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Intraoperative Radiotherapie des Mammakarzinoms: Wunschtraum, Spielzeug oder solide Realität?

<p class="article-intro">Nach brusterhaltender Therapie (Chirurgie und Bestrahlung) treten In-Brust-Rezidive überwiegend im ehemaligen Indexquadranten auf („echte“ Lokalrezidive). Diese Beobachtung ist konsistent mit histopathologischen Untersuchungen, die die größte Tumorzelldichte (90 % ) in einem Umkreis von <4cm vom sichtbaren Rand des Primärtumors beschreiben. Um diese Zone der höheren Kontamination mit residualen Tumorzellen sicher zu sterilisieren, wird üblicherweise nach Ganzbrustbestrahlung („whole-breast irradiation“, WBI) eine zusätzliche Dosisapplikation, der sogenannte Tumorbettboost, durchgeführt.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>In randomisiert-prospektiven Studien konnte bei einer gro&szlig;en Zahl von Patientinnen das Potenzial einer Halbierung von Lokalrezidivraten durch eine Boostbestrahlung demonstriert werden.<br /> Zu dieser lokalen Dosiserh&ouml;hung im Tumorbett werden unterschiedliche Methoden eingesetzt (perkutan, interstitiell, intrakavit&auml;r). Seit fast zwei Jahrzehnten wird alternativ eine sofortige intraoperative Radiotherapie (IORT) propagiert, prim&auml;r mittels Elektronen eines Linearbeschleunigers (sog. IOERT), mittlerweile auch mittels 50kV-R&ouml;ntgenstrahlen eines konventionellen R&ouml;ntgenger&auml;tes.<br /> Die dosimetrischen Eigenschaften all dieser Methoden unterscheiden sich jedoch erheblich, sowohl hinsichtlich der erzielbaren Eindringtiefe in ein Risikovolumen als auch der Dosishomogenit&auml;t und der Flexibilit&auml;t bei asymmetrisch konfigurierten Zielvolumina. Ergebnisanalysen nach IORT m&uuml;ssen deshalb streng in Abh&auml;ngigkeit von der verwendeten Technik erfolgen und sind nicht auf andere Methoden &uuml;bertragbar.</p> <h2>Vorteile der IORT</h2> <p>Die Vorteile einer IORT gegen&uuml;ber herk&ouml;mmlichen Boosttechniken sind evident:<br /><br /> <strong>Pr&auml;zision</strong><br /> Die direkte Visualisierung des Tumorbettes w&auml;hrend der OP ist einer indirekten Darstellung z.B. mittels Gef&auml;&szlig;clips &uuml;berlegen und garantiert somit die genauestm&ouml;gliche Dosisapplikation. Damit wird ein &bdquo;geographic miss&ldquo; vermieden, vor allem bei prim&auml;r onkoplastischen Rekonstruktionen mit konsekutiven Verschiebungen von Anteilen des Tumorbettes.<br /><br /> <strong>Kosmesis</strong><br /> Die IORT erfolgt ohne Belastung der Cutis, die komplett aus dem Strahlengang gehalten wird, bei zudem deutlich kleineren Behandlungsvolumina infolge fehlender Distendierung des Tumorbettes durch H&auml;matoserome. Beides wirkt sich positiv auf die Sp&auml;tkosmesis aus.<br /><br /> <strong>Patientinnenkomfort</strong><br /> Die IORT prolongiert die Dauer einer OP marginal, hat aber erhebliches Potenzial in der Verk&uuml;rzung der nachfolgenden WBI und kann in ausgew&auml;hlten F&auml;llen ggf. sogar die Nachbestrahlung ersetzen.