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Chance im Konzept des «Cancer as chronic disease»

<p class="article-intro">Der rasche Fortschritt in der systemischen Krebsbehandlung erlaubt immer mehr Krebspatienten ein längeres Überleben als noch vor wenigen Jahren. Konventionelle strahlentherapeutische Konzepte sind aufgrund ihrer teilweise nur zeitlich limitierten Wirksamkeit oder ihres Nebenwirkungsprofils vor diesem Hintergrund neu zu überdenken. Die stereotaktische Strahlentherapie (SBRT) kann aufgrund der präzisen Applikation von hohen Strahlendosen auch in der nicht kurativen Situation Vorteile bieten.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>L&auml;ngeres &Uuml;berleben dank neuer Systemtherapien</h2> <p>Die Anzahl an Patienten, die mit der Diagnose Krebs lange Zeit (&uuml;ber)leben, nimmt kontinuierlich zu.<sup>1</sup> Gr&uuml;nde hierf&uuml;r sind verbesserte diagnostische M&ouml;glichkeiten sowie rasante Fortschritte in der Entwicklung von wirksamen Systemtherapien.<sup>2, 3</sup><br /> Genannt sei beispielhaft die Entwicklung von zielgerichteten Medikamenten beim nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) mit Mutationen des EGFR oder EML4-ALK-Translokation. Tyrosinkinaseinhibitoren wie Gefitinib, welche sich gegen den mutierten EGF-Rezeptor richten, und ALK-Inhibitoren wie Crizotinib konnten verglichen mit konventioneller Chemotherapie das progressionsfreie &Uuml;berleben und Gesamt&uuml;berleben verl&auml;ngern.<sup>4, 5</sup> Trotz des sehr guten Ansprechens entwickeln leider alle Patienten eine Resistenz und einen Krankheitsprogress, aber heute stehen bereits zielgerichtete Zweitlinienmedikamente zur Verf&uuml;gung.<sup>6, 7</sup> Zudem hat die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren die Prognose von zahlreichen Tumorerkrankungen wie dem malignen Melanom, Lungenkarzinom und Urothelkarzinom erheblich verbessert. Patienten mit z.B. Hirnmetastasen eines NSCLC haben somit heute ein medianes &Uuml;berleben von bis zu 4 Jahren.<sup>8</sup> In diesem Kontext der verbesserten Systemtherapie und der verbesserten Prognose metastasierter Patienten sind daher auch traditionelle radioonkologische Therapiekonzepte zu &uuml;berpr&uuml;fen und hinterfragen.</p> <h2>Neue Konzepte in der Behandlung von Wirbels&auml;ulenmetastasen</h2> <p>Im Verlauf einer Krebserkrankung ist das Auftreten von oss&auml;ren Metastasen ein h&auml;ufiges Ereignis, welches, je nach Tumorentit&auml;t, bis zu zwei Drittel der Patienten betrifft.<sup>9</sup> In 70 % der F&auml;lle ist die Wirbels&auml;ule betroffen.<sup>10</sup> Ein Teil der Patienten mit Wirbels&auml;ulenmetastasen entwickelt Symptome, haupts&auml;chlich Schmerzen, aber auch Frakturen oder schwere neurologische Komplikationen wie eine maligne Spinalkompression.<br /> Die Standardtherapie bei schmerzhaften Wirbels&auml;ulenmetastasen ist die konventionelle Bestrahlung. Niedrige Bestrahlungsdosen von 1x 8Gy, 5x 4Gy oder 10x 3Gy erzielen bei etwa zwei Dritteln der behandelten Patienten eine Schmerzremission, die innerhalb von 4&ndash;6 Wochen erreicht wird;<sup>11</sup> ein Viertel der Patienten erlebt eine vollst&auml;ndige Schmerzkontrolle. In verschiedenen Metaanalysen wurde der analgetische Effekt der verschiedenen Fraktionierungsschemata verglichen, ohne dass relevante Unterschiede in der Wirksamkeit gezeigt werden konnten.