
Die Rolle von Lifestylefaktoren in der Vor- und Nachsorge beim Mammakarzinom
Autorin:
Denise Beck
Leitende Ärztin Frauenklinik
Leitung Brustzentrum
GZO Spital Wetzikon
FMH Gynäkologie und Geburtshilfe
Schwerpunkttitel Operative Gynäkologie und Geburtshilfe
E-Mail: denise.beck@gzo.ch
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Aktuelle Studien lassen auf das hohe Ausmass schliessen, in dem der persönliche Lebensstil das onkologische Risiko beeinflussen kann. Erfahren Sie hier mehr zum Einfluss von Ernährung, Bewegung, Alkoholkonsum und Rauchen auf das Risiko einer Mammakarzinomerkrankung bzw. deren Prognose.
Keypoints
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Aufklärung und Schulung zur Förderung gesunder Essgewohnheiten sind unsere Aufgabe in der täglichen Praxis.
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Eine ausgewogene Vollwertkost oder mediterrane Ernährung sind empfohlen.
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Bewegung (150–300min/ Woche mit moderater Herzfrequenz) senkt das Risiko für Mammakarzinome.
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Alkohol erhöht das Risiko für das prä- und postmenopausale MC. Die kritische Grenze liegt für Frauen bei ≥1 Glas/d bzw. 10g/d. Gleiches gilt für das Rezidivrisiko.
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Eine Nikotinreduktion ist zur Senkung des Mammakarzinomrisikos und des Rezidivrisikos und zur Verlängerung des Gesamtüberlebens empfohlen.
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Durch die Implementierung eines gesunden Lebensstils in den Alltag der Patientin kann eine deutliche Verbesserung der Prognose erreicht werden.
Das Mammakarzinom (MC) ist die häufigste Krebserkrankung der Frau, mit weltweit 2,3 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr. Jährlich erkranken knapp 70000 Frauen in Deutschland, 6200 in der Schweiz und rund 5000 in Österreich. Zu den bekannten Risikofaktoren gehören z.B. frühe Menarche, späte Menopause, späte erste Schwangerschaft, positive Familienanamnese, eine Hormonersatztherapie, aber auch Diabetes mellitus, zunehmendes Alter, Unter- und Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung (inklusive Alkoholkonsum) und Rauchen.
Es gibt zunehmend Evidenz, dass bestimmte Verhaltensmuster zu kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes und Krebserkrankungen führen. 25% bis 30% der postmenopausalen Mammakarzinomerkrankungen sind modifizierbaren Lifestylefaktoren zuzuschreiben.69,141 Die vorhandenen Fakten zu den einzelnen modifizierbaren Risikofaktoren werden im Weiteren nun dargestellt und ergänzt durch resultierende Empfehlungen für die Präventionsberatung sowie die Beratung und Betreuung von erkrankten Frauen.
Fakten
Körpergewicht und Körperfett
Weltweit nimmt die Adipositas zu. Gemäss WHO waren 2016 weltweit 1,9 Milliarden Erwachsene übergewichtig (BMI ≥25) und 650 Millionen fettleibig (BMI ≥30).4 In der Schweiz waren im Jahr 2017 22,8% der Frauen übergewichtig, 10,2% adipös, in Deutschland 43,1% bzw. 14,6% und in Österreich 15% (total). Adipositas ist ein bekannter Risikofaktor für viele Karzinomentitäten, unter anderem das postmenopausale östrogenrezeptorpositive (ER+) Mammakarzinom (MC), Endometrium-, Kolon-, Pankreas- und Gallenblasenkarzinom.2,5,9,142
Der Einfluss des Gewichts auf die Reduktion des Risikos für MC und andere Karzinome wurde in einer Metaanalyse von Ishihara et al. von 7 Studien mit mindestens 5 Jahren Follow-up eindrücklich gezeigt. 150537 Frauen waren im Arm «bariatrische Chirurgie», 1461938 adipöse Frauen im Kontrollarm eingeschlossen. Bei den operierten Frauen konnte eine Reduktion des Risikos für die Entstehung eines MC von 49%, von 67% für Endometriumkarzinome und von 53% für Ovarialkarzinom festgestellt werden.2
