
Neuer Test verbessert Früherkennung von Krebs
Ein internationales Forschungsteam hat einen neuen DNA-Test entwickelt, der bei Gebärmutterhalskrebs Hoffnung gibt – und bald in der Schweiz verfügbar sein soll.
Ein österreichisch-schwedisches Forscherteam hat einen neuen Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs entwickelt. Wie aktuell in Nature Medicine publiziert, übertrifft der DNA-basierte Test bisher etablierte Methoden wie die PAP-Zytologie, wo die Zellform unter dem Mikroskop beurteilt wird. Ergebnisse sind dementsprechend stark Betrachter:innen-abhängig. Der neu entwickelte DNA-Test, ein WID-qCIN-Test, basiert ‒ sowie auch HPV-Tests ‒ auf objektiven Analysen der DNA, also Betrachter:innen-unabhängig, und ist damit weniger fehleranfällig. Die Resultate zum WID-qCIN-Test wurden mit Hilfe von 28 000 Frauen gewonnen, die im Großraum Stockholm zwischen Jänner und März 2017 am Gebärmutterhals-Screening teilgenommen hatten.
Die Untersuchung des Teams des EUTOPS-Instituts (European Translational Oncology Prevention and Screening Institute) der Tirol Kliniken und der Universität Innsbruck in Kooperation mit dem Karolinska Institut in Stockholm konnten zeigen, dass mit dem neuen Test 69 Prozent aller Frauen erkannt wurden, die erst in ein bis sechs Jahren nach der Probenentnahme einen Gebärmutterhalskrebs oder eine Vorstufe entwickelten. Die PAP-Zytologie konnte das hingegen nur in 18 Prozent dieser Fälle aufzeigen. «Unser Testverfahren dürfte gemeinsam mit der HPV-Impfung wohl weit über 90 Prozent der Patientinnen und Angehörigen das Leid, welches diese Erkrankung mit sich bringt, zukünftig ersparen», ist EUTOPS-Leiter Martin Widschwendter optimistisch.
Der DNA-Test soll zukünftig auch in der Schweiz verfügbar sein. Jüngste Ergebnisse, welche im International Journal of Cancer publiziert wurden, zeigen zudem auch, dass die Aussagekraft dieses Tests nicht von der Art der Abnahme beeinflusst wird. Weltweit werden jährlich 660 000 Frauen mit einem invasiven Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert und 350 000 – zum Großteil junge Frauen – sterben an dieser Erkrankung. (kagr)
SERVICE: Publikation
Quelle: Medienmitteilung der Universität Innsbruck
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