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Überlebensverlängerung durch Enzalutamid bei nicht metastasiertem CRPC
Leading Opinions Digital
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03.06.2020
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<p class="article-intro">In der placebokontrollierten PROSPER-Studie wurde die Therapie mit Enzalutamid im nicht metastasierten kastrationsresistenten Setting untersucht. Das Risiko zu Versterben kann durch die Enzalutamid-Gabe um 27 % gesenkt werden, wie die beim ASCO präsentierte finale OS-Analyse zeigt.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>In die 2:1-randomisierte PROSPER-Studie wurden 1401 Patienten mit nicht metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (nmCRPC) und einem steigenden PSA-Wert trotz Kastrationstestosteronspiegel (≤50 ng/dl) eingeschlossen. Einschlusskriterien waren ein PSA ≥2 ng/ml und eine PSA-Verdopplungszeit ≤10 Monate. Das primäre Studienziel war eine signifikante Verlängerung des metastasenfreien Überlebens (MFS), definiert als Zeit ab der Randomisierung bis zum radiologischen Progress oder dem Versterben innerhalb von 112 Tagen nach Therapieabbruch ohne Hinweis auf einen radiologischen Progress, unter Enzalutamid (160 mg/d) plus ADT versus Placebo plus ADT.<br /> Die beim ASCO präsentierte finale Analyse des Gesamtüberlebens (OS), ein sekundärer Studienendpunkt, zeigte eine statistisch signifikante OS-Verlängerung durch die Therapie mit Enzalutamid, obwohl 65 % der Patienten der Placebogruppe wie auch 33 % im Enzalutamid-Arm wenigstens eine weitere Therapie nach Beendigung der Studienmedikation erhielten. Im Median lebten die Patienten 67,0 versus 56,3 Monate (HR: 0,73; 95 % CI: 0,61–0,89; p=0,001). Die Zeit bis zur ersten der Studienmedikation nachfolgenden Therapie betrug 66,7 Monate im Enzalutamid-Arm versus 19,1 Monate im Placebo-Arm (HR: 0,29; 95 % CI: 0,25–0,34; p<0,001). Die mediane Dauer der Therapie betrug 33,9 bzw. 14,2 Monate. Bei 94 % bzw. 82 % der Patienten beider Studienarme traten Nebenwirkungen auf – übersetzt in 100 Patientenjahre waren dies 34 Fälle unter Enzalutamid und 60 unter Placebo. Nebenwirkungen Grad ≥3 wurden bei 48 % versus 27 % der Patienten beobachtet, was 17 bzw. 20 Fällen pro 100 Patientenjahren entspricht. Klinisch relevante Nebenwirkungen traten bei 40 % versus 22 % der Patienten auf und Nebenwirkungen, die zu einem Abbruch der Studienmedikation führten, bei 17 % versus 9 % der Patienten. 5 % versus 1 % der Patienten verstarben aufgrund von Nebenwirkungen.<br /> Die häufigsten Nebenwirkungen von speziellem Interesse waren Fatigue (Enzalutamid+ADT vs. Placebo+ADT: 46 % vs. 22 % ), muskuloskelettale Ereignisse (38 % vs. 23 % ), Knochenbrüche (18 % vs. 6 % ), Bluthochdruck (18 % vs. 6 % ), Stürze (18 % vs. 5 % ), kognitive und Erinnerungsstörungen (8 % vs. 2 % ), kardiovaskuläre Ereignisse (6 % vs. 2 % ), ischämische Herzerkrankungen (6 % vs. 2 % ) und sekundäre primäre maligne Erkrankungen (5 % vs. 2 % ).</p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>Die aktualisierten Ergebnisse der PROSPER-Studie zeigen, dass Enzalutamid das Gesamtüberleben bei Patienten mit nicht metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom und einem schnell ansteigenden PSA-Wert gegenüber Placebo signifikant verlängert. Das Nebenwirkungsprofil war konsistent mit dem bekannten Sicherheitsprofil von Enzalutamid.</p> </div> <p><br /><strong>Quelle:</strong><br />Sternberg CN et al.: Updated overall survival results from PROSPER: A phase 3, randomized, double-blind, placebo-controlled study of enzalutamide in men with nonmetastatic castration-resistant prostate cancer. ASCO 2020, Abstr. #5515</p> <p><br /><strong>Bericht:</strong><br />Dr. Ine Schmale</p></p>
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