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Finale OS-Analyse bestätigt Olaparib-Erhaltungstherapie
Jatros Digital
30
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31.05.2020
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<p class="article-intro">Ovarialkarzinom-Patientinnen mit <i>BRCA</i>-Mutation profitieren von einer Erhaltungstherapie mit dem PARP-Inhibitor Olaparib. Beim diesjährigen ASCO wurden die finalen Daten der SOLO2-Studie zum Gesamtüberleben veröffentlicht, die diese Strategie im rezidivierten Setting bestätigen.</p>
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<p class="article-content"><p>In der Behandlung des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms hat sich die Erhaltungstherapie mit Olaparib bei Platin-sensitiver Erkrankung etabliert. Die der Zulassung zugrunde liegende Phase-III-Studie SOLO2 untersuchte die Wirksamkeit von Olaparib 2:1-randomisiert und placebokontrolliert. Der primäre Endpunkt, eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) wurde mit einer Hazard Ratio von 0,30 erreicht. Eine OS-Verlängerung nachzuweisen ist beim Ovarialkarzinom kritisch, da Patientinnen in der Regel einen PARP-Inhibitor auch in späteren Therapielinien erhalten. So wurden in der SOLO2-Studie 38 % der Patientinnen des Placeboarms nachfolgend ebenfalls mit einem PARP-Inhibitor behandelt. In der SOLO2-Studie konnte der Nachweis einer Verlängerung des medianen OS durch die Erhaltung mit Olaparib um 12,9 Monate, von 38,8 auf 51,7 Monate, erbracht werden (HR: 0,74; 95 % CI: 0,54–1,00; p=0,0537). Nach 5 Jahren waren 42 % versus 33 % der Patientinnen am Leben. Nach Anpassung der Ergebnisse auf eine nachfolgende PARP-Inhibitor-Therapie vergrößerte sich der OS-Unterschied auf median 16,3 Monate (HR: 0,56; 95 % CI: 0,35–0,97). Die Zeit bis zur ersten nachfolgenden Therapie wurde von median 7,2 auf 27,4 Monate verlängert (HR: 0,37; 95 % CI: 0,28–0,48; p<0,0001). Nach 5 Jahren waren 28 % der Patientinnen im Olaparib-Arm versus 13 % der Patientinnen im Placebo-Arm am Leben und hatten keine nachfolgende Therapie erhalten. Dabei waren 22 % der Patientinnen des Olaparib-Arms für ≥5 Jahre unter Erhaltungstherapie. In der finalen Analyse wurde nur ein geringer Anstieg bei den therapieassoziierten Nebenwirkungen und Therapieabbrüchen im Vergleich zur ersten Zwischenanalyse gesehen.</p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>Laut finaler Analyse der SOLO2-Studie überlebten 42 % der mit Olaparib-Erhaltungstherapie behandelten Patientinnen wenigstens 5 Jahre und 22 % verblieben nach dieser Zeit noch auf Therapie. Die Zeit bis zur ersten nachfolgenden Therapie wurde signifikant und klinisch relevant verlängert. Über den langen Beobachtungszeitraum wurden wenige zusätzliche Nebenwirkungen, Dosismodifikationen oder Therapieabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen gesehen.</p> </div> <p><br /><strong>Quelle:</strong><br />Poveda A et al.: Final overall survival results from SOLO2/ENGOT-ov21: A phase III trial assessing maintenance olaparib in patients with platinum-sensitive, relapsed ovarian cancer and a BRCA mutation. ASCO 2020, Abstr. #6002</p> <p><strong>Bericht:</strong><br />Dr. Ine Schmale</p></p>