Die Zusammenhänge zwischen dem Körperfettanteil und dem MC-Risiko variieren mit dem Menopausenstatus. Übergewicht im jungen Erwachsenenalter (18.–30. Lebensjahr) senkt das Risiko für ein prä- und postmenopausales MC.6,7 Jedoch scheint es auch einen Zusammenhang zwischen Adipositas in der Prämenopause und einem erhöhten Risiko für ein tripelnegatives MC zu geben.8 Übergewicht im Erwachsenenalter hingegen erhöht das Risiko für ein postmenopausales MC, insbesondere für das ER+ MC.5,6,9,12
Bei adipösen postmenopausalen Frauen mit positiver Familienanamnese erhöht sich dieses Risiko nochmals deutlich.10 Für eine Gewichtsreduktion nach der Menopause um ≥5% des Gesamtkörpergewichts konnte eine Risikoreduktion um 10–12% gezeigt werden.11
Auch normalgewichtige postmenopausale Frauen (BMI 18,5–24,9) haben bei einem hohen Körperfettanteil (Gesamtkörperfettanteil ≥18,8kg bzw. ≥33,8% oder Körperstammfettanteil von ≥7,4kg) ein deutlich erhöhtes Risiko, an einem MC zu erkranken, insbesondere an einem ER+ MC. Das Risiko steigt hier um mindestens 40% und nimmt mit zunehmendem Gesamtkörperfettanteil stetig zu (Tab. 1&2).1
Tab. 1: Assoziation von Körperfett und invasivem Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen mit normalem BMI (modifiziert nach Neil et al.)1
Tab. 2: Assoziation von Körperfett und invasivem ER-positivem Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen mit normalem BMI (modifiziert nach Neil et al.)1
Übergewicht zum Zeitpunkt der Diagnose, während der Therapie und in der Nachsorge ist mit einer schlechteren Prognose bezüglich des krankheitsfreien Überlebens (DFS) und des Gesamtüberlebens (OS) verbunden.13–16,21,22,128 Bei einer Gewichtszunahme von ≥10% bzw. ab einem BMI von ≥30kg/m2 ist das Risiko für ein Spätrezidiv (nach ≥5 Jahren) deutlich erhöht: um 24–40%, insbesondere für ER+ MC (Tab. 3).13/128
Ab einem BMI ≥25 steigt das Risiko für eine Fernmetastasierung nach ≥5 Jahren deutlich an: auf über 40% (HR: 1,42, CI: 1,17–1,73).17 Ab einem BMI ≥30kg/m2 haben die Patientinnen ein deutlich erhöhtes Mortalitätsrisiko, und zwar um 20–40%.13,14,16,18 Untergewicht (BMI <21,5) ist ebenfalls mit einem kürzeren Gesamtüberleben verbunden.13,16,18
Tab. 3: Assoziation von Lifestyle-Faktoren nach Diagnose mit einem späten Rezidiv (≥ 5 Jahre) nach ER-positivem Brustkrebs, n = 5675 (modifiziert nach Nechuta et al.)13
Sarkopene Adipositas
Die Chemotherapie hat negative Nebenwirkungen in Bezug auf die Nahrungsaufnahme. Im Therapieverlauf, insbesondere nach mehreren Monaten antineoplastischer Therapie, kann es zu einer Reduktion der Knochendichte und zur Zunahme des Körpergewichts gekennzeichnet durch eine Zunahme der Fettmasse und Abnahme der Muskelmasse – zur sarkopenen Adipositas – kommen.84,87,88,89 Diese ist mit einer schlechteren Prognose verbunden.19,22
Körperliche Aktivität
Körperliche Aktivität senkt das MC-Risiko um 10–12%13 (Tab. 4) sowie das Risiko für 6 weitere Karzinomentitäten (Endometrium, Kolon, Blase, Niere, Magen, Ösophagus)24,25 und verbessert deren Prognose.25 Die Risikoreduktion ist für das prä- und postmenopausale27,23 ER+ und das östrogenrezeptornegative (ER–) MC nachweisbar.26Es besteht eine umgekehrte Abhängigkeit hinsichtlich der Intensität und Dauer der Freizeit- oder der sportlichen Aktivität und auch der aktiven Lebensjahre. Je intensiver und häufiger pro Woche man über eine lange Zeit aktiv ist, umso grösser ist die Risikoreduktion.23
