© Mario – stock.adobe.com

So steht es um die Finanzen der Schweizer Spitäler

Eine neue Studie geht der Frage nach, wie es um die wirtschaftliche Situation der Spitäler und Kliniken steht. Die Verschuldung der Kliniken steigt weiterhin rasant an.

Lausanne. Die Schweizer Spitäler schrieben 2024 – trotz Umsatzplus und Tariferhöhungen – rote Zahlen. In Summe gab es Verluste von insgesamt 750 Millionen Franken. Mehr als die Hälfte der Leistungserbringer kamen trotz Umsatzanstieg und Tariferhöhungen nach dem Abzug von Abschreibungen auf negative Betriebsergebnisse. Die Daten basieren auf einer Analyse der Geschäftsberichte von 50 Schweizer Spitälern, Rehabilitations- und psychiatrischen Kliniken durch das Beratungsunternehmen KPMG. Ergänzt wurde diese Auswertung durch eine quantitative Befragung von Finanzchef:innen sowie qualitative Interviews mit Vorstandsvorsitzenden, um die Zukunftserwartungen der Branche noch fundierter zu erfassen.

Operativ erreichten zwar über 80 Prozent der Institutionen ein positives Betriebsergebnis. Das Umsatzwachstum lag bei 4,9 Prozent. Hintergrund sind überdurchschnittlich um 1,5 Prozent gestiegene Tarife im stationären Bereich. Dabei hielt der Trend zu ambulanten Behandlungen an, die 32 Prozent zu den Erträgen beitrugen. Das Kostenwachstum belief sich allerdings auch auf 4,9 Prozent. Die Ergebnisse reichen aber nicht. Um Investitionen zu ermöglichen, müssten die Spitäler eine Betriebsgewinnmarge von zehn Prozent vor Zinsen, Steuern, Amortisationen und Abschreibungen (Ebitda) erzielen. Das gelinge ihnen nicht. Die Marge lag 2024 im Schnitt bei 3,4 Prozent nach 1,9 Prozent im Vorjahr. Für 2025 und 2026 rechnen die befragten Klinik-Finanzchef:innen mit Margen von 4,1 und 4,2 Prozent. Insgesamt blieb damit die Verschuldung der Kliniken hoch. Die aufgelaufenen Schulden stiegen mit 20,6 Prozent stärker als die flüssigen Mittel (9,0 Prozent). Die durchschnittliche Eigenkapitalquote sank. Die Schuldentragfähigkeit ist ungenügend. (red)

SERVICE: Publikation

Quelle: KPMG

Back to top