<br /><br /> <strong>Strahlenbiologie</strong><br /> Durch die sofortige Bestrahlung wird die m&ouml;gliche Repopulierung von Tumorzellen im Intervall zur adjuvanten RT hintangehalten (sog. &bdquo;time miss&ldquo;). W&auml;hrend der OP ist das Tumorbett deutlich besser oxygeniert als im postoperativen Setting, wodurch die Empfindlichkeit gegen&uuml;ber ionisierenden Strahlen weiter steigt. &Uuml;berdies gibt es in den letzten Jahren zunehmende Evidenz, dass hohe Einzeldosen w&auml;hrend der OP weitere antitumorale und immunmodulierende Effekte ausl&ouml;sen k&ouml;nnen: Zytokine Reize in der Wundfl&uuml;ssigkeit, die in vitro Tumorzellwachstum propagieren, werden durch IORT aufgehoben.</p> <h2>IORT beim Mammakarzinom: Boost oder alleinige Modalit&auml;t?</h2> <p><strong>Boost-IORT</strong><br /> Im Rahmen einer Boost-IORT werden Dosen verwendet, die hinsichtlich ihrer Effekte am Tumor und an Sp&auml;tgeweben gut untersucht sind. Da die IORT von einer Ganzbrust-RT erg&auml;nzt wird, nimmt dieses Konzept R&uuml;cksicht auf das (unbekannte) Risiko einer okkulten Erkrankung au&szlig;erhalb des Indexquadranten und ist auch in der Peripherie eines Tumorbettes weniger empfindlich in Hinsicht auf eine m&ouml;gliche Unterdosierung durch topografische Fehleinsch&auml;tzungen (&bdquo;geographic miss&ldquo;). Das Konzept ist in jeder Risikokonstellation einer BET tauglich. Obwohl eine WBI obligatorisch bleibt, kann eine weitere Verk&uuml;rzung der Behandlungsdauer durch Gesamtdosisreduktionen und/oder Hypofraktionierung der Ganzbrust-RT in Abh&auml;ngigkeit vom individuellen Risikoprofil unternommen werden.<br /><br /> <strong>Alleinige &bdquo;Volldosis&ldquo;-IORT</strong><br /> Die Rationale der alleinigen &bdquo;Volldosis&ldquo;- IORT mit einer Einzeldosis von bis zu 21&ndash;24Gy basiert auf der Beobachtung, dass Tumorrezidive prim&auml;r im Bereich des ehemaligen Tumorbettes beschrieben werden, weshalb das Potenzial eines Ersatzes der WBI bei Niedrigrisiko-Patientinnen untersucht wurde. Wiewohl der offensichtliche Vorteil in der substanziellen Verk&uuml;rzung der Gesamtbehandlungsdauer liegt, birgt dieses Vorgehen das Risiko eines &bdquo;geographic miss&ldquo; sowohl in der Tumorbettperipherie als auch au&szlig;erhalb des Indexquadranten, wo keine WBRT mehr wirksam wird.</p> <h2>Intraoperativer Boost mittels Elektronen (IOERT)</h2> <p>Seit 1998 wurden am Uniklinikum Salzburg &uuml;ber 3000 Patientinnen mittels einer IOERT von 10Gy als antizipierter Elektronenboost vor WBI therapiert. In allen bisherigen retrospektiven Analysen dieses Kollektivs konnte eine im Vergleich zum Standardschema deutlich niedrigere Lokalrezidivrate gezeigt werden.</p> <h2>Boost-IOERT und nachfolgende WBI mit Dosen um 50Gy</h2> <p>Innerhalb der Internationalen Gesellschaft f&uuml;r Intraoperative Radiotherapie (ISIORT) wurde im Jahr 2005 die Durchf&uuml;hrung einer gepoolten Analyse (Bio- Boost) an sieben europ&auml;ischen Institutionen initiiert (M&uuml;nster, Klagenfurt, Gemelli- Kliniken und San Francisco Neri Hospital in Rom, EIO Mailand, Montpellier und Salzburg). Methoden, Sequenzierung und Dosierung der intra- und postoperativen Radiotherapie waren vergleichbar.<br /> Das ausgewertete Kollektiv umfasste 1109 Patientinnen. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 6 Jahren wurde eine kumulative Rezidivrate von 1,2 % bzw. eine j&auml;hrliche Rezidivrate von 0,2 % beobachtet. Insgesamt entwickelten 16 Patientinnen ein In-Brust-Rezidiv, 8 au&szlig;erhalb sowie 8 innerhalb des Indexquadranten (echte Lokalrezidive). Als signifikant pr&auml;diktiv f&uuml;r die Entwicklung eines Lokalrezidivs zeigte sich in der Multivariatanalyse lediglich das Vorliegen eines G3- Status.