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Protein ermöglicht Vorhersage der Metastasierungsbereitschaft von Tumoren
<p class="article-content"><p>Das Protein ILEI gilt als wichtiger Signalgeber für die Metastasierung von Krebszellen. Als Mitglied einer Protein- Familie, die noch wenig erforscht ist, richtet ILEI alleine nichts aus. Dr. Agnes Csiszar, Institut für Krebsforschung, Medizinische Universität Wien, hat – unterstützt vom Wissenschaftsfonds FWF – gezeigt, dass sich zwei idente Proteine aneinander binden müssen, um aktiv zu werden.<br /> In einem Prozess namens EMT („epithelial- to-mesenchymal transition“) ist ILEI daran beteiligt, sesshafte, aneinandergeknüpfte Zellen von soliden Tumoren zu mobilisieren, wodurch der Krebs im Körper streuen kann. Sorgfältig regulierte Signalketten und molekulare Kaskaden setzen die Prozesse in Gang. In metastasierenden Krebszellen ist ILEI diffus über die ganze Zelle verteilt. Csiszar hat nachgewiesen, dass metastasierende Krebszellen viel mehr ILEI ausschütten und die Menge mit der Metastasierung korreliert. Es blieb aber unbekannt, wie das ausgeschüttete ILEI weiter reguliert und in eine aktive Form umgewandelt wird. In ihrem Einzelforschungsprojekt „Entstehung und Rolle von ILEI-Dimeren in der Krebsprogression“ hat Csiszar nun am Institut für Krebsforschung der Medizinischen Universität Wien, unterstützt vom Wissenschaftsfonds FWF, jene Signalkette ein Stück weiter aufgedröselt, die letztlich Metastasierung vorantreibt.<br /> Wenn ILEI von den Zellen einmal ausgeschüttet wurde, suchen sich die einzelnen Proteine (Monomere) im extrazellulären Raum ein identes Partnermolekül und bilden aktive „Powerpärchen“ (Dimere): „In den beiden ILEI-Monomeren werden jene chemischen Verbindungen gelöst, die das Molekül in Form halten, und an das baugleiche Pendant wieder angeknüpft. Es braucht diese Bindung, um ILEI zu aktivieren und Krebs voranzutreiben“, erklärt Csiszar. In Folgeprojekten untersucht Agnes Csiszar nun, welche Faktoren die Bildung solcher Dimere beschleunigen und welchen Rezeptor in der Signalkette das ILEI-Paar aktiviert. Als therapeutische Ansatzpunkte wären sowohl die hochaktiven Signalmoleküle geeignet als auch die Rezeptoren. Dazu müssen Letztere aber noch identifiziert werden.</p> <p>Kontakt: Dr. <strong>Agnes Csiszar</strong><br /> Institut für Krebsforschung, MUW<br /> E-Mail: agnes.csiszar@meduniwien.ac.at<br /> www.krebsforschung.meduniwien.ac.at</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Presseaussendung des FWF – Der Wissenschaftsfonds
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