Tab. 4: Assoziation von BMI und körperlicher Aktivität und Mortalität nach ≥5 Jahren bei Östrogenrezeptor-positiven Brustkrebs, n=6259. 10 MET-Stunden/Woche entsprechen ca. 2,5 Stunden Aktivität mit moderater Intensität pro Woche (modifiziert nach Nechuta et al.)13/128
Auch Frauen mit pathogener BRCA1/2-Mutation oder positiver Familienanamnese, die im Erwachsenenalter körperlich aktiv sind, können hierdurch ihr MC-Risiko deutlich – um bis zu 20% (HR: 0,80, CI: 0,68–0,93) – reduzieren.34,144 Durch intensive sportliche Aktivität in der Adoleszenz scheint es bei diesen Frauen auch eine Reduktion des Risikos für das prämenopausale MC zu geben. Ein berufsbedingter Bewegungsmangel scheint mit einem erhöhten MC-Risiko verbunden zu sein.28
Durch körperliche Aktivität vor der Diagnose, während der Therapie und in der Nachsorge kann die Prognose der Patientin verbessert werden.24 Dies gilt für das ER+ und ER– MC.13,23,29 Aktive Frauen senken sowohl das Rezidiv- als auch das Mortalitätsrisiko deutlich: um ca. 20 bis 40 Prozent.24,25,29,32
Durch einen aktiven und gesunden Lebensstil (≥540 MET/Woche und ≥5 Portionen Obst und Gemüse/Tag) konnte sowohl bei normalgewichtigen als auch bei adipösen Frauen gleichermassen eine Verlängerung des OS nachgewiesen werden, insbesondere beim ER+ MC (Tab. 2).30/81
Ernährung
Fleisch
Es scheint einen positiven Zusammenhang zu geben zwischen dem Risiko, an MC zu erkranken, und dem Verzehr von rotem oder verarbeitetem Fleisch.41,42,58,68,117,144 Wurde in der Jugend bzw. im jungen Erwachsenenalter davon viel verzehrt, scheint sich das MC-Risiko zu erhöhen, insbesondere für das prämenopausale MC. Ein Ernährungsmuster mit Geflügel, Gemüse, Nüssen und Fisch wirkt protektiv in Bezug auf das postmopausale MC.68
Fisch
Ist in der Ernährung der Anteil an fettigemr Fisch gering, erhöht sich das MC-Risiko.100,116 Ein hoher Anteil von fettreichem Fisch scheint protektiv zu sein.38,98
Fette und Kohlenhydrate
Fettarme Ernährung scheint das MC-Risiko zu reduzieren.38 Der Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren in grossen Mengen erhöht wahrscheinlich das MC-Risiko.53,58,105,106 Eine kohlenhydratreiche Ernährung bzw. mit Lebensmitteln mit einem hohen glykämischen Index (GI) scheint mit einem erhöhten MC-Risiko verbunden zu sein.110–112
Fettarme Milchprodukte und Eier
Der Konsum von Milchprodukten senkt wahrscheinlich das Risiko für ein prämenopausales MC.38,107,109 Der vermehrte Konsum von Eiern scheint eine Risikoerhöhung zur Folge zu haben. Hierzu sind weitere Studien nötig.108
Phytoöstrogene (Isoflavone und Lignane)
Nahrungsergänzungsmittel auf Sojabasis werden allseits beworben. Zu den Effekten hinsichtlich der potenziellen Entwicklung von MC gibt es unterschiedliche Studienergebnisse. Bei asiatischen Frauen konnte eine protektive Wirkung nachgewiesen werden.50,52 Bei Frauen anderer Herkunft scheint es auch einen inversen Zusammenhang mit dem Risiko für ein postmenopausales MC zu geben.43,44,46 Einige Studien bestätigen eine schützende Rolle von Soja und Phytoöstrogenen auch bei prämenopausalen Frauen.46,47 Auf die Entwicklung von ER+ bzw. ER–MC scheint es eine gegensätzliche Wirkung zu geben (HR bei Konsum von Soja: 0,78 für ER+ und 2,01 für ER– MC). Frauen mit positiver Familienanemnese ist eher Zurückhaltung beim Konsum von Sojaprodukten zu empfehlen.51 Andere Studien zeigen keinen Effekt auf das MC-Risiko insgesamt, auch nicht abhängig vom Menopausen- oder Hormonrezeptorstatus47 bzw. auf die Prognose.45 Für eine generelle Empfehlung bedarf es weiterer Studien. Der Verzehr von Lignanen scheint zu einer Reduktion des Risikos für postmenopausales Mammakarzinom beizutragen und ebenso die Prognose beim postmenopausalen MC zu verbessern.146–148
Obst und Gemüse