<br /> In einem 10-Jahres-Follow-up der Salzburger Patienten (n=770) traten 21 In- Brust-Rezidive (2,73 % ) auf, entsprechend 12 (1,56 % ) innerhalb und 9 (1,17 % ) au&szlig;erhalb des Tumorindexquadranten (Tab. 1). Rezidivereignisse wurden nach median 83 Monaten (Bereich 19&ndash;185) nach IOERT festgestellt. Insgesamt verstarben 108 (14 % ) Patientinnen, davon 44 (6 % ) am Mammakarzinom, 106 (14 % ) entwickelten Fernmetastasen. Die 10-Jahres- Raten von lokaler Kontrolle (LC), metastasenfreiem &Uuml;berleben (MFS), Gesamt&uuml;berleben (OS) und krankheitsspezifischem &Uuml;berleben (BCSS) lagen entsprechend bei 97,2 % , 86 % , 85,7 % und 93,2 %. Nach multivariaten Cox-Regressions-Analysen zeigten Luminal-B-, tripelnegative und non-luminale Mammakarzinomsubtypen ein im Vergleich zu Luminal A signifikant erh&ouml;htes Rezidivrisiko mit einer entsprechenden HR von 2,77, 8,07 und 10,3 (p&lt;0,05). Die 10-Jahres-LC lag klassifiziert nach Mammakarzinomsubtypen bei 98,7 % (Luminal A), 98 % (Luminal B) und 88,6 % (non-luminal und tripelnegativ).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Onko_1703_Weblinks_s34_tab1.jpg" alt="" width="1419" height="993" /></p> <h2>Effekt des IOERT-Boosts in der Subgruppe mit Hochrisikokonstellation</h2> <p>Diese ermutigenden Ergebnisse wurden auch bei fortgeschrittenen Mammakarzinomen im Stadium II&ndash;III nach neoadjuvanter Chemotherapie (PST) festgestellt. 81 Patientinnen dieses Subkollektivs, die im Rahmen einer brusterhaltenden Operation einen IOERT-Boost erhielten, wiesen eine 6-Jahres-Kontrollrate von 98,5 % auf. Eine Vergleichsgruppe (n=26) mit herk&ouml;mmlichem Standardboost &uuml;ber extern eingestrahlte Elektronen oder Photonen zeigte dazu ein im Trend h&ouml;heres Rezidivauftreten von 7,7 % (ns, p=0,2). Nur die Hochrisikogruppe der tripelnegativen Mammakarzinome wies mit einer 8-Jahres- Kontrollrate von 89 % eine gering erh&ouml;hte Rezidivwahrscheinlichkeit auf.</p> <h2>Alleinige IORT</h2> <p>Die m&ouml;gliche Rolle einer alleinigen IORT wurde bislang in zwei gro&szlig;en randomisiert- prospektiven Studien gepr&uuml;ft: im Mail&auml;nder ELIOT-Trial mittels 21Gy- Elektronen sowie im TARGIT(&bdquo;Targeted Intraoperative Radiotherapy&ldquo;)-Trial mittels Orthovolt-basierter IORT. In beiden Studien wurde gegen eine postoperative Standard-WBI randomisiert.<br /><br /> <strong>Ergebnisse der TARGIT-Studie</strong><br /> In einer prospektiv-randomisierten Non-Inferiorit&auml;ts-Studie wurden bis zur letzten Auswertung vor 4 Jahren 3442 Patientinnen nach Tumorektomie entweder mit einer Standard-WBI (n=1730) behandelt oder im TARGIT-Arm einmalig intraoperativ bestrahlt (n=1721), bei Vorliegen von Risikofaktoren erfolgte protokollgem&auml;&szlig; noch eine Ganzbrustbestrahlung. Zur IORT wurde ein Orthovoltsystem mit 50kV-R&ouml;ntgenstrahlen verwendet und eine Dosis von 20Gy (5&ndash;7Gy in 1cm) appliziert. Mittlerweile liegen zwei Vollpublikationen zur Effektivit&auml;t vor. Nach einer letzten medianen Nachbeobachtungszeit von 2,4 Jahren (Bereich 12&ndash;52 Monate) detektierte