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Mehr Unterstützung für Menschen mit Demenz

Aufgrund der steigenden Lebenserwartung wird es in Zukunft deutlich mehr Schweizer:innen geben, die an Demenz leiden. Nun sind Verbesserungen der Betreuung Betroffener geplant.

Bern. Schweizerinnen haben derzeit eine Lebenserwartung von fast 86 Jahren, Schweizer von 82, und diese Werte werden weiter steigen. Mit der demografischen Alterung wird aber auch die Zahl der Menschen zunehmen, die an Demenz erkranken: und zwar um mehr als 75 Prozent bis 2050, wie es in einem Bericht des schweizerischen Bundesrats heisst. Das bedeutet, dass es dann rund 285 700 Schweizer:innen geben wird, die an Demenzerkrankungen leiden. Derzeit sind es 161 000.

Der Bericht des Bundesrats bezieht sich auf ein Postulat der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats, in dem es um die Unterstützung und Versorgung der Menschen mit Demenz in der Gegenwart und Zukunft geht. Die Verfasser kommen darin zu dem Schluss, dass aktuell die Finanzierungsinstrumente und die gesetzlichen Regulierungen ausreichen, um Demente angemessen betreuen und pflegen zu können.

In Hinblick auf die steigenden Zahlen sollten jedoch bestimmte Verbesserungen vorgenommen werden. Damit der Aufwand für die Pflege von Menschen mit Demenz präziser abgebildet werden kann und so rechtzeitig mit entsprechenden Massnahmen auf den Anstieg reagiert werden kann, sollten beispielsweise Spitäler und Heime gemeinsam mit den Versicherern und Kantonen die Instrumente zur Ermittlung des Pflegebedarfs optimieren. Verbesserungspotenzial sehen die Verfasser des Berichtes auch bei der Finanzierung von Leistungen zur Betreuung und Pflege, die Betroffenen zustehen. Da die Finanzierung nicht aus einer Hand erfolge, werde Betroffenen der Zugang zu den Leistungen erschwert.

Zudem zeigt der Bericht auf, dass zuletzt bis zu 50 Prozent der Bewohner:innen von Pflegeheimen über 70 Jahre und mit der Diagnose Demenz oder auch nur mit dem Verdacht auf Demenz Antipsychotika erhalten, die beruhigen, wenn sie verhaltensauffällig sind oder psychische Symptome zeigen. Aufgrund der Nebenwirkungen sollten diese Medikamente aber nur zurückhaltend und gezielt verbreicht werden. (sst)

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)

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