Obst und Gemüse wirken durch die darin enthaltenen Antioxidanzien, Ballaststoffe und Mikronährstoffe protektiv gegen die Entstehung eines MC.64 Der reichhaltige Verzehr von Gemüse und Obst (>400mg/d bzw. ≥5Portionen pro Tag) reduziert sehr wahrscheinlich das MC-Risiko,55,65,66,74,81,100,112 insbesondere für das prä- und postmenopausale ER– MC (18–26%).55,114,115,120 Dieser risikoreduzierende Effekt wurde besonders für nicht stärkehaltiges Gemüse bzw. Gemüse reich an Carotinoiden nachgewiesen.38,98
Der Verzehr von grossen Mengen Zitrusfrüchten scheint ebenfalls das MC-Risiko zu senken (10%).56 Ebenso wurde ein inverser Zusammenhang zwischen Pilzkonsum und MC-Risiko beschrieben.57
Ballaststoffe
Durch eine ballaststoffreiche Ernährung ≥30g/d (Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, DGE) kann das MC-Risiko um ca. 10% (7–15%) gesenkt werden, ebenso wie das Risiko für andere Karzinomentitäten wie Kolorektal-, Magen- und Pankreaskarzinom.52,74,75, 99,100,114 Besonders wirkungsvoll scheinen Ballaststoffe zu sein, die in Gemüse enthalten sind.38,98
Nüsse
Der Verzehr von ≥10g Nüssen pro Tag scheint einen protektiven Effekt gegen die Entstehung des ER– MC zu haben (HR: 0,55, CI: 0,33–0,93). Diese Wirkung konnte für Erdnussbutter nicht nachgewiesen werden (Abb. 3).37
Abb. 3: Zusammenhang zwischen Konsum von Nüssen jeder Art, Erdnüssen, «tree nuts» oder Erdnussbutter und Risiko für die Entwicklung von postmenopausalem Östrogenrezeptor-negativem Brustkrebs in einer niederländischen Kohortenstudie. Die gestrichelten Linien geben das Konfidenzintervall von 95% an (modifiziert nach van den Brandt)72
Carotinoide, Flavonoide (Flavonole und Flavone)
Diese Antioxidanzien nehmen wir durch Gemüse und Obst auf. Sie sind in den meisten farbenfrohen Schalen von Früchten und in deren Fleisch zu finden. Der Verzehr von Nahrungsmitteln, die Carotinoide enthalten, scheint das Risiko für das prä- und postmenopausale MC zu senken. Wichtig ist hierbei, dass sie als Nahrungsbestandteil aufgenommen werden und nicht als Supplement.20,28,30,31,38,55,63,65, 66,69,104
Der reichliche Verzehr von Flavonolen (enthalten z.B. in Grünkohl, roten Zwiebeln, Brunnenkresse, Rucola, Petersilie, Beeren, Äpfel, Tee) und Flavonen (z.B. in Thymian, Petersilie, Staudensellerie) scheint ebenfalls einen protektiven Effekt zu haben, insbesondere bei postmenopausalen Frauen.62 Für die tägliche Einnahme von ca. 500mg Flavonoiden in der Prävention konnte eine Reduktion der Gesamtmortalität, der krebsbedingten und der kardiovaskulär bedingten Mortalität gezeigt werden. Der Effekt ist bei Rauchern und Personen mit Alkoholkonsum ≥20mg/d stärker nachweisbar.119
Mikronährstoffe
Vitamin C
Vitamin C als Bestandteil der gesunden Ernährung in Obst und Gemüse und nicht als Supplement scheint die Inzidenz des MC sowie die Mortalität nach Erkrankung zu senken.66
Vitamin D
Bei Patientinnen mit neu diagnostiziertem MC findet man häufig niedrige Vitamin-D-Spiegel <20–30ng/ml.59 Es scheint einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel im Blut und dem MC-Risiko zu geben.73,76 Für eine Supplementation von Vitamin D konnte, ausser für die Kochengesundheit, bisher kein Nutzen im Sinne einer Risikoreduktion gezeigt werden (HR: 1,02, CI: 0,79–1,31).61,76 Sehr niedrige (≤52nmol/L) bzw. sehr hohe Spiegel (≥99nmol/L) waren mit einer schlechteren Prognose bezüglich des krankheitsfreien Überlebens verbunden.95Niedrige Vitamin-D-Spiegel wurden mit einer Reduktion der Muskelmasse in Zusammenhang gebracht, sodass eine Supplementation mit 600–800 IE bei MC-Patientinnen nützlich sein kann, um dem vorzubeugen.93 Hierzu sind weitere Studien nötig.
