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Effektive Therapie für CD30-positive Patienten
Jatros Digital
30
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22.01.2019
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<p class="article-intro">Bei dem peripheren T-Zell-Lymphom (PTCL) handelt es sich um eine seltene und heterogene Gruppe lymphatischer Malignome. Therapiestandard bei neu diagnostizierten Patienten ist ein CHOP-Regime, dennoch bleibt ein hohes Risiko für einen Progress oder einen Krankheitsrückfall bestehen.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Während bei der systemischen ALCL (sALCL) alle Lymphomzellen CD30 exprimieren, variiert die CD30-Expression innerhalb weiterer PTCL-Subtypen. Aufgrund vielversprechender Phase-I-Daten mit Brentuximab Vedotin als Frontline-Therapie wurde die ECHELON-2-Studie konzipiert. Ergebnisse der doppelblinden, randomisierten Phase-III-Studie wurden beim ASH präsentiert (Horwitz SM et al., Abstr. #997).</p> <p>452 Patienten mit CD30-positiver PTCL erhielten randomisiert Brentuximab Vedotin, Cyclophosphamid, Doxorubicin und Prednison (A + CHP) sowie ein Vincristin-Placebo oder CHOP plus ein Brentuximab- Vedotin-Placebo. Primärer Studienendpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS), definiert als Zeit bis zum Tumorprogress, zum Tod oder zur nachfolgenden systemischen Therapie ohne ASCT oder Radiatio-Konsolidierung. Die Patienten waren im Median 58 Jahre alt, mit einer Stadium-III/IV-Erkrankung in 80 % der Fälle. Etwa 70 % der Patienten wurden als sALCL diagnostiziert, darunter 22 % mit ALK-positiver Erkrankung.</p> <p>88 % (A + CHP) versus 81 % (CHOP) der Patienten vervollständigten die Therapie wie geplant. Die relative Dosisintensität betrug unter beiden Regimen 99 % . Eine nachfolgende systemische Therapie aufgrund von Resterkrankung oder Krankheitsprogress erhielten 26 % versus 42 % , eine palliative Radiatio 4 % der Patienten beider Studienarme.</p> <p>Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 36,2 Monaten betrug das mediane PFS 48,2 Monate unter A + CHP versus 20,8 Monate im CHOP-Arm (HR: 0,71; 95 % CI: 0,54–0,93; p=0,011). Nach drei Jahren waren 57 % versus 44 % der Patienten ohne Progress. Mit weiteren 6 Monaten Nachbeobachtungszeit wurde eine Reduktion des Sterberisikos von 34 % zugunsten des Brentuximab- Vedotin-haltigen Regimes beobachtet (HR: 0,66; 95 % CI: 0,46–0,95; p=0,0244) (Abb. 1). Ein Ansprechen wurde bei 83 % versus 72 % der Patienten gesehen (p=0,0032), eine Komplettremission bei 68 % versus 56 % der Patienten (p=0,0066). Als Subgruppenanalyse wurden u.a. Patienten mit sALCL ausgewertet, bei denen eine Reduktion des PFS-Risikos von 41 % festgestellt wurde (HR: 0,59; 95 % CI: 0,42–0,84; p=,0031). Nebenwirkungen traten in vergleichbarer Häufigkeit auf.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros Digital_Onko_1809_Weblinks_s4_1.jpg" alt="" width="1516" height="984" /></p></p>