
Neue Forschungsergebnisse zum akuten Nierenversagen
Forscher:innen haben neue Erkenntnisse zur Bedeutung von Östrogen in der Nierengesundheit gewonnen. Sie hoffen auf neue Ansätze für Therapien.
Lausanne/Heidelberg. Östrogen schützt die Nieren. Diese neue Erkenntnis eines Forschungsteams erklärt, warum Frauen weniger anfällig für akutes Nierenversagen sind als Männer – und könnte künftig dabei helfen, Therapien gegen die Krankheit zu entwickeln. Studien zeigen seit Jahren, dass Frauen – insbesondere vor den Wechseljahren – seltener an akutem Nierenversagen erkranken als Männer. Der Grund für diesen Unterschied war bisher allerdings unklar.
Eine nun am Mittwoch in der Fachzeitschrift «Nature» veröffentlichte Studie eines Teams aus Forschenden der Universität Lausanne sowie der Universität Heidelberg liefert nun eine mögliche Erklärung. Östrogen schützt Nieren vor einer speziellen Form des Zelltods, der sogenannten Ferroptose. Dabei zerstören Eisen und aggressive Sauerstoffmoleküle die Fette in den Zellmembranen – ein Prozess, der die Zellen irreparabel schädigt. Sinkt der Östrogenspiegel – etwa nach der Menopause –verschwinden die Schutzmechanismen.
Zu dieser Erkenntnis kamen die Forschenden durch Tierversuche: In Experimenten mit Mäusen fanden sie heraus, dass weibliche Nierenzellen länger überleben als männliche, wenn die Durchblutung unterbrochen wird. Entfernten sie bei Weibchen die Eierstöcke, wurden deren Nieren plötzlich genauso anfällig. Umgekehrt schützte die Gabe eines Östrogen-Abbauprodukts männliche Mäuse vor dem Zelltod. (red)
Service: Publikation
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