Calcium
Eine calciumreiche Ernährung senkt wahrscheinlich das Risiko für das prä- und postmenopausale MC.38,118
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA)
Marine 3-fach ungesättigte Fettsäuren (EPA/DHA; Omega-3-Fettsäuren) scheinen ebenfalls das MC-Risiko zu reduzieren.59,60
Ernährungsmuster
«Western Diet»
Eine Auswertung der Nurses’ Health Study II zeigte, dass ein Ernährungsmuster im Sinne einer «Western Diet» in der Adoleszenz bzw. im frühen Erwachsenenalter das Risiko für ein prämenopausales MC um 35% (HR: 1,35; CI: 1,06–1,73) bzw. 41% (HR: 1,41; CI: 1,1–1,78) erhöht. Hierzu zählen zuckerhaltige Getränke, raffinierter Zucker und Getreide (Weissbrot, Bagel, Brötchen, Kekse, Reis, Nudeln, Pfannkuchen etc.), rotes Fleisch, verarbeitetes Fleisch und Fleischprodukte, gesättigte Fette, Margarine, Thunfisch, Makrele, Sardine, wenig gelbes und grünes Gemüse und wenig Kohl.72
Mediterrane Ernährung (MeDiet)
Für die Adhärenz zur MeDiet konnte in mehreren Studien eine Senkung der Krebsmortalität, aber auch eine deutliche Reduktion des Risikos für kolorektales Karzinom und in geringerem Masse für MC nachgewiesen werden.98,112 Diese Wirkung wird hauptsächlich durch einen reichlichen Verzehr von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und einen sehr moderaten Alkoholkonsum erklärt.49
In der EPIC-Studie konnte der protektive Effekt der mediterranen Ernährung auf das Risiko für postmenopausales MC gezeigt werden (HR: 0,93; CI: 0,87–0,99), insbesondere für ER– MC (HR: 0,80; CI: 0,65–0,99).98,101
Ebenso zeigte die PREDIMED-Studie bei postmenopausalen Frauen bei einer Diät mit reichlich Olivenöl extra vergine (≥15% der täglichen Energiezufuhr) einen deutlichen risikoreduzierenden Effekt um bis zu 69% (HR: 0,31, CI: 0,13–0,77; Abb.1).39
Abb. 1: Inzidenz von invasivem Brustkrebs in der PREDIMED-Studie (modifiziert nach Toledo et al.)39
Ausgewogene Ernährung (Vollwertkost)
In Studien gibt es ebenso Hinweise, dass eine ausgewogene Ernährung reich an Ballaststoffen, Vollkorn, Obst und Gemüse mit einem verringerten MC-Risiko verbunden ist.40,53,75,103 Dies insbesondere, wenn man sich schon seit der Kindheit so ernährt.36
Besonders wirkungsvoll scheinen Ballaststoffe aus Gemüse mit Carotinoiden und nicht stärkehaltigem Gemüse zu sein, zusätzlich zu einem grossen Anteil an fettreichem Fisch.38,98 Für ein Ernährungsmuster reich an Mikronährstoffen mit Carotinoiden, Riboflavin, Thiamin, Folsäure, Ballaststoffen, Eisen, Calcium, Magnesium, Kalium, Phosphor, Vitamin C und B6, welche aus Gemüse, Obst und Getreide stammen, wurde in der EPIC-Studie eine bis zu 11%ige Risikoreduktion nachgewiesen (HR: Q5v.Q1:0,89; CI: 0,83–0,95).103 Bei einer vegetarischen oder veganen Diät konnte bisher keine Risikoreduktion nachgewiesen werden. Es gibt einen Trend zur Risikoreduktion bei veganer Ernährung.70 «Gesunde Ernährungsmuster» ohne Alkohol senken auch bei Frauen mit positiver Familienanamnese das Risiko, insbesondere für das ER– MC.67
Ernährung in der Nachsorge
Eine Verschlechterung der Ernährungsqualität (Diät) hat eine Prognoseverschlechterung mit einer erhöhten Mortalitätsrate zur Folge, was in der «Women’s Health»-Studie gezeigt wurde.77
Eine Gewichtszunahme während der Therapie ist mit einer mit Veränderung der Körperzusammensetzung, meist einer Zunahme der Fettmasse, verbunden. Diese wirkt sich negativ auf die Prognose aus, mit einer Zunahme des Rezidivrisikos und der Mortalität.83,85
Für das Intervallfasten (>13h) konnte eine Prognoseverbesserung gezeigt werden. Es kam zu deutlich weniger Rezidiven (36%, HR: 1,36; CI: 1,05–1,76), einer Abnahme der HbA1c-Serumspiegel, und die Nachtschlafdauer verlängerte sich.78 Beim typischen 16:8-Fasten wird die Früh- oder Abendmahlzeit weggelassen, sodass man auf 16 Stunden Nahrungskarenz pro Tag kommt.
