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Nachhaltige MRD-Negativität mit Venetoclax plus Obinutuzumab
Jatros Digital
30
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09.12.2019
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<p class="article-intro">Venetoclax plus Obinutuzumab (VenG) ist ein neuer Erstlinienstandard bei komorbiden CLL-Patienten. Beim ASH gab es weitere Analysen aus der Phase-III-Zulassungsstudie CLL14 mit längerem Follow-up und besonderem Fokus auf die MRD-Negativität, die ein guter prognostischer Marker für ein dauerhaftes Ansprechen zu sein scheint.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>In CLL14 verbesserte VenG verglichen mit Obinutuzumab plus Chlorambucil (ClbG) das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant und induzierte hohe und dauerhafte MRD-Negativitätsraten, sowohl im peripheren Blut als auch im Knochenmark. Obinutuzumab wurde für sechs 28-Tage-Zyklen verabreicht, Venetoclax und Chlorambucil für 12 Zyklen.</p> <p>In der aktuell präsentierten Analyse mit einem Follow-up von median 39,6 Monaten war das mediane PFS unter VenG noch nicht erreicht versus 36 Monate bei ClbG (HR: 0,31; p<0,0001). Das entsprechende 3-Jahres-PFS lag bei 82 % versus 50 % . Der PFS-Vorteil wurde in allen relevanten Subgruppen konsistent beobachtet, einschließlich bei <em>IgHV</em>-mutierten Patienten. Im Gesamtüberleben (OS) war bei einer Ereignisrate von 13 % in beiden Armen noch kein Unterschied festzustellen.</p> <p>Die MRD-Negativität war mit VenG gegenüber ClbG sowohl im peripheren Blut (76 % vs. 35 % ) als auch im Knochenmark (57 % vs. 17 % ) signifikant höher, gemessen durch ASO-PCR 3 Monate nach Abschluss der Behandlung. Die durch NGS bestimmten MRD-Negativitätsraten bestätigten diese Ergebnisse (MRD-Negativität bei <10<sup>-6</sup>: 42 % vs. 7 % ). Im VenG-Arm blieben mehr Patienten nach Abschluss der Behandlung länger MRD-negativ. Die MRD-Negativität korrelierte dabei in beiden Behandlungsarmen mit einem längeren PFS im Vergleich zur nachweisbaren Resterkrankung. VenG verbesserte das PFS zudem unabhängig vom klinischen Ansprechstatus nach Abschluss der Behandlung.</p> <div id="fazit">Fazit: VenG mit fixer Behandlungsdauer resultierte bei zuvor unbehandelten, komorbiden CLL-Patienten in einer höheren und nachhaltigeren MRD-Negativitätsrate im Vergleich zu ClbG. Die Ergebnisse bestätigen den prognostischen Wert der MRD-Bestimmung nach Abschluss der Behandlung. So korrelierte die MRD-Negativität mit günstigeren PFS-Raten im Vergleich zur nachweisbaren Resterkrankung. Über 90 % der MRD-negativen Patienten waren 24 Monate nach Abschluss der Behandlung auch weiterhin noch progressionsfrei. Beim OS zeigte sich bislang noch kein Unterschied.</div></p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p><em>Fischer K et al.: Quantitative analysis of minimal residual disease (MRD) shows high rates of undetectable MRD after fixed-duration chemotherapy-free treatment and serves as surrogate marker for progression-free survival: a prospective analysis of the randomized CLL14 trial. ASH Annual Meeting 2019, abstract #36</em></p>
</div>
</p>
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