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Magenkarzinom

HER2-gerichtete Therapie der nächsten Generation für zweite Therapielinie

<p class="article-intro">Patienten mit HER2-positivem Magenkarzinom erhalten in der ersten Therapielinie den HER2-gerichteten Antikörper Trastuzumab. Für die zweite Therapielinie ist nun ein HER2-gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat in der Entwicklung. Beim ASCO gab es vielversprechende Ergebnisse.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Das Konjugat T-DXd besteht aus einem humanisierten anti-HER2-IgG1 monoklonalen Antik&ouml;rper und Deruxtecan, einem Topoisomerase I-Inhibitor. In der asiatischen, offenen, 2:1-randomisierten Phase-II-Studie DESTINY-Gastric01 erhielten 180 Patienten mit HER2-positivem fortgeschrittenen Adenokarzinom des Magens oder des gastro&ouml;sophagealen &Uuml;bergangs (GEJ) T-DXd oder eine Chemotherapie (Irinotecan oder Paclitaxel) nach Wahl des Behandlers. Einschlusskriterien waren u.a. eine HER2-&Uuml;berexpression und &ge;2 vorangegangene Therapien, welche ein Fluoropyrimidin und ein Platinderivat enthielten. Prim&auml;rer Endpunkt war das Tumoransprechen (ORR).<br /> Die Studienteilnehmer waren median 65&ndash;66 Jahre alt und in drei Viertel der F&auml;lle m&auml;nnlich. Alle Studienteilnehmer hatten im Vorfeld der Studie Trastuzumab erhalten, 66&ndash;75 % Ramucirumab, 84&ndash;89 % ein Taxan, 6&ndash;8 % einen Topoisomerase-I-Inhibitor und 27&ndash;35 % einen Checkpoint-Inhibitor.<br /> Die Studie erreichte mit einem Ansprechen bei 51,3 % versus 14,3 % der Patienten ihren prim&auml;ren Endpunkt (p&lt;0,0001). Die mediane Dauer des Ansprechens betrug 11,3 versus 3,9 Monate. Das Risiko f&uuml;r einen Progress konnte mit T-DXd um 53 % reduziert werden. Im Median lebten die Patienten 5,6 versus 3,5 Monate progressionsfrei (HR: 0,47; 95 % CI: 0,31&ndash;0,71). Das mediane Gesamt&uuml;berleben (OS) betrug unter der Therapie mit T-DXd 12,5 Monate versus 8,4 Monate unter der Kontrolltherapie (HR: 0,59; 95 % CI: 0,39&ndash;0,88). Nach 6 Monaten lebten noch 80,3 % versus 66,4 % der Patienten, nach 12 Monaten waren es 52,1 % versus 28,9 % . Unter T-DXd wurden h&auml;ufiger als unter Chemotherapie therapieassoziierte Nebenwirkungen beobachtet, die zu einem Therapieabbruch (15,2 % vs. 6,5 % ) oder einer Therapieunterbrechung (62,4 % vs. 37,1 % ) f&uuml;hrten. Die h&auml;ufigsten Nebenwirkungen Grad &ge;3 unter T-DXd waren eine verringerte Neutrophilenzahl (T-DXd: 51,2 % vs. Kontrolle: 24,2 % ), eine An&auml;mie (37,6 % vs. 22,6 % ), eine verringerte Leukozytenzahl (20,8 % vs. 11,3 % ) und ein verringerter Appetit (16,8 % vs. 12,9 % ). Bei 9,6 % der Patienten im T-DXd-Arm traten therapieassoziierte Lungenerkrankungen auf, meistens von Grad 1 oder 2.</p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>T-DXd hat das Potenzial f&uuml;r eine effektive Therapieoption bei Patienten mit HER2-positivem Magen-GEJ-Karzinom, die bereits unter einem Trastuzumab-haltigen Regime progredient waren.</p> </div> <p><br /><strong>Quelle:</strong><br />Shitara K et al.: Trastuzumab deruxtecan (T-DXd; DS-8201) in patients with HER2-positive, advanced gastric or gastroesophageal junction (GEJ) adenocarcinoma: A randomized, phase 2, multicenter, open-label study (DESTINY-Gastric01). ASCO 2020, Abstr. #4513</p> <p><strong>Bericht:</strong><br />Dr. Ine Schmale</p></p>
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