Antioxidanzien wie Selenium, Multivitamine, Zink, Vitamin A, C, E, die während der Therapiephase (Chemotherapie und/ oder Radiotherapie) eingenommen werden, sind aufgrund der Interaktionen mit einem höheren Mortalitäts- (HR: 1,64; CI: 1,0–2,66) und Rezidivrisiko (HR: 1,84; CI: 1,26–2,68) verbunden.79,80
Alkohol
Alkohol erhöht das Risiko für das prä- und postmenopausale MC um circa 25–30%38,121,122,130 sowie auch das Risiko für andere Karzinomentitäten, insbesondere des Gastointestinaltraktes.124,126, 127,129 Der Zusammenhang gilt insbesondere für das ER+ MC, aber ist mit schwächerer Evidenz auch für das ER– MC nachweisbar.123 Es besteht eine klare Dosis-Wirkungs-Beziehung, welche unabhängig von der Art des alkoholischen Getränkes ist.38,122–127
Die kritische Grenze für Frauen liegt bei ≥1 Glas/d bzw. 10g Alkohol/d, mit einem Risiko von ca. 9% (RR: 1,09; CI: 1,06–1,12)127 bis 17% (OR: 1,17; 0,96–1,41),122 an einem MC zu erkranken. Das Risiko steigt um 7–13% je zusätzliche 10g Alkohol/d (RR: 7,1%; CI: 5,5–8,7%125 bis RR: 1,13; CI: 1,03–1,23),122 insbesondere für das postmenopausale ER+ MC.38,122,124–127,130 In einem geringeren Ausmaß (um etwa 5%) steigt auch das Risiko für das prämenopausale MC.38
Ab ≥1 Drink/d bzw. 10g Alkohol/d erhöht sich auch deutlich das Risiko für ein Spätrezidiv, und zwar um bis zu 28% (HR: 1,28; CI: 1,01–1,62) (Tab. 3).13
Rauchen
Rauchen erhöht das Risiko, an einem MC zu erkranken, sowie für weitere Erkrankungen. Das Risiko für ein MC erhöht sich um 7–15%, wenn man jemals in seinem Leben geraucht hat (HR: 1,07; CI: 0,96–1,20),132 (HR: 1,15; CI: 1,10–1,21),134,135 für ein Lungenkarzinom beispielsweise sogar bis zu 55% (RR: 5,50; CI: 5,0–5,96).143 Bei Frauen mit positiver Familienanamnese erhöht sich dieses Risiko nochmals deutlich auf bis zu 35% (HR: 1,35; CI: 1,12–1,62)133
Der Zeitpunkt der Exposition sowie die Dauer und Intensität sind entscheidend für das persönliche Risiko. Wer mit dem Rauchen vor der Menarche beginnt bzw. in der Adoleszenz raucht, erhöht sein MC-Risiko deutlich um bis zu 61% (HR: 1,61; CI: 1,10–2,34)134 bzw. um mindestens 23% (HR: 1,23; CI: 1,07–1,41).133
Der Zeitraum zwischen Expositionsbeginn und erster ausgetragener Schwangerschaft ist ebenso massgebend. Das Risiko erhöht sich mit grösserem zeitlichem Abstand zur ersten Geburt um 18% (HR: 1,18; CI: 1,10–1,26) bei ≥5 Jahren132,134,145 bis mindestens 45% (HR: 1,45; CI: 1,21–1,74)134,135 bei ≥10 Jahren.136 Der Zeitraum von der Menarche bis zur ersten Geburt ist die Phase, in der das Brustgewebe für diese Noxen am vulnerabelsten ist, bis es zur vollständigen Differenzierung nach einer Geburt gekommen ist.
Ebenso haben die Dauer und Intensität einen direkten Einfluss. Die kritische «Dosis» liegt hier bei 40 pack years (py), 40 Jahren Exposition bzw. 40 Zigaretten/d.132,135
Wer ≥40 Jahre geraucht hat, erhöht sein MC-Risiko um bis zu 57% (HR: 1,57; CI: 1,29–1,92).132 Auch Passivrauchen erhöht das MC-Risiko.136
Rauchen, egal ob früher oder aktuell, ist mit einer schlechteren Prognose verbunden.128,131,139 Wird das Rauchen nach der Diagnosestellung fortgesetzt, erhöht sich das Risiko für ein Spätrezidiv um 30% (HR: 1,30; CI: 0,94–1,81; Tab. 3) bis 41% (HR: 1,41; CI: 1,16–1,71).131,137 Frühere Raucher haben nach ≥20py Exposition (Tab. 3) ein ähnlich hohes Rezidivrisiko.128,131,137
Die Mortalität erhöht sich um bis zu 60% (HR: 1,61; CI: 1,28–2,03) und mehr, wenn das Rauchen nach der Diagnose fortgesetzt wird.131,138,139 Im Rahmen einer adjuvanten Radiotherapie erhöht sich bei Rauchern das Risiko für Sekundärkarzinome um bis zu 80% (HR: 1,79; CI: 1,43–2,23). Dies betrifft hämatologische, gastrointestinale, gynäkologische, urologische und pulmonale Karzinomerkrankungen.138
Abb. 2: Mortalität (alle Ursachen) bei Brustkrebs-Überlebenden anhand von Gemüse-/Obstkonsum und Bewegungslevel (modifiziert nach Pierce)30/81
Empfehlungen
Gewichtsmanagement
Das Gewichtsmanagement spielt sowohl in der Prävention als auch in der Nachsorge eine wichtige Rolle.
