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WWTF vergibt 4,7 Millionen Euro Förderung für Präzisionsmedizin
Jatros
30
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17.11.2016
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<p class="article-intro">Am 30. September 2016 präsentierte der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) die fünf Projekte, die im Rahmen des „Life Science Call“ für Präzisionsmedizin mit insgesamt 4,7 Millionen Euro gefördert werden. An den geförderten Projekten sind die Medizinische Universität Wien, das Center for Molecular Medicine (CeMM), die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) und das Research Institute of Molecular Pathology (IMP) beteiligt.</p>
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<p class="article-content"><p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2016_Jatros_Onko_1605_Weblinks_seite29.jpg" alt="" width="396" height="323" /> Der „WWTF Life Science Call“ fand dieses Jahr zum ersten Mal zum Spezialbereich „Präzisionsmedizin“ statt. Gemeinsam mit der Genomforschung stellt die Präzisionsmedizin einen der wichtigsten Trends in der Medizin des 21. Jahrhunderts dar. Ziel der Projekte soll eine bessere Kollaboration zwischen den unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen sein, die mittelfristig zur besseren Diagnose, Prognose und Therapie von Krankheiten führt. Aus insgesamt 64 eingereichten Projekten wählte die Jury schlussendlich einstimmig die fünf Projekte aus, die mit insgesamt 4,678 Millionen <br />Euro gefördert werden.<br />Im Rahmen einer Pressekonferenz an der Medizinischen Universität Wien wurden die erfolgreichen Projekte nun präsentiert. „Präzisionsmedizin in Kombination mit modernen ‚high-throughput technologies‘ öffnet die Türen zur nächsten Generation der Medizin, in der die einzelnen Patienten im Vordergrund stehen. Die große Anzahl an exzellenten Anträgen zeigt, wie stark dieser Trend in Wien vertreten ist. Daher hat der WWTF die Mittel für diesen Call gewidmet, um den Standort Wien in der Präzisionsmedizin zu fördern, insbesondere die interdisziplinäre Forschung und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Wiener Institutionen“, so Michael Stampfer, Geschäftsführer des WWTF. „Die vom WWTF geförderten Projekte haben das Ziel, durch die Identifizierung der individuellen Merkmale der Patienten, mittels genetischer Untersuchungen und anderer ‚high-throughput methods‘ (sog. ‚-omics‘), gezielt Therapien und Diagnosen zu erforschen und zu verbessern.“ Folgende fünf Projekte wurden bewilligt:<br />„Prolongation of kidney transplant survival through risk stratification of omics-wide incompatibilities using systems biology – a personalized medicine approach“, geleitet von Univ.-Prof. Dr. Rainer Oberbauer, Leiter der klinischen Abteilung für Nephrologie und Dialyse an der Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien. Ziel des Projektes ist die Erforschung personalisierter, genetischer Faktoren beim Spender und Empfänger, die das Risiko, das Nierentransplantat zu verlieren, vorhersagen können. <br />„Therapeutic targeting of EGFR in colorectal cancer as a novel approach to predict and enhance tumor antigenicity and response to checkpoint inhibitors“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Maria Sibilia, Leiterin des Instituts für Krebsforschung der Medizinischen Universität Wien. Das Projekt hat die Untersuchung von komplexen Interaktionen zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung zur Entwicklung von neuen immuntherapeutischen Zielen bei Darmkrebs zum Ziel. <br />„PHARMACOSCOPY: Breaking resist­ance of refractory blood cancers through ex vivo automated image-based analysis of drug action“, geleitet von Univ.-Prof. Dr. Giulio Superti-Furga, CeMM Forschungszentrum, Professor für Medical Systems Biology an der Medizinischen Universität Wien. Das Projektziel ist Präzisionsmedizin für behandlungsresistente Blutkrebspatienten mittels eines automatisierten, auf Konfokalmikroskopie basierenden Verfahrens, um die Effektivität von Medikamenten vorherzusagen.<br />„Deciphering genomic aberrations in rare skin cancers to find mechanism-based treatment strategies“ unter der Leitung von Anna Obenauf, PhD, IMP, in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien. Durch die Erforschung von genetischen Veränderungen in seltenen Hautkrebsarten sollen in diesem Projekt zielgerichtete Krebstherapien entwickelt werden. <br />„Systems precision medicine of inborn errors of the immune system (PrecisePID)“ von Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Kaan Boztug, Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Seltene und Undiagnostizierte Erkrankungen; CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Akademie der Wissenschaften; Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität Wien. Ziel des Projektes ist die Identifizierung und Entschlüsselung von molekularen Ursachen und gezielten Angriffspunkten bzw. Therapien in seltenen monogenetischen Immunerkrankungen mittels einer Kombination moderner „Omics“-Methoden. <em>(red)</em></p></p>
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