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Fortschritte bei intensiv vorbehandelten Patienten
Jatros Digital
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25.05.2018
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<p class="article-intro">Moxetumomab Pasudotox erzielt bei Patienten mit rezidivierter oder refraktärer Haarzellleukämie hohe Raten an kompletten Remissionen.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>In einer pivotalen, multizentrischen, einarmigen Studie wurde Moxetumomab Pasudotox ein rekombinantes Anti-CD22-Immuntoxin bei 80 Patienten mit rezidivierter oder refraktärer Haarzellleukämie (HCL) geprüft. Der primäre Studienendpunkt war die Rate an dauerhaften Komplettremissionen, definiert als hämatologische Remission (HR) über einen Zeitraum von wenigstens 4 Wochen, fehlende Leukämiezellen im Knochenmark und fehlende Hepatomegalie, Splenomegalie oder Lymphadenopathie.</p> <p>Die eingeschlossenen Patienten waren median 60 Jahre alt und hatten median 3 vorangegangene Therapielinien erhalten. 88 % der Patienten waren mit wenigstens 2 Vortherapien behandelt worden. Von den mit Moxetumomab Pasudotox behandelten 80 Patienten vervollständigten 50 Patienten (62,5 % ) sechs Therapiezyklen. 12 Patienten brachen die Therapie ab, da sie die MRD-Negativität erreichten, 12 Patienten brachen die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen ab, 1 Patient verstarb, 2 Patienten hatten einen Progress und 3 Patienten beendeten die Therapie aufgrund fehlender Wirksamkeit.</p> <p>Ein dauerhaftes Ansprechen wurde bei 30 % der Patienten beobachtet. 41 % zeigten als bestes Ansprechen eine komplette Remission, 34 % eine Komplettremission mit MRD-Negativität. Ein partielles oder komplettes Ansprechen (ORR) erreichten 75 % der Patienten. 80 % der Patienten hatten eine hämatologische Remission, die median 1,1 Monate nach Therapiebeginn einsetzte. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 16,7 Monaten waren die mediane Dauer des Ansprechens und das mediane progressionsfreie Überleben noch nicht erreicht. Therapieassoziierte Nebenwirkungen von Grad 3/4 wurden bei 30 % der Patienten beobachtet. 2,5 % der Patienten wiesen ein Kapillarlecksyndrom (CLS) und 5,0 % ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) auf. Alle Fälle konnten mit supportiver Behandlung und/oder Therapieaussetzung erfolgreich behandelt werden.</p> <p>Fazit: Moxetumomab Pasudotox hat das Potential, ein Therapiestandard bei Patienten mit rezidivierter oder refraktärer Haarzellleukämie zu werden.</p> <p><strong>Referenz:</strong> <br />Kreitman RJ et al.: Moxetumomab pasudotox in heavily pretreated patients with relapsed/refractory hairy cell leukemia: Results of a pivotal international study. ASCO Annual Meeting 2018, abstract #7004</p> <p>Bericht: Dr. Ine Schmale</p></p>
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