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Kolorektalkarzinom

Neuer Erstlinienstandard mit Immuntherapie für MSI-H-Patienten

<p class="article-intro">In der Therapie des metastasierten Kolorektalkarzinoms (mCRC) ist die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren bei Mismatch-repair-defizienten (MSI-H) Tumoren eine effektive Therapieoption. Ergebnisse der Phase-III-Studie KEYNOTE-177 mit Pembrolizumab bestätigen dies.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>In die KEYNOTE-177-Studie wurden insgesamt 307 Patienten eingeschlossen, die randomisiert bis zu 35 Zyklen Pembrolizumab (200 mg, q3w) oder eine Chemotherapie plus Biological (Bevacizumab oder Cetuximab) nach Wahl des behandelnden Arztes erhielten. Bei Progress unter dem Kontrollregime war ein Wechsel in den experimentellen Studienarm erlaubt. Als prim&auml;re Endpunkte wurden das progressionsfreie &Uuml;berleben (PFS) nach RECIST-Kriterien und das Gesamt&uuml;berleben (OS) untersucht.<br /> Im Ergebnis wurde das Risiko f&uuml;r einen Progress mit der Immuntherapie um 40 % gegen&uuml;ber dem Kontrollregime reduziert. Im Median betrug das PFS 16,5 versus 8,2 Monate (HR: 0,60; 95 % CI: 0,45&ndash;0,80; p=0,0002). Die 12- und 24-Monats-PFS-Raten betrugen 55 % (Pembrolizumab) versus 37 % (Kontrollregime) bzw. 48 % versus 19 % . Ein Ansprechen zeigten 43,8 % der Patienten unter Pembrolizumab und 33,1 % unter dem Kontrollregime, mit kompletten Remissionen bei 11,1 % versus 3,9 % der Patienten. Eine Stabilisierung der Erkrankung wurde zudem bei 20,9 % versus 42,2 % der Patienten beobachtet. Die Dauer des Ansprechens lag unter dem Kontrollregime bei median 10,6 Monaten und war im Pembrolizumab-Arm noch nicht erreicht. Bei 83 % der Patienten unter Pembrolizumab und 35 % unter dem Kontrollregime dauerte die Remission wenigstens 24 Monate an.<br /> Therapie-bedingte Nebenwirkungen Grad &ge;3 wurden bei 22 % der Patienten im Pembrolizumab-Arm sowie bei 66 % der Patienten unter der Kontrolltherapie berichtet. Am h&auml;ufigsten traten unter der Immuntherapie Diarrhoe (alle Grade: 25 % ; Grad &ge;3: 2 % ), Fatigue (21 % ; 2 % ) und &Uuml;belkeit (12 % ; 0 % ) auf.</p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>Die Therapie mit Pembrolizumab zeigte bei mCRC-Patienten mit Mikrosatelliteninstabilit&auml;t eine klinisch relevante und statistisch signifikante Verl&auml;ngerung des PFS im Vergleich zur Kontroll-Standardtherapie. Die Remissionen waren unter der Therapie mit dem Checkpoint-Inhibitor andauernder und das Sicherheitsprofil vertr&auml;glicher. Pembrolizumab sollte daher der neue Erstlinienstandard f&uuml;r dieses Patientenkollektiv, das ungef&auml;hr 5 % aller mCRC-Patienten ausmacht, sein.</p> </div> <p><br /><strong>Quelle:</strong><br />Andr&eacute; T et al.: Pembrolizumab versus chemotherapy for microsatellite instability-high/mismatch repair deficient metastatic colorectal cancer: The phase 3 KEYNOTE-177 study. ASCO 2020, Abstr. #LBA4</p> <p><strong>Bericht:</strong><br />Dr. Ine Schmale</p></p>
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