Durch Einhaltung des Normalgewichts können nicht nur Karzinomerkrankungen wie das Mammakarzinom, Ovarial- und Endometriumkarzinom sowie Karzinome des Gastrointestinaltrakts vermieden werden, sondern auch das metabolische Syndrom mit Begleiterkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die steigenden Adipositasraten weltweit stellen eine schwere Belastung für die nationalen Gesundheitssysteme dar. Die Daten aus der Studie von Ishiara et al.,2 die eine eindrückliche Reduktion des Risikos für gynäkologische Karzinomerkrankungen (49% MC, 53% OC, 67% EC) nach bariatrischen Operationen zeigen, machen die Bedeutung der Präventionsberatung deutlich. Bei einem BMI <18 und >30 sind Gewichts- und Lifestyle-Interventionen dringend empfohlen.
Körperliche Aktivität
Das American Sports College of Medicine (ASCM) hat 2018 evidenzbasierte Bewegungsempfehlungen für die Prävention und Nachsorge publiziert. 150–300 min moderater bzw. 75–150 min intensiver Ausdauersport pro Woche, idealerweise kombiniert mit Krafttraining 2x pro Woche, senken das Risiko nicht nur für das MC, sondern für 6 weitere Karzinomentitäten (Endometrium, Kolon, Blase, Magen, Ösophagus, Niere).24,25
Für die Verbesserung karzinom- und therapiebedingter Nebenwirkungen wie Fatigue, Angst, Depression und Lymphödem sowie der Prognose nach der Erkrankung (Mamma-, Kolon-, Prostatakarzinom) gibt es detailierte Empfehlungen nach FITT-Kriterien («frequency, intensity, time, type»). Generell gilt es, Inaktivität zu vermeiden und mindestens 150–300 min Ausdauersport und 2x Krafttraining pro Woche zu absolvieren.31 Eine solche Kombination aus Kraft- und Ausdauersport verhindert einen Verlust der Muskelmasse und somit die Entstehung von Sarkopenie und die Gewichtszunahme.87,88
Die positiven Begleiteffekte sind die Begünstigung der Gewichtsreduktion, die Verbesserung eines metabolischen Syndroms20 sowie Schmerzreduktion insbesondere durch Krafttraining und HIIT («high intensity interval training»).33
Ernährung
Die Ernährung ist ein einfach veränderbarer, wenn nicht sogar der am einfachsten veränderbare Lifestylefaktor mit grossem Einfluss auf die Gesundheit und das Krebsrisiko. Aufklärung und Schulung zur Förderung gesunder Essgewohnheiten sind unsere Aufgabe in der täglichen Praxis.
Empfohlen ist eine lebenslange ausgewogene Ernährung reich an Ballaststoffen, Vollkorn, Obst, nicht stärkehaltigem Gemüse und fettreichem Fisch,36,38,40,53,75,98,103[DGE e.V. Bonn, AGO Mamma]. Der Tagesbedarf an den empfohlenen 500mg Flavonoiden ist z.B. mit 1 Tasse Tee, 1 Apfel, 1 Orange, 100g Blaubeeren und 100g Brokkoli gedeckt,119 ergänzt von ≥10g Nüssen.37
Ein Ernährungsmuster im Sinne einer mediterranen Ernährung reich an Olivenöl extra vergine (≥15% der täglichen Energiezufuhr) ist ebenfalls empfehlenswert.39,98,101,112
Interventionen zur Vermeidung einer Gewichtszunahme bzw. zur Gewichtsreduktion sind schon bei der gesunden Bevölkerung eine Herausforderung. Sie ist bei MC-Patientinnen noch grösser aufgrund der erwähnten sarkopenen Adipositas, aber auch generell aufgrund chemotherapieinduzierter Nebenwirkungen wie Fatigue, Appetitlosigkeit und Nausea.
