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Bevacizumab-Rechallenge ist mögliche Therapieoption
Jatros Digital
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25.05.2018
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<p class="article-intro">Ob die Chemotherapie mit oder ohne Bevacizumab für die Behandlung von Patientinnen mit Platin-sensitivem Ovarialkarzinom, die nach einer Bevacizumab-haltigen Erstlinientherapie progredient waren, die bessere Option ist, untersuchte die randomisierte Phase-III-Studie MITO 16B/MaNGO OV2B/ENGOT OV17. </p>
<hr />
<p class="article-content"><p>In der akademischen offenen Studie wurden 405 Patientinnen mit dem Standard, einer Platin-basierten Chemotherapie, oder im experimentellen Arm mit Platin-basierter Chemotherapie plus Bevacizumab behandelt. Primärer Studienendpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS) nach RECIST v1.1.</p> <p>Die Patientinnen waren im Median 61 Jahre alt und wiesen in der Mehrheit seröse Histologien auf. Mehr als 80 % der Patientinnen hatten einen sehr guten Allgemeinzustand (ECOG PS 0). Bei einem Drittel der Patientinnen dauerte das Platin-freie Intervall 6–12 Monate, bei zwei Dritteln >12 Monate an. Die Nachbeobachtungszeit betrug median 20 Monate.</p> <p>Der primäre Endpunkt wurde erreicht: Das mediane PFS betrug im Standard-Arm 8,8 Monate und wurde durch die zusätzliche Bevacizumab-Gabe auf 11,8 Monate verlängert (HR: 0,41; p<0,001). Dieser Therapievorteil wurde für alle untersuchten Subgruppen gesehen. Bezüglich des Gesamtüberlebens, einem sekundären Endpunkt, konnte mit 68 Ereignissen im Standardarm und 79 Ereignissen im experimentellen Arm kein Therapievorteil von der zusätzlichen Bevacizumab-Gabe festgestellt werden. Die Patientinnen lebten median 27,1 versus 26,6 Monate (HR: 0,97; p=0,98). Ein Ansprechen zeigten 65,7 % der Patientinnen unter Standard- und 74,6 % unter experimenteller Behandlung. Eine Komplettremission wurde bei 6,3 % versus 15,4 % der Patientinnen beobachtet.</p> <p>Schwere Nebenwirkungen traten häufiger unter der Bevacizumab-haltigen Therapie auf, mit signifikanten Unterschieden bei Bluthochdruck (Grad 3: 10 % vs. 28,9 % ), Thrombozytopenien (Grad 3/4: 21,5 % vs. 30,3 % ) und Proteinurie (Grad 3: 0 % vs. 3,9 % ).</p> <p>Fazit: Die wiederholte Therapie mit Platin-basierter Chemotherapie plus Bevacizumab ist eine klinische Option für Patientinnen im Rezidiv, die bereits mit Bevacizumab behandelt wurden.</p> <p><strong>Referenz:</strong> <br /><em>Pignata S et al.: Chemotherapy plus or minus bevacizumab for platinum-sensitive ovarian cancer patients recurring after a bevacizumab containing first line treatment: The randomized phase 3 trial MITO16B-MaNGO OV2B-ENGOT OV17. ASCO Annual Meeting 2018, abstract #5506</em></p> <p><em>Bericht: Dr. Ine Schmale</em></p></p>
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