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Chronische lymphatische Leukämie

CLL-Erstlinientherapie: Ibrutinib/Rituximab sorgt für anhaltenden PFS-Nutzen

<p class="article-intro">Mit der Phase-III-Studie E1912 etablierte sich Ibrutinib plus Rituximab (IR) als neuer Erstlinienstandard bei jüngeren CLL-Patienten. IR erwies sich gegenüber FCR als wirksamer und besser verträglich und zeigte einen Vorteil insbesondere für Patienten ohne <em>IgHV</em>-Mutation. Beim ASH gab es nun ein Update der Studie mit einem Follow-up von median 48 Monaten.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>In E1912 wurden 529 zuvor unbehandelte, j&uuml;ngere CLL-Patienten randomisiert im Verh&auml;ltnis 2:1 mit IR (n=354) oder FCR (Fludarabin, Cyclophosphamid und Rituximab) bis zur Krankheitsprogression behandelt. Eine erste Zwischenanalyse nach median 33,4 Monaten zeigte f&uuml;r IR eine signifikante &Uuml;berlegenheit im prim&auml;ren Endpunkt progressionsfreies &Uuml;berleben (PFS; HR: 0,352; p&lt;0,0001) und im sekund&auml;ren Endpunkt Gesamt&uuml;berleben (OS; HR: 0,168, p=0,0003). Der PFS-Vorteil f&uuml;r IR zeigte sich &uuml;ber alle vordefinierten Subgruppen hinweg mit Ausnahme der <em>IgHV</em>-mutierten Patienten (HR: 0,435; p=0,07).</p> <p>Im aktuellen Follow-up fielen das PFS und das OS im IR-Arm weiterhin signifikant g&uuml;nstiger aus: Die Hazard Ratio (HR) f&uuml;r das PFS betrug 0,39 (p&lt;0,0001) und f&uuml;r das OS 0,34 (p=0,009). Das 3-Jahres-PFS lag bei 89,4 % versus 72,9 % und das 3-Jahres-OS bei 99 % versus 93 % . Die PFS-Analyse gem&auml;&szlig; <em>IgHV</em>-Status zeigte f&uuml;r <em>IgHV</em>-unmutierte Patienten erneut einen signifikanten Vorteil zugunsten von IR (HR: 0,28; p&lt;0,0001; 3-Jahres-PFS: 89 % vs. 65 % ). <em>IgHV</em>-mutierte Patienten profitierten zwar ebenfalls, der Unterschied war jedoch nicht signifikant (HR: 0,42; p=0,086; 3-Jahres-PFS: 88 % vs. 82 % ).</p> <p>Im IR-Arm verstarb nur 1 Patient aufgrund einer Progression. Im FCR-Arm waren 4 Todesf&auml;lle auf eine Progression und 2 Todesf&auml;lle auf ein myelodysplastisches Syndrom zur&uuml;ckzuf&uuml;hren. Etwa 73 % (n=257) der IR-Patienten erhalten weiterhin Ibrutinib (mediane Behandlungszeit 43 Monate). Gr&uuml;nde f&uuml;r einen Ibrutinib-Abbruch waren Progression oder Tod (7 % ), Nebenwirkungen (14 % ) oder andere Gr&uuml;nde (7 % ). Bei den 95 Patienten, die Ibrutinib abbrachen, betrug die mediane Behandlungszeit 20,3 Monate. Bei denjenigen, die Ibrutinib vor Progression aus einem anderen Grund abbrachen, betrug die mediane Zeit bis zur Progression nach dem Absetzen 23 Monate, als Hinweis darauf, dass einige dieser Patienten ein relativ langes Intervall haben, bevor eine zus&auml;tzliche Therapie erforderlich wird.</p> <p>IR erwies sich zudem gegen&uuml;ber FCR als besser vertr&auml;glich. Die Rate an Nebenwirkungen der Grade 3&ndash;5 betrug f&uuml;r den gesamten Untersuchungszeitraum im IR-Arm 69,6 % versus 80,4 % im FCR-Arm (p=0,013). Insbesondere war FCR h&auml;ufiger mit Neutropenie (&ge; Grad 3: 43 % vs. 27 % ), Thrombozytopenie (15,8 % vs. 3,1 % ), febrile Neutropenie (15,8 % vs. 2,3 % ) und Sepsis (3,2 % vs. 0,6 % ) assoziiert.</p> <div id="fazit">Fazit: Ibrutinib/Rituximab bietet j&uuml;ngeren Patienten mit unbehandelter CLL einen PFS- und OS-Vorteil gegen&uuml;ber FCR. Im IR-Arm werden nach median 48 Monaten Nachbeobachtungszeit noch 73 % der Patienten mit Ibrutinib behandelt und nur 7 % mussten Ibrutinib wegen Progression oder Tod abbrechen. Patienten, die Ibrutinib aus anderen Gr&uuml;nden als Progression oder Tod abbrachen, blieben im Median f&uuml;r 23 Monate nach der letzten Ibrutinib-Dosis progressionsfrei. &nbsp;</div></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p>Shanafelt TD et al.: Ibrutinib and rituximab provides superior clinical outcome compared to FCR in younger patients with chronic lymphocytic leukemia (CLL): extended follow-up from the E1912 trial. ASH Annual Meeting 2019, abstract #33</p> </div> </p>
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