<sup>12</sup> Jedoch ist eine Rebestrahlung nach einer Einzeitbestrahlung h&auml;ufiger notwendig als bei einer fraktionierten Strahlentherapie.<sup>13&ndash;15</sup><br /> Der schmerzkontrollierende Effekt einer konventionellen Bestrahlung h&auml;lt allerdings median nur 3&ndash;4 Monate an,<sup>16</sup> sodass Patienten mit l&auml;ngerem &Uuml;berleben mehrheitlich innerhalb eines Jahres ein lokales Schmerzrezidiv erleiden.<sup>17</sup> Konventionelle Bestrahlungsschemata haben zudem den Nachteil, dass sie einen lokalen Tumorprogress kaum verhindern k&ouml;nnen. Dies ist insbesondere relevant bei sogenannten &laquo;Mass-type&raquo;-Metastasen (Wirbelk&ouml;rpermetastasen mit Weichteilkomponente), die das Risiko eines epiduralen Wachstums mit konsekutiven neurologischen Komplikationen bergen. Die lokale 1-Jahres-Kontrolle war in einer retrospektiven Analyse von &uuml;ber 600 Patienten, welche mit konventioneller Radiotherapie behandelt wurden, bei &laquo;Mass-type&raquo;-Wirbelk&ouml;rpermetastasen nur halb so hoch wie bei &laquo;No-mass-type&raquo;-Metastasen.<sup>18</sup><br /> F&uuml;r Patienten mit l&auml;ngerer Lebenserwartung braucht es daher neue und wirksamere Therapieans&auml;tze mit dem Ziel einer dauerhaften lokalen Tumorkontrolle, Schmerzkontrolle und Pr&auml;vention von neurologischen Komplikationen. Eine Bestrahlung mit h&ouml;heren, tumoriziden Bestrahlungsdosen sollte diese Ziele erreichen. Dies konnte aufgrund der N&auml;he des Myelons als strahlensensibles Risikoorgan mit konventionellen Bestrahlungstechniken nicht realisiert werden. Erst j&uuml;ngste Fortschritte mit der Entwicklung und Verf&uuml;gbarkeit von fokussierten, stereotaktischen Bestrahlungstechniken (Abb. 1) haben eine solche hoch dosierte Bestrahlung von Wirbels&auml;ulenmetastasen unter gleichzeitiger Schonung des Myelons m&ouml;glich gemacht.<sup>19&ndash;21</sup><br /> Dabei k&ouml;nnen aufgrund der zielgerichteten Bestrahlungstechnik hohe Einzeldosen in wenigen Sitzungen, &uuml;blicherweise 1&ndash;10 Fraktionen, resultierend in einer hohen biologisch effektiven Gesamtdosis, appliziert werden. Die h&ouml;here biologisch effektive Dosis f&uuml;hrt einerseits zu einer besseren Schmerzkontrolle mit kompletter Schmerzfreiheit in bis zu 77 % der behandelten Patienten (verglichen mit ca. 25 % bei konventioneller Bestrahlung), andererseits aber auch zu einer verbesserten Lokalkontrolle der Metastasen: Die Ergebnisse einer multizentrischen retrospektiven Analyse von 387 Patienten zeigen eine 12-Monats- und 24-Monats-Lokalkontrolle von 89,9 % bzw. 83,9 % .<sup>22</sup> Zudem erm&ouml;glichen diese Pr&auml;zisionsbestrahlungstechniken auch eine sichere und effektive Rebestrahlung bei Patienten, die fr&uuml;her als &laquo;ausbestrahlt&raquo; galten.