Gerechtigkeit für Familie Lacks
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Zellen der 1951 gestorbenen, afroamerikanischen Krebspatientin Henrietta Lacks werden bis heute in der Forschung verwendet – ihr Einverständnis hatte sie nie gegeben. Nun hat sich die Familie mit dem Unternehmen geeinigt, das an den «HeLa-Zellen» verdient hat.
Henrietta Lacks starb 1951 im Alter von 31 Jahren, doch ihre Zellen leben bis heute. Kurz vor ihrem Tod war Lacks mit Gebärmutterhalskrebs ins Johns-Hopkins-Hospital in Baltimore eingeliefert worden. Ein Arzt entnahm ihr ohne ihre Einwilligung eine Gewebeprobe und erschuf daraus eine unsterbliche Zelllinie, die noch heute in Laboren auf der ganzen Welt für die medizinische Forschung genutzt wird.
Die Geschichte der HeLa-Zellen steht heute beispielhaft für Rassismus und Ungerechtigkeit in der Medizingeschichte. Was der Arzt tat, war damals durch das Gesetz gedeckt. Die Hinterbliebenen der Verstorbenen kämpften jahrzehntelang nicht nur um Anerkennung des Unrechts, sondern seit 2021 auch vor Gericht um Entschädigung durch das Unternehmen Thermo Fisher, das die HeLa-Zellen in ein kommerzielles Produkt verwandelte und damit Milliarden verdiente.
Am 1. August 2023 erklärten nun die Anwält:innen der Hinterbliebenen von Lacks, man habe sich mit dem Unternehmen aussergerichtlich geeinigt. Über die Details wurde Stillschweigen vereinbart. Doch beide Seiten zeigten sich in einer Pressekonferenz zufrieden mit der Vereinbarung.
HeLa-Zellen waren massgeblich bei der Entwicklung des ersten Polio-Impfstoffs. Zudem dienen gentechnisch veränderte HeLa-Zellen als Testobjekte für die Entwicklung von antiviralen Medikamenten etwa gegen HIV. Auch an mindestens einem Nobelpreis waren die Zellen beteiligt, dem des Virologen Harald zur Hausen, der entdeckte, dass das HPV Gebärmutterhalskrebs verursachen kann. Und schliesslich helfen HeLa-Zellen dabei, Zellalterung zu verstehen. Sie sind gute Vergleichsobjekte, um das Altern auf biomolekularer Ebene zu studieren. (red)◼
Quelle:
Charisius H: Gerechtigkeit für Familie Lacks. Süddeutsche Zeitung; 2.8.2023
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