absolute Gamechanger für die Schweizer Transplantationsmedizin.» (red)

Quelle: Inselspital Bern

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