<sup>23</sup><br /> Voraussetzungen f&uuml;r die stereotaktische Strahlentherapie sind die m&ouml;glichst exakte Volumendefinition des Tumors mithilfe von CT, MRI und teilweise FDG-PETBildern sowie die Verwendung einer intensit&auml;tsmodulierten Bestrahlung, mit deren Hilfe eine hochkonformale Dosisverteilung erreicht werden kann. Zwecks pr&auml;ziser Applikation dieser hohen Einzeldosen sind eine strikte Immobilisierung des Patienten und eine t&auml;gliche bildgef&uuml;hrte Steuerung der Radiotherapie notwendig. Solche Massnahmen bedingen den verglichen mit der konventionellen Strahlentherapie aufwendigeren Planungsprozess, der jedoch bei selektiv ausgew&auml;hlten Patienten mit l&auml;ngerer &Uuml;berlebensprognose gerechtfertigt ist. Potenzielle Nebenwirkung jeder Wirbels&auml;ulenbestrahlung ist die Strahlentherapie-induzierte Myelopathie, wobei ein niedriges Risiko von &lt;1 % in einer Analyse von &uuml;ber 1000 stereotaktischen Wirbels&auml;ulenbestrahlungen beschrieben wurde.<sup>24</sup><br /> Verschwiegen werden soll nicht, dass das Risiko f&uuml;r Wirbelk&ouml;rperkompressionsfrakturen nach SBRT, welches in einzelnen Arbeiten mit 11&ndash;39 % beziffert wird,<sup>25, 26</sup> h&ouml;her ist als bei konventioneller Wirbels&auml;ulenbestrahlung (&lt;5 % ).<sup>27</sup> Signifikante Risikofaktoren f&uuml;r die Entwicklung einer Kompressionsfraktur stellen die Bestrahlung nur einer Fraktion dar (sogenannte Radiochirurgie) sowie lytische Knochenmetastasen.<sup>25, 28</sup> Demnach l&auml;sst sich das Risiko durch die Aufteilung der Gesamtdosis in mehrere Fraktionen minimieren und ist dann im Vergleich zur konventionellen Bestrahlung nicht mehr relevant unterschiedlich.<sup>29</sup><br /> In einer randomisiert-kontrollierten prospektiven Phase-II-Studie (DOSIS), welche aktuell an mehreren internationalen Zentren rekrutiert, wird die Langzeitschmerzkontrolle nach SBRT vs. konventioneller Bestrahlung bei Patienten mit symptomatischen &laquo;Mass-type&raquo;-Wirbels&auml;ulenmetastasen verglichen. Patienten mit nur kurzer Lebenserwartung sind von der Teilnahme an dieser Studie ausgeschlossen. Die stereotaktische Bestrahlung erfolgt hypofraktioniert mit 5x 8Gy. Bei epiduralem Tumorwachstum erfolgt eine Anpassung der Fraktionierung und Einzeldosis auf 10x 4,85Gy. Die konventionelle Bestrahlung erfolgt mit 10x 3Gy bzw. 5x 4Gy, also mit identischer Anzahl an Bestrahlungsfraktionen, aber niedriger gesamter Bestrahlungsintensit&auml;t. Prim&auml;rer Endpunkt ist die Schmerzkontrolle nach 6 Monaten.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Leading Opinions_Onko_1702_Weblinks_lo_onko1702_s53_abb1.jpg" alt="" width="1418" height="712" /></p> <h2>Paradigmenwechsel auch bei der Behandlung von Hirnmetastasen</h2> <p>Im Verlaufe ihrer Erkrankung entwickeln 20&ndash;30 % aller Krebspatienten Hirnmetastasen, die aufgrund ihrer vielf&auml;ltigen neurologischen Symptome und Komplikationen (z.B. Kopfschmerzen, fokalneurologische Ausf&auml;lle, kognitive Funktionsst&ouml;rungen, epileptische Anf&auml;lle) die Lebensqualit&auml;t unserer Patienten massgeblich beeinflussen. Eine effektive lokale Kontrolle jeder Metastase ist daher von ausserordentlicher klinischer Relevanz, anders als bei klinisch meist asymptomatischen Lungen- oder Lebermetastasen. Lange Zeit wurde bei Hirnmetastasen die Ganzhirnbestrahlung (WBRT, &laquo;whole brain radiotherapy&raquo;) als Standardtherapie durchgef&uuml;hrt, die in retrospektiven Analysen das mediane &Uuml;berleben von 1&ndash;2 Monaten auf 6 Monate verl&auml;ngert.