man nach Kaplan-Meier-Sch&auml;tzung eine 5-Jahres-LRR (lokoregion&auml;res Rezidiv) im experimentellen Arm von 3,3 % (n=23) und nach Standardbehandlung von 1,3 % (n=11), der Unterschied ist statistisch signifikant mit p=0,042 (Abb. 1). Hinsichtlich der Rate der region&auml;ren Rezidive im Bereich der Lymphabflusswege (1,1 % TARGIT vs. 0,9 % Standard, p=0,6), der erkrankungsspezifischen Mortalit&auml;t (Tod infolge des Mammakarzinoms: 2,6 % TARGIT vs. 1,9 % Standard, p=0,56) wie auch der Gesamtmortalit&auml;t (TARGIT 3,9 % vs. 5,3 % Standard, p=0,099) zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. Aus Langzeitanalysen &auml;hnlich selektierter Patientinnenkohorten ist jedoch bekannt, dass die Mehrzahl der Rezidive erst nach mehr als 5 Jahren auftritt und ein Plateau vermutlich erst nach ca. 10 Jahren erreicht wird. Legt man diese Daten zugrunde, kann davon ausgegangen werden, dass in der TARGITStudie bislang nur ein kleiner Teil der zu erwartenden Rezidive manifest wurde.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Onko_1703_Weblinks_s34_abb1.jpg" alt="" width="1457" height="932" /><br /><br /> <strong>Ergebnisse der ELIOT-Studie</strong><br /> Die bislang einzige weitere randomisierte Studie zum Vergleich einer alleinigen IORT mit einer Standard-WBI wurde um 2000 von der Arbeitsgruppe um Veronesi initiiert. Erste 5-Jahres-Daten im randomisierten Vergleich mit Ganzbrustbestrahlung in konventioneller Fraktionierung wurden 2013 ver&ouml;ffentlicht. Insgesamt konnten in dieser Studie 1305 Patientinnen mit niedrigem Risiko (max. Tumorgr&ouml;&szlig;e 2,5cm, Alter 48&ndash;75 Jahre) randomisiert werden. 654 Patientinnen erhielten eine Standardbehandlung (50Gy WBI gefolgt von 10Gy Tumorbett) und 651 das experimentelle ELIOT-APBI-Schema (21Gy [90 % Referenzisodose]). Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 5,8 Jahren lag das Auftreten von lokalen Rezidiven in der Brust mit 4,4 % (n=35) im experimentellen APBIArm signifikant h&ouml;her (p&lt;0,0001) als im Standardarm mit 0,4 % (n=4). Das traf auch auf das Auftreten von region&auml;ren Rezidiven zu, mit 1,0 % im ELIOT-Arm versus 0,3 % nach Standardbehandlung (statistisch signifikant, p=0,03). Kein Unterschied ergab sich im Gesamt&uuml;berleben (96,8 % ELIOT vs. 96,9 % Standard). Im ELIOT-Arm ergaben multivariate Regressionsanalysen ein doppelt so hohes Rezidivrisiko (HR 2,18&ndash;2,6) f&uuml;r folgende Faktoren: Tumorgr&ouml;&szlig;e &gt;2 cm, =4 tumorpositive Lymphknoten, G3 und tripelnegativer Status. Bei Patientinnen, die zumindest einen dieser Faktoren aufwiesen, lag die 5-Jahres- Rate f&uuml;r ein Rezidivauftreten bei 11,3 % ; lag kein einziger dieser Risikofaktoren vor, beobachtete man eine deutlich niedrigere 5-Jahres-Rezidivrate von 1,5 % . Diese Konstellation wurde bei 455 Patientinnen oder 69,4 % beobachtet.