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Akute myeloische Leukämie

Gemtuzumab Ozogamicin bei NPM1-mutierter Erkrankung

<p class="article-intro">Etwa 20–33 % der erwachsenen Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) weisen eine NPM1-Mutation auf. Ältere Patienten mit NPM1-mutierter AML profitieren von einer intensiven Chemotherapie. In der prospektiven, randomisierten Phase-III-Studie AMLSG 09-09 wurde die zusätzliche Gabe von Gemtuzumab Ozogamicin (GO) zu ICE (Idarubicin, Cytarabin, Etoposid) plus ATRA bei Patienten mit NPM1- mutierter AML geprüft (Schlenk RF et al., Abstr. #81).</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Die AMLSG-09-09-Studie rekrutierte von 2010 bis 2017 insgesamt 588 Patienten im Alter von median 59 Jahren. Die Studienteilnehmer erhielten zwei Induktionszyklen mit ICE-ATRA bzw. ICE-ATRA plus GO, gefolgt von einer Konsolidierung mit HiDAC plus ATRA bzw. HiDAC plus ATRA plus GO, gefolgt von einer HiDACATRA- Konsolidierung in beiden Studienarmen. Nahezu 90 % der Studienteilnehmer wiesen eine De-novo-AML auf. 85,5 % der Patienten im experimentellen Arm versus 88,8 % der Patienten unter Standardtherapie sprachen auf die Induktionstherapie mit einer kompletten Remission (CR/CRi) an. 10,3 % versus 5,7 % der Patienten verstarben unter der Induktionstherapie, insbesondere Patienten im Alter von &uuml;ber 70 Jahren. Der prim&auml;re Endpunkt, das ereignisfreie &Uuml;berleben (EFS), war zwischen den Studienarmen nicht signifikant verschieden (p=0,093). Ein Unterschied zugunsten der experimentellen Therapie wurde aber bez&uuml;glich der Inzidenz von Rezidiven und Todesf&auml;llen bei ansprechenden Patienten beobachtet (p=0,005).</p> <p>Die Experten schlussfolgerten, dass Gemtuzumab Ozogamicin in Kombination mit ICE zwar mit einer h&ouml;heren Rate an Todesf&auml;llen einhergeht, zugleich aber eine effektive Therapie ist, um ein Rezidiv zu verhindern.</p></p>
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