<br /> Die Prognose von Patienten mit Hirnmetastasen unterscheidet sich betr&auml;chtlich. Es gibt inzwischen jedoch verschiedene Assessments und Scores, die bei der Einsch&auml;tzung der &Uuml;berlebenszeit helfen. Bronchialkarzinome sind die h&auml;ufigsten Ausgangstumoren f&uuml;r Hirnmetastasen und deren genetischer Hintergrund beeinflusst massgeblich das Gesamt&uuml;berleben:<sup>8, 30</sup> Patienten mit einem nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom und Mutation im EGFR- oder ALK-Rezeptor k&ouml;nnen mit einem mittleren &Uuml;berleben von bis zu 45 Monaten rechnen (vs. 14 Monate) (Abb. 2). Diese extremen Unterschiede in der Prognose gilt es zuk&uuml;nftig besser in den Therapiekonzepten zu ber&uuml;cksichtigen.<br /> Neurokognitive Ver&auml;nderungen sind h&auml;ufig bei Patienten mit Hirnmetastasen und deren Genese ist multikausal bedingt durch die Hirnmassen und das peritumorale &Ouml;dem selbst sowie die Folge der Strahlentherapie sowie Systemtherapie. K&uuml;rzlich konnte aber gezeigt werden, dass es bereits 3&ndash;4 Monate nach WBI zu einer Verschlechterung der kognitiven Funktion kommt.31 Zus&auml;tzlich haben drei randomisierte Studien gezeigt, dass bei Patienten mit 1&ndash;3 Hirnmetastasen die WBRT zus&auml;tzlich zur stereotaktischen Radiochirurgie (SRS) oder Resektion der Hirnmetastasen zwar das Risiko des Auftretens eines Lokalrezidivs oder weiterer zerebraler Metastasen verringern kann, jedoch keinen Effekt auf das Gesamt&uuml;berleben hat.31&ndash;33 Aktuelle Leitlinien empfehlen daher, einzelne Hirnmetastasen lediglich mittels Radiochirurgie ohne anschliessende WBI zu bestrahlen und anschliessend engmaschig klinisch und mittels c-MRI-Bildgebung zu kontrollieren.<br /> Es liegen auch erste Daten zur alleinigen stereotaktischen Bestrahlung von &gt;3 Hirnmetastasen vor. In einer multizentrischen prospektiven Beobachtungsstudie konnte gezeigt werden, dass sich das Gesamt&uuml;berleben nicht signifikant unterscheidet zwischen Patienten, welche aufgrund von 2&ndash;4 oder 5&ndash;10 Hirnmetastasen stereotaktisch ohne nachfolgende WBRT bestrahlt wurden. Die Patienten wurden jedoch nach verschiedenen Kriterien stark positiv selektioniert,<sup>34</sup> weshalb die Ergebnisse nicht unkritisch auf Patienten mit schlechterer Gesamtsituation &uuml;bertragen werden d&uuml;rfen.<br /> Dennoch gibt es Situationen, in denen eine WBRT weiterhin indiziert und sinnvoll ist, wie z.B. die prophylaktische Ganzhirnbestrahlung bei kleinzelligem Bronchialkarzinom oder aber das gleichzeitige Auftreten von multiplen Metastasen (&gt;10). Eine Hippocampus-Schonung kann in solchen Situationen die Lebensqualit&auml;t des Patienten positiv beeinflussen. In einer einarmigen Phase-II-Studie wurde bei 42 Patienten mit WBRT und Hippocampus- Schonung mit 10x 3Gy die kognitive Funktion nach 4 Monaten anhand standardisierter Tests &uuml;berpr&uuml;ft und mit einer historischen Kontrolle (ohne Hippocampus- Schonung) verglichen, welche den gleichen Test durchgef&uuml;hrt hatte. Eine Verschlechterung der kognitiven Funktion zeigte sich in der Gruppe mit Hippocampus-Schonung deutlich seltener mit 7 % vs. 30 % .