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Aggressives Non-Hodgkin-Lymphom und Myelofibrose

Vielversprechende Therapien für austherapierte Patienten

<p class="article-intro">Für Patienten mit aggressivem Non-Hodgkin-Lymphom (aNHL), die nach Erstlinientherapie für eine Transplantation nicht geeignet sind oder die nach Hochdosistherapie Rezidive entwickeln, gibt es bisher keine Therapieoptionen. Eine Analyse zur Vorbereitung der PREBEN-Studie zeigte bei einzelnen Patienten lang anhaltendes Ansprechen mit einem Pixantron-basierten Salvage-Kombinationsregime.<sup>1</sup> In der Behandlung der Myelofibrose (MF) reduziert der JAK1/2-Inhibitor Ruxolitinib die Milzgröße und die Symptomlast, Ruxolitinib ist allerdings mit dosislimitierender Zytopenie assoziiert und nur für Patienten mit einer Plättchenzahl <50.000/µl indiziert. Der orale JAK2-, FLT3-, IRAK1- und CSF1RKinaseinhibitor Pacritinib zeigte in der Phase-III-Studie PERSIST-2 ein besseres Benefit- Risiko-Profil gegenüber einer Therapie nach Wahl des Behandlers inklusive Ruxolitinib.<sup>2</sup></p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Pixantron-basierte Therapie effektiv bei intensiv vorbehandelten aNHL-Patienten</h2> <p>Das PREBen- bzw. PEBen-Regime besteht aus 50mg/m<sup>2</sup> Pixantron (d1 + 8), 375mg/m<sup>2</sup> Rituximab (d1, nur bei CD20- positiven Tumoren), 100mg/m<sup>2</sup> Etoposid (d1) und 90mg/m<sup>2</sup> Bendamustin (d1) in einem dreiw&ouml;chigen Zyklus. Die Therapie wurde im Rahmen eines &bdquo;Compassionate need&ldquo;-Programms f&uuml;r maximal sechs Zyklen gegeben, wobei eine Kontrolle der Chemosensitivit&auml;t mithilfe eines PET/CT bereits nach dem ersten oder zweiten Zyklus durchgef&uuml;hrt wurde. Die vorl&auml;ufige Analyse bildete die Grundlage einer laufenden Phase-I/II-Studie (NCT02678299) beim rezidivierten aNHL, die im Juni 2016 gestartet wurde.<br /> Insgesamt wurden 30 intensiv vorbehandelte Patienten im Alter von 49 bis 81 Jahren behandelt. 17 Patienten wiesen ein diffuses gro&szlig;zelliges B-Zell-Lymphom (DLBCL), 6 Patienten ein transformiertes indolentes Lymphom (tIND) und 7 Patienten ein peripheres T-Zell-Lymphom (PTCL) auf. Alle Patienten hatten ein intermedi&auml;res oder hohes Risiko nach dem International Prognostic Index (IPI). Im Ergebnis zeigten 27 % der Patienten ein komplettes metabolisches Ansprechen und 23 % eine partielle metabolische Remission. Die meisten Remissionen wurden fr&uuml;hzeitig &ndash; vor Zyklus 4 &ndash; erreicht. Die Dauer des Ansprechens lag zur Zeit der Auswertung zwischen 2 und 23 Monaten. Die Kombination war gut anwendbar und die meisten Patienten erhielten die Applikation ambulant. Bei j&uuml;ngeren Patienten erwies sich das PREBen-Regime als n&uuml;tzlich f&uuml;r das Bridging zu einer allogenen Stammzelltransplantation.</p> <h2>Pacritinib in der Behandlung der Myelofibrose anderen Therapien &uuml;berlegen</h2> <p>In der beim ASH in der Late-breaking Abstracts Session pr&auml;sentierten PERSIST- 2-Studie erhielten 321 Patienten 1:1:1-randomisiert Pacritinib in den Dosierungen 400mg qd und 200mg bid oder eine Therapie nach Wahl des Behandlers. Die h&auml;ufigsten Therapien im Kontrollarm waren Ruxolitinib (45 % ), Hydroxyurea (19 % ) und &bdquo;watch and wait&ldquo; (19 % ). Die Studie wurde aufgrund der guten Ergebnisse fr&uuml;hzeitig gestoppt. Zum Zeitpunkt der pr&auml;sentierten Auswertung hatte die H&auml;lfte der Patienten aus dem Kontrollarm in den Pacritinib-Arm &uuml;bergewechselt.<br /> Die koprim&auml;ren Endpunkte waren eine =35 % ige Reduktion des Milzvolumens (SVR, &bdquo;spleen volume reduction&ldquo;) und eine =50 % ige Reduktion im TSS (Total Symptom Score) nach 24 Wochen. Pacritinib war signifikant effektiver als die Therapie nach Wahl des Behandlers bez&uuml;glich der SVR (p=0,011) und im Trend effektiver bez&uuml;glich der TSS-Reduktion (p=0,079). Die zweimal t&auml;gliche Gabe von 200mg Pacritinib schien &ndash; auch in der Einsch&auml;tzung der Patienten &ndash; wirksamer zu sein als die einmal t&auml;gliche Gabe von 400mg. SVR- und TSS-Ansprechen wurden im Pacritinib-bid-Arm konsistent &uuml;ber alle untersuchten demografischen und MF-charakteristischen Subgruppen beobachtet.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: 58. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH), 3.–6. Dezember 2016, San Diego </p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Roost Clausen M et al: The combination of pixantrone, etoposide, bendamustine and, in CD20+ tumors, rituximab (PREBEN) shows promising feasibility/efficacy in heavily pre-treated aggressive lymphomas of B- and Tcell phenotype. Results of the pre-trial experience leading to a Nordic phase 1/2 study (the PREBEN trial). ASH 2016, Abstr. #1782 <strong>2</strong> Mascarenhas J et al: Results of the PERSIST- 2 phase 3 study of pacritinib versus best available therapy, including ruxolitinib, in patients with myelofibrosis and platelet counts =100.000/ml. ASH 2016, Abstr. #LBA5</p> </div> </p>
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