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PD-1-Inhibitoren auf dem Vormarsch

<p class="article-intro">Die Substanzklasse der PD-1-Inhibitoren gewinnt bei der Behandlung verschiedenster Tumorentitäten zunehmend an Bedeutung. Es liegen immer mehr Daten zur Anti-PD-1-Immuntherapie vor, welche unter anderem im Rahmen der 51. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO), die vom 29. Mai bis 2. Juni in Chicago, USA, stattfand, sowie anlässlich der Jahrestagung der American Association for Cancer Research (AACR) vom 18. bis 22. April in Pennsylvania, USA, vorgestellt wurden.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Pembrolizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antik&ouml;rper, der die Wechselwirkung zwischen PD-1 und dessen Liganden PD-L1 und PD-L2 blockiert. Durch Bindung an den PD-1-Rezeptor und Blockade der Wechselwirkung mit den Rezeptorliganden bedingt dieser Wirkstoff eine durch den PD-1-Signalweg vermittelte Hemmung der Immunreaktion einschlie&szlig;lich der Antitumorimmunreaktion.<br /> Pembrolizumab war die erste Anti-PD-1-Therapie, f&uuml;r die in den USA eine Zulassung erteilt wurde, und das erste Arzneimittel, das in das &bdquo;early access to medicines scheme&ldquo; (EAMS) in Gro&szlig;britannien aufgenommen wurde. Dieses Programm wurde initiiert, um Patienten Hilfe dabei zu leisten, bereits fr&uuml;hzeitig einen Nutzen aus vielversprechenden, innovativen Therapien zu ziehen, bevor f&uuml;r diese eine Zulassung in Europa erteilt wurde.</p> <h2>Rezente Daten zu Pembrolizumab beim Melanom und anderen Tumorentit&auml;ten</h2> <p>Neue Daten der Phase-Ib-Studie KEYNOTE-001 zur Untersuchung von Pem&shy;brolizumab als Therapie bei therapienaiven und vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) wurden im Rahmen des Kongresses der AACR von Dr.&nbsp;Edward Garon vom Jonsson Comprehensive Cancer Center, University of California, pr&auml;sentiert (Abstract #CT104) sowie am 19. April 2015 im <em>New England Journal of Medicine</em> ver&ouml;ffentlicht.<br /> In einer Analyse von 313 Patienten aus einem Validierungsdatensatz f&uuml;r die Expression von PD-L1 betrug die Gesamtansprechrate (ORR) bei Patienten, bei denen 50 % oder mehr ihrer Tumorzellen in Bezug auf PD-L1-Expression positiv waren (n=73), 45,4 % . In den anderen PD-L1-Subgruppen war die Gesamt&uuml;berlebensrate bei Patienten mit 1&ndash;49 % in Bezug auf PD-L1-Expression positiven Tumorzellen (n=103) 16,5 % und bei Patienten mit weniger als 1 % in Bezug auf PD-L1-Expression positiven Tumorzellen (n=28) betrug sie 10,7 % . F&uuml;r die Gesamtstudienpopulation (n=495) betrug die ORR 19,4 % , was den Daten entsprach, die bereits fr&uuml;her aus dieser Studie pr&auml;sentiert worden waren.<br /> Mittlerweile liegen Daten zur antitumoralen Aktivit&auml;t von Pembrolizumab bei 13 verschiedenen Tumorarten vor. Zulassungsrelevante Studien zur Mono- oder Kombinationstherapie mit Pembrolizumab bei 8 verschiedenen Tumorarten laufen bereits oder befinden sich in Vorbereitung. In den USA ist der Wirkstoff derzeit indiziert f&uuml;r die Behandlung des nicht resezierbaren oder metastasierten malignen Melanoms mit Tumorprogression nach Behandlung mit Ipilimumab und einem <em>BRAF</em>-Inhibitor (bei positivem <em>BRAF</em><sup>V600</sup>-Mutationsstatus).<br /> KEYNOTE-028 ist eine dieser derzeit laufenden, nicht randomisierten Phase-Ib-Mehrkohortenstudien im Basket-Design zur Evaluierung der Sicherheit, Vertr&auml;glichkeit und antitumoralen Aktivit&auml;t der Pembrolizumab-Monotherapie bei 20 verschiedenen Krebsarten an mehr als 450 Patienten. Sie wurde im Rahmen des diesj&auml;hrigen ASCO-Kongresses vorgestellt. Es wurden f&uuml;r diese Studie Patienten mit PD-L1-positiven fortgeschrittenen soliden Tumoren evaluiert, deren Tumor auf die aktuelle Therapie nicht angesprochen hatte oder bei denen die aktuelle Therapie nicht angemessen war. Untersucht wurde der monoklonale Antik&ouml;rper u.a. beim fortgeschrittenen &Ouml;sophagus-, fortgeschrittenen Ovarial- und fortgeschrittenen kleinzelligen Bronchialkarzinom (SCLC).<br /> In der randomisierten Phase-III-Studie KEYNOTE-006, die ebenfalls im Rahmen der Jahrestagung der American Association for Cancer Research pr&auml;sentiert wurde, erwies sich Pembrolizumab bei der Behandlung des nicht resezierbaren, fortgeschrittenen Melanoms hinsichtlich PFS, OS und ORR gegen&uuml;ber Ipilimumab als &uuml;berlegen.</p> <h2>Positives CHMP-Gutachten</h2> <p>Der Ausschuss f&uuml;r Humanarzneimittel (Committee for Medicinal Products for Human Use, CHMP) der Europ&auml;ischen Arzneimittelagentur (EMA) erstellte ein positives Gutachten f&uuml;r Pembrolizumab, mit dem die Zulassung zur Behandlung von fortgeschrittenem (nicht resezierbarem oder metastatischem) Melanom als First-Line-Therapie und auch bei vorbehandelten Patienten empfohlen wird. Dieses positive CHMP-Gutachten beruht auf Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten von mehr als 1.500 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom bei Einsatz als First-Line-Therapie oder bei vorbehandelten Patienten und wird nun durch die Europ&auml;ische Kommission zum Zwecke einer zentralisierten Marktzulassung in der Europ&auml;ischen Union (EU) &uuml;berpr&uuml;ft.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Presseaussendung MSD<br/> 22. Mai 2015, Wien </p>
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