<sup>35</sup><br /> Angesichts der intrakraniellen Wirksamkeit neuer zielgerichteter Medikamente stellt sich die Frage, ob auf eine zerebrale Bestrahlung bei neu aufgetretenen Hirnmetastasen in dieser Patientengruppe verzichtet werden kann und eine alleinige Systemtherapie ausreichend ist. Erst k&uuml;rzlich sind dazu Daten einer retrospektiven Studie erschienen. Patienten mit Hirnmetastasen eines EGFR-mutierten NSCLC, welche nach Diagnosestellung zun&auml;chst eine Bestrahlung (SRS oder WBRT), gefolgt von Tyrosinkinaseinhibitoren (EGFRTKI) erhielten, haben eine bessere Lokalkontrolle sowie ein besseres Gesamt&uuml;berleben als Patienten, die zun&auml;chst nur mit einem EGFR-TKI behandelt wurden und erst bei intrakraniellem Progress bestrahlt wurden. Dieser Effekt war insbesondere bei der Radiochirurgie ausgepr&auml;gt.<sup>36</sup> Das Gleiche konnte auch f&uuml;r Patienten mit EML4-ALK-Translokation gezeigt werden,<sup>37</sup> sodass auch bei Verf&uuml;gbarkeit von effektiven Systemtherapien eine lokale Therapie, insbesondere Radiochirurgie, fr&uuml;h im Therapiekonzept zur Anwendung kommen sollte.<br /> Zuletzt bleibt zu erw&auml;hnen, dass bei Patienten mit sehr eingeschr&auml;nkter Prognose die alleinige Steroid-Gabe mit &laquo;best supportive care&raquo; (BSC) eine angemessene Therapieoption darstellen kann. Im QUARTZ-Trial wurden Patienten mit nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom im Stadium IV und Hirnmetastasen entweder in die Gruppe mit WBRT (5x 4Gy) + Steroide vs. BSC + Steroide randomisiert: Alle Patienten hatten Hirnmetastasen, die einer radiochirurgischen Behandlung nicht zug&auml;nglich waren. Der prim&auml;re Endpunkt der Studie war die Messung der &laquo;quality-adjusted life years&raquo; (QALYs). Dabei wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen gefunden, auch das Gesamt&uuml;berleben unterschied sich nicht.<sup>38</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Leading Opinions_Onko_1702_Weblinks_lo_onko1702_s54_abb2.jpg" alt="" width="1457" height="843" /></p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>Dank neuer Systemtherapien erreichen immer mehr Patienten ein l&auml;ngeres &Uuml;berleben, weshalb konventionelle strahlentherapeutische Konzepte zur Behandlung von Metastasen aufgrund ihrer teilweise begrenzten zeitlichen Wirksamkeit oder ihres Nebenwirkungsprofils &uuml;berdacht werden sollten.<br /> Die stereotaktische Bestrahlung von Wirbels&auml;ulenmetastasen bietet eine lang dauernde Symptom-, aber auch lokale Tumorkontrolle. Eine aktuell rekrutierende randomisierte Phase-II-Studie (DOSIS) wird zus&auml;tzliche Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie liefern.<br /> Bei Vorliegen von 1&ndash;3 Hirnmetastasen ist die stereotaktische Bestrahlung unter Verzicht auf eine Ganzhirnbestrahlung bei Patienten, welche f&uuml;r anschliessende Verlaufskontrollen mit MRI qualifizieren, die Therapie der Wahl. Im Falle einer Indikation f&uuml;r eine Ganzhirnbestrahlung kann im Hinblick auf die Schonung der kognitiven Funktion eine Hippocampus-Schonung erwogen werden, Daten aus randomisierten Studien stehen aber noch aus.<br /> Auch bei Patienten mit Hirnmetastasen und Verf&uuml;gbarkeit von effektiven systemischen Therapieoptionen sollte eine lokale Therapie, insbesondere in Form der Radiochirurgie, fr&uuml;hzeitig in ein multimodales Konzept integriert werden.</p> </div></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> De Moor JS et al: Cancer survivors in the United States: prevalence across the survivorship trajectory and implications for care. 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