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Psychiatrische Versorgung: Analyse regionaler Unterschiede

In seinem aktuellen Bulletin analysiert das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) die landesweite psychiatrische Versorgung und liefert Grundlagen für die Kantone.

Neuchâtel. Psychische Erkrankungen verursachen erhebliche wirtschaftliche und soziale Kosten. Im Durchschnitt ist die Hälfte der Menschen irgendwann im Lauf des Lebens von einer psychischen Erkrankung betroffen. In seinem aktuellen Bulletin beschreibt Obsan die regionalen Unterschiede im Mix der psychiatrischen Versorgung. Anhand von Abrechnungsdaten der Krankenversicherer wird die Rolle unterschiedlicher Angebotsstrukturen analysiert. Dazu gehören stationäre Angebote in psychiatrischen Kliniken und Allgemeinspitälern, intermediäre Strukturen wie etwa Ambulatorien, Tageskliniken und Home Treatment sowie praxisambulante Angebote, darunter Sprechstunden bei niedergelassenen Psychiater:innen sowie bei psychologischen Psychotherapeut:innen.

Die Angebote der psychiatrischen Versorgung spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die individuellen und gesellschaftlichen Folgen psychischer Erkrankungen zu mildern respektive die Lebensqualität und die gesellschaftliche Teilhabe der betroffenen Personen zu verbessern. Die psychiatrische Versorgung in der Schweiz ist vielfältig und komplex, zeigt der aktuelle Bericht und analysiert und beschreibt die regionalen Unterschiede im Mix der unterschiedlichen Angebotsstrukturen. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die Organisation der psychiatrischen Versorgung in der Schweiz zu liefern – gerade auch als Hinweis für die Kantone. Als Datenquelle wurden vor allem die Abrechnungsdaten im Tarifpool herangezogen. Analysiert wurden die effektiv erbrachten Leistungen im Behandlungsjahr 2021. Damals belief sich das gesamtschweizerische Leistungsvolumen in der Psychiatrie auf 392 Franken pro Kopf. Am höchsten war das Leistungsvolumen im Kanton Basel-Stadt (699 Franken pro Kopf). Mit der Analyse soll eine Grundlage geschaffen werden, um die mittel- und langfristigen Auswirkungen gesundheitspolitischer Massnahmen wie beispielsweise der Einführung des Anordnungsmodells zu untersuchen und den Austausch zwischen den Kantonen zu forcieren. (red)

Quelle: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium (Obsan)

Service: Publikation

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