</p> <h2>Kombination intraoperativer und hypofraktionierter Radiotherapie &ndash; HIOB</h2> <p>Unter Salzburger Leitung wurde eine dreiarmige prospektive, multizentrische Studie der ISIORT gestartet, in der eine Boost-IOERT mit einer hypofraktionierten Ganzbrustbestrahlung in der BET des Mammakarzinoms im Stadium I und II kombiniert wird (HIOB Trial). HIOB bedeutet hypofraktioniert durchgef&uuml;hrte WBRT (40,5Gy in ED von 2,7Gy) nach vorangegangenem intraoperativem Boost des Tumorbetts (10Gy IOERT). In der HIOB- Studie soll die Hypothese gepr&uuml;ft werden, ob eine Kombination aus IOERT mit nachfolgender hypofraktionierter Ganzbrustbestrahlung im Vergleich zur Standardtherapie hinsichtlich erzielbarer lokaler Tumorkontrollraten isoeffektiv oder &uuml;berlegen ist. Als &bdquo;Goldstandard&ldquo; werden die besten publizierten altersstratifizierten Behandlungsergebnisse nach international &uuml;blichem Vorgehen &ndash; WBRT 50Gy (25 x 2Gy) plus anschlie&szlig;ender externer Elektronenboost mit 10Gy (5 x 2Gy) &ndash; definiert. Neben den onkologischen Endpunkten wird besonderes Augenmerk auf die kosmetischen Langzeitresultate gelegt. Bislang wurden knapp 1100 Patientinnen rekrutiert, wobei die Toleranz dieses Bestrahlungsschemas als exzellent bezeichnet werden muss. Bei noch sehr kurzem medianem Follow-up von 25 Monaten wurde bislang kein In-Brust-Rezidiv beobachtet.</p> <h2>Zusammenfassung und Ausblick</h2> <p>Die bislang beste Datenlage in Bezug auf Boost-IORT besteht f&uuml;r die intraoperative Therapie mittels Elektronen eines Linearbeschleunigers (IOERT), f&uuml;r welche Erfahrungen einer gepoolten europ&auml;ischen Analyse an &uuml;ber 1100 Patientinnen vorliegen. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von mehr als 6 Jahren werden j&auml;hrliche In-Brust-Rezidivraten von lediglich 0,2 % berichtet. Dieses geringe Auftreten von Rezidiven kann anhand von 10-Jahres-Langzeitdaten der Salzburger Subkohorte (n=770) best&auml;tigt werden.<br /> Der intraoperative Tumorbettboost mittels IOERT und anschlie&szlig;ender WBRT mit 50Gy entspricht hinsichtlich erzielbarer In-Brust-Tumorkontrollraten derzeit dem Best-Practice-Standard in der brusterhaltenden Therapie des Mammakarzinoms und wird in dieser Indikation international immer h&auml;ufiger angewendet.<br /> Ob bei strenger Fallselektion eine Intraoperativbestrahlung eine Ganzbrust-RT ersetzen kann, muss zum gegenw&auml;rtigen Zeitpunkt kritisch gesehen werden. Eine Subanalyse der ELIOT-Studie ergab zumindest in einer Patientenkohorte ohne signifikante Risikofaktoren eine 5-Jahres-Rezidivrate von 1,5 % , die der f&uuml;r eine Partialbrustbestrahlung geeigneten Subgruppe nach Konsensus der ASTRO (der amerikanischen Gesellschaft f&uuml;r Radioonkologie) entsprechen w&uuml;rde. Da auch bis dato in der TARGIT-Studie der angenommene Unterschied zum Therapiestandard von 2,5 % noch nicht &uuml;berschritten wurde, wurde in den letzten Therapieempfehlungen der DEGRO (der Deutschen Gesellschaft f&uuml;r Radioonkologie) zumindest f&uuml;r Patientinnen mit absolut niedrigem Risiko eine Teilbrustbestrahlung als Behandlungsalternative formuliert. Demnach muss eine Aufkl&auml;rung &uuml;ber das etwas erh&ouml;hte Rezidivrisiko im Vergleich zur Ganzbrustbestrahlung erfolgen und es m&uuml;ssen Dokumentation und Nachsorge in einem zertifizierten Brustzentrum erm&ouml;glicht werden. Dennoch bleibt unter W&uuml;rdigung der derzeitigen Datenlage bis zum Vorliegen von Langzeitdaten die Ganzbrustbestrahlung therapeutischer Goldstandard.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p>bei den Verfassern</p> </div> </p>
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