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Durvalumab plus EP hat Potenzial für neuen Therapiestandard
Leading Opinions Digital
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02.06.2020
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<p class="article-intro">In der CASPIAN-Studie wurde mit Durvalumab zu Etoposid plus Platin (EP) ein statistisch signifikanter Überlebensvorteil gegenüber der alleinigen Chemotherapie gezeigt. Dieser Vorteil konnte nun beim ASCO mit weiteren 11 Monaten Nachbeobachtungszeit bestätigt werden.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Die dreiarmige, randomisierte, offene Phase-III-Studie untersuchte mit insgesamt 805 Studienteilnehmern die Kombination von Durvalumab (D) plus Tremelimumab (T) plus EP versus Durvalumab plus EP versus EP als Erstlinientherapie bei Patienten mit ES (extensive-stage) kleinzelligem Bronchialkarzinom (SCLC). Der primäre Studienendpunkt war das Gesamtüberleben (OS) zwischen D+T+EP versus EP.<br /> Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 25,1 Monaten waren noch 11–12 % der Patienten unter Durvalumab-Therapie. 44–46 % der Patienten der drei Studienarme hatten eine nachfolgende Antitumor-Therapie erhalten. Im Median wurde ein OS von 10,4 versus 10,5 Monaten mit D+T+EP versus EP erreicht (HR: 0,82; 95 % CI: 0,68–1,00; p=0,0451). Die 1- und 2-Jahres-OS-Raten betrugen 43,8 % und 23,4 % im D+T+EP-Arm sowie 23,4 % und 14,4 % unter EP. Das progressionsfreie Überleben (PFS) lag bei median 4,9 versus 5,4 Monaten (HR: 0,84; 95 % CI: 0,70–1,01). Ein Ansprechen wurde bei 58,4 versus 58,0 der Patienten beobachtet und die Dauer des Ansprechens betrug median 5,2 versus 5,1 Monate. Die aktualisierten Ergebnisse des Vergleichs zwischen den Studienarmen D+EP versus EP bestätigten einen signifikanten OS-Vorteil für Durvalumab plus EP gegenüber EP. Im Median überlebten die Patienten 12,9 unter Durvalumab plus EP versus 10,5 Monate unter EP (HR: 0,75; 95 % CI: 0,62–0,91; p=0,0032). Nach 1 Jahr lebten 52,8 % versus 39,3 % und nach 2 Jahren 22,2 % versus 14,4 % in den beiden Studienarmen. Die Kaplan-Meier-Kurven für das PFS begannen sich nach etwa 6 Monaten zu trennen. Das mediane PFS lag bei 5,1 versus 5,4 Monaten. Nach 12 Monaten lebten 17,9 % versus 5,3 % der Patienten progressionsfrei, nach 24 Monaten waren es 11,0 % versus 2,9 % (HR: 0,80; 95 % CI: 0,66–0,96). Es sprachen 67,9 % versus 58,0 % der Patienten auf die Studienmedikationen an, mit einer Dauer des Ansprechens (DOR) von median 5,1 Monaten in beiden Studienarmen. Auch bezüglich der DOR trennten sich die Kaplan-Meier-Kurven spät. Nach 12 Monaten zeigten 23,2 % versus 7,3 % und nach 24 Monaten 13,5 % versus 3,9 % der ansprechenden Patienten eine anhaltende Remission.</p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>Die Erstlinientherapie mit Durvalumab plus EP zeigt eine anhaltende Verbesserung des Gesamtüberlebens im Vergleich mit der alleinigen Chemotherapie. Die zusätzliche Gabe von Tremelimumab brachte indes keinen statistisch nachgewiesenen Vorteil. Die Ergebnisse der CASPIAN-Studie stützen somit Durvalumab plus EP als einen neuen Therapiestandard beim ES-SCLC mit dem Vorteil der flexiblen Wahl zwischen Cis- und Carboplatin.</p> </div> <p><br /><strong>Quelle:</strong><br />Paz-Ares L et al.: Durvalumab ± tremelimumab + platinum-etoposide in first-line extensive-stage SCLC: Updated results from the phase 3 CASPIAN study. ASCO 2020, Abstr. #9002</p> <p><strong>Bericht:</strong><br />Dr. Ine Schmale</p></p>
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