Massnahmen gegen das Rauchen gefordert
Fast alle Staaten der Welt haben bereits von der WHO empfohlene Massnahmen gegen das Rauchen gesetzt, nur die Schweiz nicht. Gesundheitsexperten fordern dies nun.
Bern, Genf. Fast ein Viertel der Schweizer, 24 Prozent, raucht, das sind über zwei Millionen Menschen. Rauchen sei bekanntermassen mit langfristig verheerenden gesundheitlichen Folgen und Kosten verbunden, heisst es dazu von einer Gruppe von Schweizer Gesundheitsfachleuten und Experten. Sie haben nun anlässlich der Vertragsstaatenkonferenz der Framework Convention on Tobacco den Bundesrat und das Parlament in einem offenen Brief dazu aufgefordert, die WHO-Rahmenkonvention über die Tabakkontrolle zu unterzeichnen und darin empfohlene Massnahmen gegen das Rauchen umzusetzen.
Die WHO rät in der Konvention zu Werbeverboten, Erhöhungen der Tabaksteuer, abschreckenden Warnhinweisen auf Packungen, Bestimmungen zum Schutz vor Passivrauch durch Rauchverbote und dazu, Raucher bei der Entwöhnung zu unterstützen. Mit 183 Staaten hätten bereits nahezu alle Staaten der Welt die Konvention unterzeichnet und verschiedene Massnahmen umgesetzt, was zu messbaren Erfolgen geführt habe. Die Schweiz stehe weiterhin abseits, heisst es in dem Brief.
Das, obwohl die Verbreitung neuer Nikotin- und Tabakprodukte wie von E-Zigaretten, erhitzten Tabakprodukten oder Snus zunehme und mit ihr die Zahl der Raucher steige. Dabei würden einer Befragung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zufolge bereits jetzt 45 Prozent der 18- bis 24-Jährigen Tabak- oder Nikotinprodukte konsumieren, also fast die Hälfte aller jungen Erwachsenen rauchen, was besonders besorgniserregend sei. (sst)
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz
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