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10 Jahre Young Oncology Academy

«Wir rollen den jungen Mentees den roten Teppich aus»

Die Young Oncology Academy der SAKK ist ein Förderungs- und Mentorship-Programm für junge Onkolog:innen, die einen aktiven Beitrag zur klinischen und translationalen Forschung leisten möchten. Zum 10-Jahre-Jubiläum haben wir mit SAKK-Präsident Prof. Dr. med. Miklos Pless, dem Initiator der Academy, gesprochen.

Die Young Oncology Academy gibt es jetzt seit zehn Jahren, herzlichen Glückwunsch! Was waren für Sie die Höhepunkte der letzten Dekade?

M. Pless: Vielen Dank – es waren intensive zehn Jahre. Ich kann gar keine Highlights nennen, ich finde die gesamte Entwicklung des Projekts fantastisch. Zu Beginn durften drei Mentees teilnehmen, inzwischen sind es zwölf! Und nicht nur das, die Academy bewegt sich parallel zu der Entwicklung der medizinischen Onkologie fort und wird durch Beiträge aus anderen Disziplinen erweitert.

Welches Konzept verfolgt dieYoung Oncology Academy?

M. Pless: Die Kernidee war, jungen Menschen den Einstieg in die klinische Forschung zu erleichtern. Also wurde ein Programmkomitee gegründet und ein einjähriges Programm aufgelegt, um die akademische Karriere junger Kliniker:innen voranzutreiben.

Auf welche Faktoren legen Sie bei der Auswahl der Teilnehmenden Wert? Was wünschen Sie sich für sie?

M. Pless: Die zwölf Mentees sollten eine grosse Begeisterung für die klinische Forschung mitbringen, offen und neugierig sein und Freude am Programm haben. Wir rollen ihnen in der Academy wirklich den roten Teppich aus. Wir hoffen, dass sie das nutzen und ein gutes Netzwerk aufbauen, sich gegenseitig kennenlernen und auch mit den Meinungsführer:innen in der Onkologie in der Schweiz in Kontakt kommen. Ausserdem wünschen wir uns, dass sie sich auch nach der Academy bei der SAKK engagieren wollen.

Hatten Sie selbst Mentor:innen, die Ihre Karriere geprägt haben?

M. Pless: Ich hatte viele Mentoren, die meine Karriere stark geprägt haben, meistens meine jeweiligen Vorgesetzten. Ein Programm, das einen grossen Einfluss auf mich hatte, war «Investigators in Lung Cancer», das in drei aufeinanderfolgenden Jahren als zweitägiges internationales Treffen stattfand. Diese Erfahrung war wunderbar. Ich habe viele Kontakte geknüpft und auch einige Arbeiten veröffentlicht. Das war eine Inspiration für die Young Oncology Academy.

Welches Programm erwartet die jungen Onkolog:innen im Jahr 2025?

M. Pless: Wir bieten einen Präsentationskurs an, einen Kurs dazu, wie man medizinische oder wissenschaftliche Abhandlungen schreibt, und einen Grundkurs in Statistik und der Entwicklung klinischer Studien. Es gibt auch eine Einführung zur Patientenberatung. Der Höhepunkt ist der gemeinsame Besuch einer grossen internationalen Konferenz. Abschliessend stellen die jungen Mentees ihre Erfahrungen beim SOHC vor.

Wie entwickeln sich die Karrieren der Absolvent:innen nach der Academy?

M. Pless: Ein klares Ziel ist, dass möglichst viele Mentees nach Abschluss des Programms in der SAKK tätig sind. Zwei ehemalige Mentees möchte ich hervorheben: Jonas Lötscher, der bereits eine klinische Studie für die SAKK vorbereitet hat, und Laetitia Mauti, die Vizepräsidentin der SAKK-Studiengruppe Lungenkrebs ist.

Was sagen Sie für die nächsten zehn Jahre der Academy voraus?

M. Pless: Da sehe ich zwei Wege: Der eine ist onkologiespezifisch, der andere programmorientiert. Einerseits müssen wir die neuen Entwicklungen in der Onkologie aufnehmen, andererseits wollen wir ähnliche Programme für nichtonkologischen Nachwuchs entwickeln.

Gibt es noch etwas, das Sie unseren Leser:innen mitteilen möchten?

M. Pless: Ich möchte einen Dank aussprechen: allen Unterstützer:innen, den Mentor:innen, die Jahr für Jahr die Mentees begleiten, und den Mentees, die immer voller Enthusiasmus und guter Ideen zu uns kommen. Sie sind das Zentrum unseres Programms.

Ich danke Ihnen für das Gespräch!


Video Interview

Ein Video des gesamten Interviews finden Sie hier

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