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Lenalidomid verlängert progressionsfreies Überleben
Jatros Digital
30
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22.01.2019
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<p class="article-intro">Lenalidomid ist eine immunmodulatorische Substanz, der präklinisch und klinisch ein Anti-Lymphom-Effekt nachgewiesen wurde. Die randomisierte Phase-III-Studie AUGMENT untersuchte nun placebokontrolliert, ob die zusätzliche Gabe von Lenalidomid zu Rituximab (R2) bei Patienten mit rezidiviertem/refraktärem indolentem Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) effektiver ist als die alleinige Rituximab-Therapie (R/Placebo). Als primärer Studienendpunkt wurde das progressionsfreie Überleben (PFS) laut unabhängigem Review-Komitee erhoben (Leonard JP et al., Abstr. #445).</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>358 Patienten mit follikulärem Lymphom oder Mantelzelllymphom und einem medianen Alter von 64 bzw. 62 Jahren wurden in die beiden Studienarme eingeschlossen und erhielten die Studienmedikation für maximal 12 Zyklen. 85 % bzw. 83 % der Patienten hatten im Vorfeld der Studie bereits eine Therapie mit Rituximab erhalten. Bei etwa der Hälfte der Patienten lag die letzte Anti-Lymphom-Therapie 2 Jahre oder weniger zurück. 17 % bzw. 14 % der Patienten waren refraktär gegenüber der letzten Therapie.</p> <p>Der primäre Endpunkt wurde erreicht: Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 28,3 Monaten lebten Patienten unter Lenalidomid plus Rituximab im Median 39,4 Monate und unter Rituximab/Placebo 14,1 Monate progressionsfrei (HR: 0,46; 95 % CI: 0,34–0,62; p<0,0001). 78 % versus 53 % der Patienten sprachen auf die Studienmedikation an (p<0,0001), 34 % versus 18 % zeigten ein komplettes Ansprechen. Die mediane Dauer des Ansprechens betrug 36,6 Monate unter R2 und 21,7 Monate unter R/Placebo. Insgesamt verstarben im Beobachtungszeitraum 42 der Studienteilnehmer, 16 im R2- und 26 im R/Placebo-Arm. Nach zwei Jahren betrug die Gesamtüberlebensrate 93 % versus 87 % (HR: 0,61; 95 % CI: 0,33–1,13). Trotz einer höheren Toxizität konnten die Patienten unter Lenalidomid plus Rituximab aufgrund der weniger häufigen Krankheitsprogresse (12 % vs. 30 % ) die Therapie häufiger komplettieren verglichen mit jenen unter Rituximab/Placebo (71 % vs. 61 % ). Aufgrund von Nebenwirkungen brachen 8 % versus 4 % der Patienten die Therapie frühzeitig ab.</p> <p>Somit stellt Lenalidomid plus Rituximab eine wichtige neue Therapieoption für vorbehandelte Patienten mit indolenten NHL dar, schlussfolgerten die Autoren.</p></p>
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