Eine Ernährungsberatung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung mit einer Standortbestimmung des Ernährungszustandes und im Behandlungsverlauf sollte routinemässig durchgeführt werden.82,93 Evidenzbasiert ist, dass eine Gewichtszunahme eine Verschlechterung der Prognose bewirkt, weshalb in allen Phasen der Therapie das Gewichtsmanagement ein Teil der Therapie sein sollte.
Das Ziel soll sein, frühzeitige Ernährungsinterventionen zu fördern, eine Verschlechterung des Ernährungszustandes zu verhindern, Mängel auszugleichen und somit die Prognose und Lebensqualität zu verbessern.
Eine genaue Medikamentenanamnese inklusive Vitaminpräparate und anderer Supplemente ist empfehlenswert, da, wie bereits erwähnt, die Einnahme von Antioxidanzien als Supplemente (Selenium, Multivitamine, Zink, Vitamin A, C, E) während der Therapiephase aufgrund von Interaktionen mit einer höheren Mortalität (HR: 1,64; CI: 1,01–2,66) und einem höheren Rezidivrisiko (HR: 1,84; CI: 1,26–2,68) verbunden sind.79,80 Oft beginnen die Patientinnen die Einnahme solcher Präparate erst aufgrund der Diagnosestellung, um etwas zum Genesungsprozess beizutragen. Hier bedarf es im Rahmen der Informationsgespräche vor Behandlungen eines Hinweises auf solche möglichen Interaktionen.
Jede Patientin sollte eine personalisierte Ernährungstherapie angepasst an den Ernährungszustand, die Ernährungsgewohnheiten, ihren Zeitplan, an Aktivitäten und kulturelle Vorlieben erhalten. Insbesondere nach mehrmonatiger antineoplastischer Therapie kann es zu einer sarkopenen Adipositas kommen mit einer Reduktion der Knochendichte, einer Zunahme der Fettmasse und Abnahme der Muskelmasse.84,87,88,89 Um diesem Vorgang entgegenzuwirken, ist Bewegung, insbesondere Krafttraining, empfohlen, wie bereits bei den Bewegungsempfehlungen des ASCM erwähnt.87,88 Zusätzlich zum Kraft- und Ausdauertraining ist auf eine ausreichende Proteinzufuhr zu achten, eine fettarme Diät, reich an Gemüse und Obst, wird empfohlen. Die zu beachtenden Empfehlungen zur Vermeidung der sarkopenen Adipositas sind <30% Fett (hauptsächlich einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren), 55% Kohlenhydrate (Vollwertkost wie Hafer, Naturreis etc.) sowie 1,2–1,5g Protein/kg KG/d.90,92,93,96,97 Des Weiteren sind 5–9 Portionen Obst (à 150g) und Gemüse (à 75g) pro Tag empfohlen. Obst und Gemüse sind reich an Mikronährstoffen wie Carotinoiden und Vitamin A, C und E, verhindern eine Verschlechterung des Ernährungszustandes und können die Prognose verbessern. Ungesättigte Fettsäuren sollten aus tierischen Quellen stammen.82 Bei Vegetariern und Veganern ist besonders auf eine ausreichende Proteinzufuhr zu achten.
Beratung durch das interdisziplinäre Team
Das behandelnde Arzt bzw. das gesamte interdisziplinäre Behandlungsteam spielen eine wichtige Rolle bei der Aufklärung, Beratung und Etablierung entsprechender Interventionen und Massnahmen, um die Lebensqualität sowie kurz- und langfristig die Prognose zu verbessern. Durch die Implementierung eines aktiven und «gesunden» Lebensstils in den Alltag mit ausreichend Bewegung (≥540MET/Woche) und gesunder Ernährung (≥5 Portionen Obst/Gemüse/d) konnte bei normal- und übergewichtigen MC-Patientinnen eine ca. 50%ige Reduktion der Mortalität erreicht werden.81
Dies ist eine gute Motivation, unsere Patientinnen hinsichtlich eines gesunden Lebenswandels zu beraten oder sie darin zu bestärken.
In diesem Sinne möchte ich gern die Frage nach der Anti-Krebs-Diät beantworten: Es gibt sie nicht. Es ist eher ein Anti-Krebs-Lifestyle mit viel Bewegung, gesunder Ernährung unter Beachtung des Intervallfastens und Verzicht auf Alkohol und Nikotin.
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